Wagna
Emotionale Ausstellung ruft gegen häusliche Gewalt auf
Häusliche Gewalt nimmt immer mehr zu und muss unbedingt bekämpft werden. Eine emotionale Ausstellung dazu wurde im Rahmen des Kulturfrühlings in Wagna im Aflenzer Römersteinbruch eröffnet.
WAGNA. Gemeinsam mit dem Verein "freiraum" haben sich die Fotofreunde Leibnitz dem Thema „häusliche Gewalt“ angenommen und sehr emotionale Motive vor die Linse geholt. Die dabei entstandenen Werke werden im Rahmen des Kulturfrühlings der Marktgemeinde Wagna im unvergleichlichen Ambiente des Römersteinbruchs Aflenz zur Schau gestellt.
Bürgermeister Peter Stradner eröffnete die Ausstellung, die ab sofort bis Ende April im Marktgemeindeamt Wagna zu den Öffnungszeiten zu sehen ist, und appellierte im Zuge seiner Eröffnungsrede an alle Besucherinnen und Besucher, Zivilcourage aufzubringen und nicht wegzuschauen oder wegzuhören, wenn Gewalt passiert. Es sei besonders wichtig, diese Botschaft auch weiterzuverbreiten.
Dem pflichtete Eva Surma vom Verein "freiraum", der als Frauenberatungsstelle gegen häusliche Gewalt und für Zivilcourage auftritt, bei und betonte in ihrer Ansprache die Wichtigkeit und Notwendigkeit, den Mut aufzubringen, sich Hilfe zu suchen, bevor etwas passiert. Sie mache oft die Erfahrung, dass sich Betroffene erst an die Frauenberatungsstelle werden, wenn es schon allerhöchste Zeit oder gar zu spät ist.
Betroffenen müsse die Scheu genommen werden, sich verdiente Unterstützung zu suchen. Rechtsanwalt Johann Grasch als Vertreter der Fotofreunde Leibnitz richtete einen Appell an alle Männer, sich die feministische Ideologie zu Herzen zu nehmen.
Sensibilisierung für das Thema Partnergewalt
Die emotionalen Bilder der Ausstellung sollen aufzeigen, dass Gewalt nicht immer offensichtlich sein muss. Dass nicht immer, was hinter verschlossenen Türen passiert, nach außen hin erkennbar ist. Oft verbergen sich die Spuren häuslicher Gewalt hinter einem scheinbar normalen Alltag, hinter geschlossenen Vorhängen und verschlossenen Türen.
Die gelungenen Fotografien der Ausstellung geben einen eindrücklichen Einblick in die Vielschichtigkeit und die verschiedenen Formen von häuslicher Gewalt. Sie zeigen nicht nur physische Verletzungen, sondern auch emotionale Narben und das Leiden im Verborgenen. Jedes Bild erzählt eine Geschichte, ruft zum Nachdenken auf und sensibilisiert für dieses wichtige gesellschaftliche Thema.
Es ist zu hoffen, dass diese Ausstellung nicht nur als künstlerisches Projekt betrachtet wird, sondern als ein Aufruf zum Handeln gegen häusliche Gewalt. Jeder Einzelne kann dazu beitragen, indem er bzw. sie sensibel ist für die Anzeichen von Gewalt in der eigenen Umgebung, indem Betroffenen Unterstützung und Hilfe angeboten wird und indem aktiv dazu beigetragen wird, ein Umfeld zu schaffen, in dem Gewalt keinen Platz hat.
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