Aktiver Schutz fruchtbarer Böden
Mulchsaat und pfluglose Bodenbearbeitung im Stiefingtal trägt Früchte

Von links nach rechts:, Wolfgang Neubauer (Obmann der KLAR! Stiefingtal und Bürgermeister der Gemeinde St. Georgen an der Stiefing), Isabella Kolb-Stögerer (Ansprechperson der KLAR! Stiefingtal), Hannes Obendrauf (Landwirt) | Foto: KLAR! Stiefingtal
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  • Von links nach rechts:, Wolfgang Neubauer (Obmann der KLAR! Stiefingtal und Bürgermeister der Gemeinde St. Georgen an der Stiefing), Isabella Kolb-Stögerer (Ansprechperson der KLAR! Stiefingtal), Hannes Obendrauf (Landwirt)
  • Foto: KLAR! Stiefingtal
  • hochgeladen von Waltraud Fischer

Geeignete Pflanzen zur Begrünung von Feldern verhindern das Wegschwemmen von Erde bei Starkregen. Sie werden im Frühling in die Erde eingearbeitet. Regenwürmer und Bodenlebewesen finden mehr Nahrung. Sie lockern den Boden auf und es entsteht eine Humusschicht. Der humusreiche Boden nimmt ein viel mehr Wasser auf und die wertvolle Erde wird nicht auf die Straße geschwemmt.

Die Auswirkungen des Klimawandels sind bereits deutlich spürbar: Hitze- und Dürreperioden treten vermehrt auf, Starkniederschläge, Hagelunwetter in Kombination mit Stürmen nehmen tendenziell zu. Landwirtschaftliche Flächen sind daher oft von Bodenabtragung und Verschlämmungen betroffen. Wertvoller Boden geht verloren. Die wirtschaftlichen Einbußen für die Landwirte sind beträchtlich. Bäche und Flüsse werden verunreinigt, die Straßen von Vermurungen bedroht.

Mulchsaat und pflugloser Bodenbearbeitung

Hier wirken die Landwirte im Stiefingtal entgegen. Sie beschäftigen sich mit Mulchsaat und pflugloser Bodenbearbeitung. Hannes Obendrauf betreibt mit seiner Familie einen Schweinezuchtbetrieb mit Ackerbau in Lappach, Gemeinde St. Georgen an der Stiefing: „Bei der Mulchsaat bedecken abgestorbene Pflanzenreste die Bodenoberfläche und schützen damit den Boden nicht nur vor dem Abschwemmen, sondern auch vor dem Austrocknen. Die große Herausforderung dabei ist, die richtigen Geräte einzusetzen und die Mulchsaaten richtig zusammenzustellen.“ Auch die richtige Auswahl von Pflanzenschutz ist hierbei ein wichtiger Faktor für den Ernteerfolg.

Ing. Stefan Neubauer und DI Reinhold Pucher von der Landwirtschaftskammer unterstützen ihn dabei. Das gemeinsame Ziel ist, die am besten geeigneten Pflanzen zur Begrünung von Feldern zu finden. Vor zwei Jahren legten sie im Rahmen der KLAR! – Klimawandel-Anpassungsmodellregion Stiefingtal ein erstes Schauversuchsfeld mit Mais an. Im November 2018 und im Mai 2019 gab es zwei Versuchsbesichtigungen. Ing Stefan Neubauer fasste die Ergebnisse im Rahmen einer Informationsveranstaltung zusammen. Sie können auch unter www.klarstiefingtal.at nachgelesen werden.

Weiteres Versuchsfeld

Im Stiefingtal gibt es jetzt ein weiteres Versuchsfeld. Heuer steht der Kürbisanbau im Mittelpunkt. Kürbisse sind besonders empfindlich und daher besonders herausfordernd. Wie sich die Pflanzen bei verschiedenen Mulchsaaten entwickelt haben, können sich alle Interessierten vor Ort am 28.08.2020 anschauen. Um 16:00 findet bei Familie Obendrauf in Lappach 26 in St. Georgen an der Stiefing die nächste Versuchsbesichtigung statt.

Bei einem Stammtisch Anfang März 2021 können alle Landwirte ihre Erfahrungen zum Schutz ihrer wertvollen Böden einbringen. Die Gemeinden des Stiefingtales unterstützen die Beteiligten tatkräftig. Geplant ist für das Stiefingtal eine gemeinsame Einkaufsaktion der passendsten Samenmischung. Die Gemeinden übernehmen einen Teil der Kosten.

Ing. Mag. Wolfgang Neubauer, Obmann der KLAR! Stiefingtal:
„Wir sind die erste Generation, welche den Klimawandel am eigenen Leib verspürt und unter Umständen auch die letzte Generation, die wirklich etwas dagegen unternehmen kann.“

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