Heimurlaub

Nun, eine Woche nach meinen Havarien sieht die Welt schon wieder besser aus. Man koennte sagen, ich hab mich mit all meinen Gluecksgoettern wieder versoehnt, nachdem ich sie kurzzeitig alle zum Teufel gewuenscht hatte.

Mein Erlebnis begann ganz unspektakulaer im September. Ich buchte mir naemlich einen Flug in die Steiermark um Anfang Dezember meinen wohlverdienten Urlaub bei meinen Lieben daheim zu verbringen.

Zwei Tage vor meinem Abflug bekam ich dann eine Email der Deutschen Luftlinie, mit der ich vorhatte den Sprung ueber die Nordsee nach Oesterreich zu taetigen, dass mein Flug annulliert sei. Ich las die Nachricht dreimal um sicher zu gehen, dass ich es auch wirklich verstanden hatte. Kein Flug, weil die Piloten gerade an meinem Abreisetag in Streik gehen wollten. Ich muss gestehen, ich habe solche Vorfaelle bis dahin nur aus den Medien gekannt, nie haette ich mir vorstellen koennen einmal selbst ein ratloser Betroffener solch einer Situation zu werden. Nun, da keine anderen Moeglichkeiten zur Verfuegung standen, stornierte ich den Flug mit der Hoffnung das Geld darauf retouniert zu bekommen.

Eine neue Flugreise war schnell gebucht mit den Abstrichen, dass er 2 Tage spaeter ging, eine Wartezeit von 25 Stunden beinhaltete (bei einer reinen Flugzeit von 3 1/2 Stunden) und Wien als Zielort anvisierte. Aber in diesem einen Moment war eben nur der Wunsch in mir, endlich in die Heimat zu kommen. Die Reise verlief auch sehr ruhig und zuhause war dann sowieso jeder Stress vergessen.

Der Urlaub war nun zwar etwas kuerzer aber trotzdem entspannt und erholsam. Nur ein kurzer Besuch beim Zahnarzt hat diese Freude etwas getruebt, doch mit dem Wissen sich und seiner Gesundheit etwas Gutes getan zu haben, war auch dieses schmerzhafte Erlebnis schnell abgehackt.

Der Rueckflug sollte eigentlich ebenso angenehm verlaufen wie die Anreise, sieht man von einem naechtlichen Beginn um 3 Uhr ab. Wien war bald erreicht und der Flug puenktlich zum einchecken bereit. Der Anflug auf Amsterdam jedoch war eine weitere Herausforderung fuer mein eher schwaechliches Nervenkostuem. Die Turbulenzen durch ein Unwetter machten es dem Piloten naemlich unmoeglich wie geplant zu landen. Durch die aeusseren Einwirkungen wurde die Maschine so stark durchgeruettelt, dass wir Passagiere uns schon teilweise gegenseitig Mut und Hoffnung zusprachen. Ich selbst war mehr damit beschaeftigt mir das Speibesackerl gezielt unter mein Kinn zu halten, da mein Magen sehr beleidigt auf diese Schuettelpartie zu reagieren schien.

Vom Landeanflug selbst habe ich nur noch die Erinnerung, dass ich das Gefuehl nicht loswerden konnte der Pilot wuerde alles in Kauf nehmen, nur um seine Maschine endlich auf der Rollbahn auslaufen lassen zu koennen. Den wir landeten schief und schienen erst nach mehreren Sekunden das Gleichgewicht zu finden.

Durch diese Winderspielereien hatte ich meinen Anschlussflug versaeumt, doch wurde mir gluecklicherweise ein neuer Flug fuer 2 Stunden spaeter angeboten. Dieser Abflug verzoegerte sich aber auch wieder um eine Stunde, da die Wetterkapriolen unverschaemt weiter anhielten.

Wie erleichtert war ich als wir endlich Edinburg anflogen und uns von unten die schneebedeckten Huegeln entgegenleuchteten. Da nahm ich es noch freudestrahlend auf. Doch das Lachen verging frueh genug als ich meine 3stuendige Heimreise auf schneebedeckten Strassen anzutreten hatte. Dazu sollte ich erwaehnen, hier gibt es zwar auch Winterreifen nur wuerde sie erstens keiner montieren und in Schottland wuerde es keinem Politiker einfallen so etwas vorzuschreiben, was auch andere weiter aktuelle Vorschriften in Oesterreich betrifft.

Nun, zuhause im Hotel wollte ich dann einfach nur entspannen doch war ich auch neugierig auf meine Emails, da ich bei meinen Eltern keinen Internetzugang gehabt hatte. Eine der Nachrichten war im ersten Moment noch witzig, auch wenn ich nicht verstehen konnte warum mich die Deutsche Luftlinie in einen anderen Flug umgebucht hatte, den ich terminlich ja gar nicht in Anspruch haette nehmen koennen, antatt mir lieber das Geld zurueckzuerstatten. Nebensaechlich zu erwaehnen, dass es keine Kontaktadresse fuer gewoehnliche Anfragen bei dieser Gesellschaft gibt.

Der naechste etwas kleinere Schock war ein Brief von Edinburgh Council, indem ich um 30 Pfund gebeten wurde, was die Summe meines Vergehens war weil ich dummerweise auf der Buslinie gefahren und dabei gesichtet worden war. Und nach diesen Meldungen versuchte ich meine Eltern anzurufen um etwas Trost in ihrem Zuspruch zu erhalten musste aber zur Kenntnis nehmen, dass ich kein Guthaben auf meinem Handy hatte obwohl ich vor meinem Abflug noch 20 Pfund aufgeladen und das Telefon seitdem nie in die Hand genommen hatte.

Ende gut alles gut. Das naechste Jahr kann eben nur mehr besser werden!!!!

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