Regionale Naturschutzplanung
EU-gefördertes Projekt in Wildon umgesetzt

Auch Vereinsmitglied und Bürgermeister der Gemeinde Wildon Karl Kowald (sechster von links) nahm sich die Zeit, um bei der Präsentation der Ergebnisse dabei zu sein. | Foto: Christian Hopf
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  • Auch Vereinsmitglied und Bürgermeister der Gemeinde Wildon Karl Kowald (sechster von links) nahm sich die Zeit, um bei der Präsentation der Ergebnisse dabei zu sein.
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Im Rahmen eines Herbstfestes des Vereins "Regionale Naturschutzplanung" wurden kürzlich in Wildon die Ergebnisse des EU-geförderten Projektes "Förderung der ökologischen Vielfalt auf Grünflächen in öffentlichem Eigentum längs der Unterläufe von Kainach und Laßnitz“ vorgestellt.

WILDON. Im Jahr 2018 entstand der Verein "Regionale Naturschutzplanung" in Form einer Allianz zwischen Jagd und Naturschutz. Zwei Jahre danach wurden im Rahmen des EU-geförderten Projektes damit begonnen erste Maßnahmen umzusetzen. Der Verein zählt 24 Mitglieder, Obmann ist Werner Kammel, Stv. Obmann ist Werner Leitner und Kassier ist Martin Schmidt. 

Die Zusammensetzung des Vereines ist etwas ganz Besonderes. | Foto: Werner Kammel
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Das Besondere ist, dass die Gemeinschaft aus Mitgliedern der Jägerschaft sowie Biologinnen und Biologen, Imkerinnen und Imkern, Fachexpertinnen und Fachexperten sowie Naturschützerinnen und Naturschützern zusammensetzt. Ziel dieser in Österreich außergewöhnlichen Allianz ist es, die Natur wieder zurück in den Kulturraum zu holen. 

Das Projekt

Das EU-Projekt "Förderung der ökologischen Vielfalt auf Grünflächen in öffentlichem Eigentum längs der Unterläufe von Kainach und Laßnitz“ hat eine Laufzeit von 2020 bis 2023, ein Großteil davon wurde bereits umgesetzt. Dazu zählt die Pflanzung von 4.720 vorwiegend beeren- und dornentragende Sträucher und kleinwüchsiger Bäume in Form von meist vier-reihiger Hecken oder stufig aufgebauter Waldsäume und Gehölzinseln als Trittsteinbiotope. 

Die Wechselkröte nimmt einen Sonderstatus ein und liegt den Vereinsmitgliedern am Herzen, sie ist vom aussterben bedroht.  | Foto: Werner Kammel
  • Die Wechselkröte nimmt einen Sonderstatus ein und liegt den Vereinsmitgliedern am Herzen, sie ist vom aussterben bedroht.
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Darin integriert wurden unter anderem fünf Kleingewässer vorwiegend für die Wechselkröte, diese regional ausgestorbene Art wurde bei behördlicher Genehmigung aus einem in Seiersberg-Pirka entstehenden Gewerbegebiet entnommen, wo gerade die Lebensraumgrundlagen verloren gehen.

Weitere Maßnahmen

50 Totholzhaufen, 40 Aufsitzstangen für heckenbrütende Vögel und 40 Steinhaufen, vorwiegend gedacht für die Zauneidechse wurden außerdem geschaffen. Zur Umsetzung der Steinhaufen sponsert die Firma  LafargeHolcim bis zu 50 Tonnen Gestein aus dem Wildoner Steinbruch Weißenegg.

Eigene Naturschutz-Bienenmischung

Außerdem hat man für ca. 3 Hektar Blühstreifen und Blumenwiesen eine eigene „Naturschutz-Bienenmischung“ mit 28 verschiedenen Blumen- und Kräuterarten kreiert. Die Bepflanzungsarbeiten wurden samt der Anwuchspflege von den Jagdvereinen und –Gesellschaften von Weitendorf, Dietersdorf, Preding und Zehndorf übernommen.

Gemeinsam konnten schon viele Maßnahmen umgesetzt werden. | Foto: Werner Kammel
  • Gemeinsam konnten schon viele Maßnahmen umgesetzt werden.
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Durch eine sorgfältig durchgeführte Bepflanzung und Pflege konnten die Ausfälle bei den wurzelnackt gesetzten Gehölzen auf eine geringe Ausfallsrate gesenkt werden. Obmann Werner Kammel beschäftigt sich derzeit mit der Anlage der Kleingewässer, Steinhaufen und Aufsitzstangen sowie der Ansiedelung der Wechselkröte.

Das Herbstsfest

Obmann Werner Kammel lässt die letzten Jahre seit der Vereinsgründung folgendermaßen Revue passieren:

"Bisher haben wir uns auf die Durchführung dieses EU-Projektes und auch anderer kleinerer Naturschutzmaßnahmen konzentriert. Dadurch verblieb für ein übliches Vereinsleben nur wenig Zeit, was auch durch die Corona-bedingten Einschränkungen oft nicht möglich war. Wir freuten uns, dass sich trotz zahlreicher Terminkollisionen unser Vereinsmitglied und Wildoner Bürgermeister Karl Kowald die Zeit nahm, auch an unserem Fest teilzunehmen."

Abschließend fand noch eine Grillerei statt. | Foto: Werner Leitner
  • Abschließend fand noch eine Grillerei statt.
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Im Anschluss an die Präsentation der Ergebnisse wurde noch eine gemütliche Grillerei veranstaltet. Der allgemeine Tenor der Veranstaltung lautete: Naturschutz und Jagd verfolgen unterschiedliche Ziele. Aber dafür sind überwiegend die gleichen Maßnahmen erforderlich: Als Basis für die meisten Tierarten ist ein hoher Insektenreichtum und zahlreiche Kleinstrukturen in der Kulturlandschaft zu etablieren: Hier herrscht noch Handlungsbedarf.

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