Viel los beim Tempelmuseum
Notgrabung am Frauenberg im vollen Gange
Seit Beginn September 2022 findet wieder eine archäologische Grabung auf dem Frauenberg statt. Während in den vergangenen Jahren die Heiligtümer – sowohl der keltische Kultplatz als auch der römische Tempelbezirk – im Zentrum der Untersuchungen standen, wird diesmal die Siedlung am Frauenberg erforscht. Am 30. September wurde zu einer besonderen Führung eingeladen.
FRAUENBERG. Der Frauenberg gilt bekanntlich als Kraftplatz, der aufgrund seiner Geschichte auch heute für große Aufmerksamkeit sorgt.
Auf dem Berg befand sich in der Eisenzeit (1. Jt. v. Chr.) eine bedeutende Siedlung, die in der Zeit der Kelten (vor allem im 2. und 1. Jh. v. Chr.) zentralörtliche Funktion (mit eigener Münzprägung, Stammesheiligtum, Befestigung, großes Siedlungsareal) besaß.
Die Ausdehnung und den Charakter dieser Siedlung zu erforschen sowie ihre kaiserzeitlichen Nachfolgebauten ist das Ziel der Untersuchungen, die durch den Archäologen Bernhard Schrettle (Archäologisch-Soziale Initiative Steiermark) geleitet werden und mit dem Tempelmuseum Frauenberg, der Universität Graz, ehrenamtlichen Helfern und in Kooperation mit mehreren Grundeigentümern auf dem Frauenberg stattfinden.
Bedeutung des Steinbruchs
Im Jahr 2022 wurde erstmals ein Bereich unmittelbar südlich des römischen Heiligtums untersucht. Bei der Grabung wurde ein Bereich des natürlichen Felsabbruchs freigelegt, wo bereits von den Römern Stein abgebaut wurde. Nun soll Bedeutung dieses Steinbruchs geklärt sowie die Zeit und Intensität seiner Nutzung beleuchtet werden. Auf anderen Grundstücken finden Begehungen und Untersuchungen mit dem Metalldetektor statt, an ausgewählten anderen Bereiche sind geophysikalische Messungen geplant.
Der Frauenberg, von dem bei gezielten Grabungen in den vergangenen Jahren, aber auch durch Zufallsfunde bei Baumaßnahmen, in den vergangenen Jahren bereits so viel aufgedeckt wurde, wird wohl auch in der Zukunft noch so manche Überraschungen bieten!
Großen Anklang fand am 30. September die Führung mit Ausgrabungsleiters Bernhard Schrettle durch das Grabungsareal.
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