Highland Clearances
Ein trauriges Kapitel in der Geschichte Schottlands befasst sich mit der Vertreibung von etwa 25.000 Gälisch sprechenden Schotten zwischen 1775 und 1850. Grund für dieses brutale Vorgehen war die Absicht aristokratischer Landbesitzer, die Weideflächen für ihre Schafzucht auszuweiten. Bei dieser Zwangsräumung von Menschen aus ihren kleinen gepachteten Bauernhöfen (Croft) starben viele heimatlos gewordene an Kälte oder Hunger. Andere wanderten nach Amerika, Australien oder Canada aus, wo heute noch viele der berühmten Clannamen auftauchen.
Diese Landwirtschaftliche Revolution wurde allerdings auch vom Adel und dem Parlament forciert. Besonders das Parlament war bestrebt finanzielle Unterstützung zukommen zu lassen, um den Ausbau von Wegen und Brücken für eine florierende Schafsproduktion und den damit verbundenen Handel bieten zu können. Um die Emigration etwas zu stoppen und so einer völligen Entvölkerung zu entgehen, begann man mit Croftsiedlungen an den Küstenabschnitten, wo es den Pächtern nicht möglich war Ackerbau zu betreiben, aber die Verarbeitung von Seetang als Arbeit angeboten wurde. Allerdings wurde dieses Unterfangen durch die Kartoffelkrankheit zunichte gemacht, da die Highlander durch die aufkommende Hungersnot wieder gezwungen waren, die britische Insel zu verlassen.
Die Schafproduktion hat sich hingegen zu einem wichtigen Produktionszweig entwickelt und aktuell gibt es schätzungsweise 20 Millionen Zuchtschafe und 20 Millionen Lämmer auf der britischen Insel. Wobei besonders das Fleisch der Lämmer hohe Beachtung findet. Mit der jährlichen Erzeugung von 60 000 Tonnen Wolle nimmt das Vereinigte Königreich den 7ten Platz in der Weltproduktion ein. Obwohl der Kilopreis 50 Pence beträgt und mit dem Export von einem Drittel ein Gewinn von etwa 10 Millionen Pfund erwirtschaftet wird, kann es in Zeiten eines niedrigeren Marktpreises für die Bauern mehr Aufwand als Gewinn bedeuten. Es gibt über 200 Züchtungen worunter man zwischen Berg-, Tief- und Hochlandschafen unterscheidet.
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