Silberberg, Leibnitz
Quittenernte öffnet neue Chance

Die Quitten wurden in Silberberg von den Schülern gemeinsam mit den Lehrern ausschließlich händisch geerntet. | Foto: © Waltraud Fischer
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Dieser Tage erfolgte in der Obst- und Weinbauschule Silberberg die erste erfolgreiche Quittenernte.

Silberberg gilt weit über die Landesgrenzen als Flaggschiff für Obst- und Weinbau. Eine besondere Vorreiterrolle nimmt das Bildungszentrum auch ein, was künftige Versuche, Experimente und Verarbeitungsmöglichkeiten mit Quitten angeht.

Versuche mit Fruchtquitten

Der Anbau von Fruchtquitten hat in Silberberg schon eine lange Tradition. Bereits 1950 erfolgten die ersten Pflanzungen. Umwelteinflüsse und Konsumverhalten haben sich in den vielen Jahren gravierend verändert. Um zukunftsweisende Versuche mit Fruchtquitten zu starten, wurden in Silberberg im Herbst 2018 rund 800 Bäume (insgesamt etwa 30 verschiedene Quittensorten) gepflanzt, sodass dieser Tage die erste erfolgreiche Ernte erfolgte. "Vorrangiges Ziel ist es, Sorten für den Erwerbsobstbau zu selektieren, die unter steirischen Produktionsbedingungen optimal gedeihen und sowohl im Markt- als auch im Anbauwert entsprechen und sich robust gegenüber Krankheiten und Schädlingen erweisen", erläutert Gottfried Lafer, Fachvorstand für Obstbau.

Ingesamt wurden 30 Sorten Quitten in Silberberg geerntet. | Foto: © Waltraud Fischer
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Hauptprobleme im Anbau sind neben der Anfälligkeit für Feuerband die Winterfrostempfindlichkeit (vor allem bei Sorten aus den südlichen Anbauregionen), Blüten- und Fruchtmonilia sowie die Quittenblattbräune. "Obwohl die Quitten spät blühen (ca. drei Wochen nach den Birnen), sind viele Sorten durch den Spätfrost gefährdet, da die Blütenanlagen bereits in den jungen, krautigen Trieben erfrieren", so Lafer. Hauptselektionskriterien sind neben der Ertragsleistung die Fruchtqualität, die Widerstandsfähigkeit gegen biotische und abiotische Schäden und auch die Eignung für den Frischmarkt bzw. für die Verarbeitung. Fruchtquitten spielen eine bedeutende Rolle als Basis für die Herstellung hochwertiger Obstprodukte wie Edelbrände, Marmeladen, Gelees und Säfte, um nur einige Beispiele zu nennen.

"Quitten sind wegen ihres intensiven Aromas bereits in kleinen Mengen in der Lage, den sensorischen Wert von Verarbeitungsprodukten deutlich zu steigern", unterstreicht Petrus Hakala (Verwalter Obstbau in Silberberg).

Gottfried Lafer zeigt sich mit dem Ertrag durchaus zufrieden und ist überzeugt: "Die Quitte könnte in der Region durchaus eine neue Nische sein. Die Nachfrage bei uns ist groß."

Auch Schüler Hannes erntete erstmals Quitten. | Foto: © Waltraud Fischer
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Fruchtquitten

Im Herbst 2018 wurden in Silberberg rund 800 Quittenbäume gepflanzt. Heuer fand die erste Ernte von rund 30 verschiedenen Fruchtquitten statt. Die Obst- und Weinbauschule Silberberg nimmt mit dieser Versuchstätigkeit österreichweit eine Vorreiterrolle ein.

In Quitten konnten bisher über 150 flüchtige Verbindungen detektiert werden, besonders die C13-Norisoprenoide sind hauptverantwortlich für das typische Quittenaroma (sind auch in der Rebsorte Chardonnay zu finden). Auch zwei Terpenlactone, die als Marmelolactone (Marmelo = Quitte) bezeichnet werden, und Ester wie das Ethyl-2-methyl-2-butenoat verbreiten ein typisches Quittenaroma.

In der Literatur werden auch einige Sorten beschrieben, die durchaus auch für den Frischkonsum tauglich sein könnten (z.B. Ekmek Ayvasi, Krymska und Ispolinskaja).

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