KLAR Stiefingtal
Landwirte im Stiefingtal schützen wertvollen Boden und die Umwelt

Bei einem der Versuchfelder: Wolfgang Neubauer (Obmann KLAR! Stiefingtal), Josef Kowald jun., Hannes Obendrauf, Lena Obendrauf, Franz Hofstätter, Herbert Wallner (Landwirte) | Foto: KLAR Stiefingtal
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  • Bei einem der Versuchfelder: Wolfgang Neubauer (Obmann KLAR! Stiefingtal), Josef Kowald jun., Hannes Obendrauf, Lena Obendrauf, Franz Hofstätter, Herbert Wallner (Landwirte)
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Landwirtschaftliche Flächen sind durch Wetterextreme wie Starkniederschläge und Trockenheit besonders oft von Bodenerosion und Verschlämmung betroffen. Die Landwirte des Stiefingtales probieren mit viel Innovationsgeist seit mehreren Jahren unterschiedliche Maßnahmen gegen die Bodenabtragung aus.

STIEFINGTAL. Begrünte Äcker verhindern das Wegschwemmen von Erde bei Starkregen. Ziel der Landwirte ist, die für das Stiefingtal am besten geeigneten Pflanzen zur Begrünung von Feldern zu finden.
Bereits im Sommer 2018 legte der Landwirt Hannes Obendrauf das erste Schauversuchsfeld in St. Georgen an der Stiefing an. Er bestellte nach der Getreideernte drei Felder mit verschiedenen Samenmischungen. Im Herbst 2018 fand die erste Versuchsbesichtigung statt.

Versuchsfelder angelegt

Im Frühjahr 2019 arbeitete Hannes Obendrauf die Pflanzen in die Erde ein. Zwischen den Pflanzenresten säte er den Mais. Bei der zweiten Versuchsbesichtigung im Frühling 2019 verglichen die Landwirte die Auswirkungen der unterschiedlichen Pflanzenmischungen auf den Boden. Dazu Hannes Obendrauf: „Die abgestorbenen Pflanzen schützen den Boden nicht nur vor dem Abschwemmen, sondern auch vor dem Austrocknen. Wichtig dabei ist, die richtigen Geräte einzusetzen und die sogenannten Mulchsaaten richtig zusammenzustellen. Auch die richtige Auswahl von Pflanzenschutz ist ein wichtiger Faktor für den Ernteerfolg.“
Im Frühling 2020 legte Hannes Obendrauf ein zweites Schauversuchsfeld an, diesmal mit Kürbissen. Der Kürbisanbau ist eine besondere Herausforderung, da diese besonders empfindlich sind. Wie sich die Pflanzen mit den unterschiedlichen Mulchsaaten entwickelt haben, konnten sich alle Interessierten im Herbst 2020 vor Ort anschauen.

Projekt wurde ausgeweitet

Im Jahr 2021 wurde das Projekt auf das Stiefingtal ausgeweitet. Insgesamt drei Landwirte bauten zwei vorgegebene und eine selbst zusammengestellte Saatgutmischung an. Franz Hofstätter betreibt eine Landwirtschaft mit Ackerbau und Schweinehaltung: „Durch die im Frühling in die Erde eingearbeiteten Pflanzen finden Regenwürmer und Bodenlebewesen mehr Nahrung. Sie lockern den Boden auf und es entsteht eine wertvolle Humusschicht. Der humusreiche Boden nimmt viel mehr Wasser auf und die wertvolle Erde wird nicht auf die Straße geschwemmt.“
Auch Josef Kowald jun., Landwirt aus Allerheiligen bei Wildon, beschäftigt sich seit Jahren mit winterharter Ackerbegrünung:

„Auch die Gemeinden profitieren von den Boden- und Erosionsschutzmaßnahmen. Saatgut, Dünger und Pflanzenschutzmittel bleiben auf den Feldern und sammeln sich nicht an unerwünschten Stellen. Wir Landwirte verhindern verstopfte Kanäle und schützen Gewässer.“

Spannender Termin

Am Donnerstag, dem 3. März 2022, um 18:30 Uhr im Gasthaus Fink in Edelstauden 19, 8081 Pirching am Traubenberg findet ein Infoabend für Landwirte statt. Stefan Neubauer von der Landwirtschaftskammer präsentiert die besten Begrünungsmischungen für das Stiefingtal. Weiters berichtet der Landwirt Josef Kowald jun. über seine Erfahrungen mit winterharter Ackerbegrünung und gibt Tipps für die Umsetzung. August Strasser, ebenfalls von der Landwirtschaftskammer, informiert über Direktzahlungen und ÖPUL-Maßnahmen im Rahmen der gemeinsamen Agrarpolitik 2023 bis 2027. ÖPUL steht für „Österreichisches Programm für umweltgerechte Landwirtschaft“. Freiwillige Umweltleistungen der LandwirtInnen werden entsprechend gefördert. Der sorgsame Umgang mit natürlichen Ressourcen, die Erhaltung der Artenvielfalt und der Bodenfruchtbarkeit sowie Maßnahmen gegen die Klimakrise sind wichtige Schwerpunkte des Programms.

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