Kunst am Fluss
Gerangel mit überlangen Löffeln
Innerhalb von 72 Stunden versuchte eine Reihe von Künstlern unter dem Motto „Fluxus am Fluss“ – also „Fließen am Fluss“ – entlang der Grenze zwischen der Südsteiermark und Slowenien hundert Jahre nach der Grenzziehung 1918 in verschiedensten künstlerischen Aktivitäten und Objekten die heutige Lage darzustellen.
ST. VEIT IN DER SÜDSTEIERMARK. Zuletzt vor der barocken Pfarrkirche in St. Veit in der Südsteiermark, wo René Stessl, gebürtiger Klöcher, und heute als renommierter in Köln lebender Künstler seine „Elia-Performance“ als Einmannvorstellung darbrachte. Dabei ging es um ein russisches Märchen nach dem Prophet Elia, der von einem gemeinsamen Mahl erzählt, bei dem die Gäste mit einem überlangen Löffel zu essen versuchen, aber vor der vollen Schüssel fast verhungern - und das sei die Hölle, bis die endlich draufkommen, dass sie einander mit dem gleichen Löffel doch gegenseitig „füttern“ können – und das sei der Himmel. – Auf diese Weise speisten die Gäste an einer weißgedeckten Tischreihe bei eben untergehender abendlicher Sonne und sanften Orgelklängen aus der offenen Kirche. Dazu hatte Künstler Stessl nicht nur die langen Löffel selbst kreiert und hergestellt, sondern er hatte auch das Essen, nämlich Heidensterz und Biersuppe, zubereitet. Über beider Qualität war man allgemein begeistert. Übrigens das Bier hatte Vizebürgermeister Georg Pock aus eigener Produktion beigestellt.
Insgesamt nahmen mehr als 40 Damen und Herren Künstler an dem vom Institut für Kunst im öffentlichen Raum Steiermark unter Leitung von Elisabeth Fiedler am Wochenende von 29. August bis 1. September initiierten Kunstprojekten in den Gemeinden Apace, Bad Radkersburg, Cankova, Gornja Radgona, Halbenrain, Klöch, Mureck Sentilj, St. Anna, Murfeld, Sladki Vrh, Weitersfeld und zuletzt in St. Veit i. d. Südstmk. teil.
Vizebürgermeister Georg Pock hieß den Künstler René Stessl samt seinem Mitarbeiterteam wie auch die Gäste, darunter Pfarrer Robert Strohmaier, Vzbgm.-Kollegen Harald Schögler und Gemeindekassier August Jöbstl, herzlich willkommen und betonte wohl im Sinne dieses Kunstreigens „diesseits und jenseits der Grenze“, dass ein „Miteinander besser als ein Gegeneinander“ sei.
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