Kultur.Land.Steiermark
Regionalkonferenz zur Kulturstrategie 2030 auf Schloss Seggau

Die Kulturstrategie 2030 des Landes wird von den externen Berater:innen Heidrun Primas (ehemalige Leiterin des Forum Stadtpark Graz) und Werner Schrempf (Intendant des Festivals La Strada) begleitet. | Foto: Waltraud Fischer
99Bilder
  • Die Kulturstrategie 2030 des Landes wird von den externen Berater:innen Heidrun Primas (ehemalige Leiterin des Forum Stadtpark Graz) und Werner Schrempf (Intendant des Festivals La Strada) begleitet.
  • Foto: Waltraud Fischer
  • hochgeladen von Waltraud Fischer

Stark mit der Kulturszene in der Südweststeiermark vertraute Personen lieferten am Montag auf Schloss Seggau wertvollen Input für die Erarbeitung der Kulturstrategie 2030 des Landes Steiermark. Nach der Teilnahme an moderierten "Thementischen" wurden die umfangreichen Ergebnisse am Abend im Beisein von Landesrat Christopher Drexler und Landesrätin Ursula Lackner präsentiert.

SCHLOSS SEGGAU/LEIBNITZ. Kultur hat viele Gesichter. Was funktioniert gut und wo krankt es - damit verbundene Fragen standen im Fokus der sechsten Regionalkonferenz zur Kulturstrategie 2030 des Landes Steiermark auf Schloss Seggau. Kulturlandesrat Christopher Drexler hat es sich zum Ziel gesetzt, kulturpolitische Leitlinien für die Steiermark zu erarbeiten. Sie sollen die strategische Ausrichtung der steirischen Kulturpolitik für die kommenden Jahre - bis 2030 - festlegen.

"Diese Strategie soll nicht nur ein Marketinggag sein, sondern ich hoffe, der Prozess wird gelingen. Es geht darum, ein neues Kapitel in der steirischen Kulturpolitik aufzuschlagen, damit bei den Kulturschaffenden viele neue Kapitel aufgeschlagen werden können", so Drexler, der derzeit von Regionalkonferenz zu Regionalkonferenz tourt. Ebenso mit dabei an diesem Abend:  Ursula Lackner, Bürgermeister Helmut Leitenberger und Bürgermeisterkollegen, BH Manfred Walch (Leibnitz) sowie BH Doris Bund (Deutschlandsberg), NAbg. Joachim Schnabel und LAbg Gerald Holler.

Hier geht es zum Video:

Fragen über Fragen

Vor der Präsentation der Ergebnisse auf Schloss Seggau diskutierten eingeladene Teilnehmer:innen aus der Süd- und Weststeiermark an moderierten "Thementischen" verschiedenste Fragen zum Thema Kultur. Dabei wurden das regionale Profil sowie kooperativ operative Strukturen ebenso unter die Lupe genommen wie bereichs- und ressourcenübergreifendes Arbeiten und ein visionärer Ausblick.

Einmal mehr wurde zur Sprache gebracht, dass ohne gute Vernetzung keine Kulturarbeit möglich ist und Kultur u.a. als wesentlicher Bildungsauftrag an den Schulen gesehen werden muss. Faktum ist darüber hinaus, dass das Ehrenamt auch im Kulturbereich immer mehr schrumpft und in vielen Kulturbereichen nur schwer Nachfolger zu finden sind.

Helga Sams (LeibnitzKult) und Karl Posch (Kulturinitiative Wies) wünschen bzw. fordern eine bezirksübergreifende Kulturplattform mit einem Büro. | Foto: Waltraud Fischer
  • Helga Sams (LeibnitzKult) und Karl Posch (Kulturinitiative Wies) wünschen bzw. fordern eine bezirksübergreifende Kulturplattform mit einem Büro.
  • Foto: Waltraud Fischer
  • hochgeladen von Waltraud Fischer

Dass Förderansuchen für Kulturanliegen im aufwändigen Bürokratismus münden, ist weitgehend bekannt und von den profunden Kulturkennerinnen und -kennern wurden verschiedenste Lösungsansätze genannt. Drexler versicherte: "An der Komplexität von Förderansuchen wird bereits gearbeitet, denn dazu gab es bei den Regionalkonferenzen bereits zahlreiche Rückmeldungen."

  • Wohin entwickelt sich die Kulturpolitik?
  • Wie wird das Förderwesen der Zukunft aussehen?
  • Wie kann man ein Fair-Pay-Konzept so entwickeln, dass es umsetzbar ist?
  • Welche Schwerpunkte können wir setzen? Welchen Stellenwert nehmen Internationalisierung und Regionalisierung ein?
  • Themenstellungen wie Nachwuchsförderung, kulturelle Standortbestimmung zwischen Stadt und Land, gesellschaftliche Vielfalt, Fairness im ehrenamtlichen und im beruflichen Kontext kamen zur Sprache.
David Adler aus dem Kulturlandbüro Schloss Bröllin lieferte den kulturellen Input. | Foto: Waltraud Fischer
  • David Adler aus dem Kulturlandbüro Schloss Bröllin lieferte den kulturellen Input.
  • Foto: Waltraud Fischer
  • hochgeladen von Waltraud Fischer

Extra zur Regionalkonferenz auf Schloss Seggau angereist kam David Adler (Leiter Kulturlandbüro Schloss Bröllin), um von seinen Erfahrungen aus dem Kulturbereich zu berichten. Ein Kulturbüro muss Beratungs-, Kommunikations- und Netzwerkstelle sein. In den letzten Jahren sind viele Strukturen weggebrochen. Kultur muss für die Bürger:innen greifbar sein. Daher griff er die Idee von „Dorfresidenzen“ auf. Mit den Dorfresidenzen wird eine ganz neue Art der Auseinandersetzung mit kulturellen Themen ermöglicht, die von den Bürger:innen vor Ort mitgestaltet werden können. Die Kulturschaffenden sollen in den Orten wohnen und gemeinsam mit den Einwohnern unterschiedlichste kulturelle Projekte durchführen.

Künstlerische Beiträge reflektieren Diskussionsinhalte

Das künstlerische Porträt der Region wurde von der Autorin Irene Diwiak und dem Regisseur Felix Hafner gestaltet: Sie gaben einen satirischen Blick ins Jahr 2030. „Kann man da von der Kunst noch leben?“ oder ist die „Steirische Kultur zu retten?“. Als Selbsttest gedacht wurden Fragen an das Publikum gestellt: „Bin ich Kulturschaffende?“ oder „Aus welchem Grund haben Sie sich in den letzten sechs Monaten kreativ beschäftigt?“


Kultur.Land.Steiermark

  • Anfang Mai ging ein mehrstufiger Prozess zur Erarbeitung der Kulturstrategie 2030 in die nächste Phase.
  • Acht Regionalkonferenzen: Kulturlandesrat Christopher Drexler lädt im Mai und Juni, begleitet von Kulturabteilungsleiter Patrick Schnabl sowie Heidrun Primas und Werner Schrempf, zu acht Regionalkonferenzen in der ganzen Steiermark ein.
  • Schloss Seggau war am 30. Mai Schauplatz der Regionalkonferenz für die Südweststeiermark. Es wurden zahlreiche Ideen Ideen, Überlegungen und Anliegen für die Entwicklung der Kulturpolitik des Landes Steiermark bis 2030 gesammelt und diskutiert.
  • Alle Kulturschaffenden, von den Chören über Blasmusik, klassischer und zeitgenössischer bis zu elektronischer Musik, von der darstellenden Kunst über Film, Fotografie und Literatur bis zu Performance und Theater, sowie alle Kulturinteressierten sind eingeladen, an den Regionalkonferenzen teilzunehmen.

  • Ziel der Südweststeiermark

    Die Ideen und Inputs der fünf "Thementische", die im Rahmen der Diskussionsveranstaltung präsentiert wurden, waren überaus reichhaltig und gaben ein differenziertes Bild zur Region, mit all ihren Stärken und Schwächen preis.

    Klar und deutlich brachten LeibnitzKult-Obfrau Helga Sams und Karl Posch (Kulturinititiave Wies) auf den Punkt: "Schon 2017 gab es ein bezirksübergreifendes Konzept, das wegen zu geringer Mittel scheiterte. Wir brennen für die Kultur und fordern eine Kulturplattform. Dafür brauchen wir Geld." Ziel sei ein gemeinsames Büro, um an einem Strang ziehen zu können. Der Tenor: "Wir wollen nicht bis 2030 warten, sondern möchten Modellregion sein und ersuchen um Genehmigung und Finanzierung."

    Auch Helmut Leitenberger bekräftigt: "Es ist wichtig, dass hineingehört wird, was Kulturverantwortliche brauchen."

    Als wesentliches Merkmal der Region gilt der Weinbau – von allen Beteiligten wurde aber eine stärkere Vernetzung zwischen Kultur und Tourismus gefordert. „Tour de Kultur“, soll der Überbegriff lauten. Es gibt viele Kulturveranstaltungen in der Region, eine große Herausforderung ist dabei jedoch die Mobilität: Wie kann ich zu einer Veranstaltung kommen, wenn ich kein Auto besitze?

    Abschluss der Veranstaltung bildete ein geselliger Gedankenaustausch im Schlosshof, einbegleitet von einem Lichtermeer und musikalisch umrahmt vom Bläserensemble der Franz Koringer Musikschule unter der Leitung von Josef Ferk.

    Die sechste Regionalkonferenz zur Kulturstrategie 2030 fand auf Schloss Seggau und beleuchtete die Situation in der Südweststeiermark. | Foto: Gernot Ambros
    • Die sechste Regionalkonferenz zur Kulturstrategie 2030 fand auf Schloss Seggau und beleuchtete die Situation in der Südweststeiermark.
    • Foto: Gernot Ambros
    • hochgeladen von Brigitte Reiterer

    Die Termine der Regionalkonferenzen im Überblick:

    • Montag, 2. Mai, Südoststeiermark, Zentrum Feldbach
    • Montag, 9. Mai, Steirischer Zentralraum, Flughafen Thalerhof
    • Dienstag, 10. Mai, Oststeiermark, Kunsthaus Weiz
    • Montag, 16. Mai, Obersteiermark West, Zentrum Judenburg
    • Montag, 23. Mai, Obersteiermark Ost, Veranstaltungszentrum Krieglach
    • Montag, 30. Mai, Südweststeiermark, Schloss Seggau Leibnitz
    • Montag, 13. Juni, Liezen, Öblarner Haus für Alle
    • Dienstag, 21. Juni, Graz, Schauspielhaus

    Dieser Prozess wird vom externen Berater-Duo Heidrun Primas (ehemalige Leiterin des Forum Stadtpark Graz) und Werner Schrempf (Intendant des Festivals La Strada) begleitet:

    "Kunst und Kultur soll für alle Menschen zugänglich sein und soll noch stärker ins Zentrum der Lebenswelten rücken. Es wird sowohl um die Lustbarkeiten, die Kunst und Kultur wie Fenster zu öffnen vermögen, als auch um die großen Herausforderungen unserer gesellschaftlichen Zukunft wie auch um die Verfasstheit des kulturellen Feldes an sich gehen. Dafür sollen die entsprechenden Rahmenbedingungen überprüft und weiterentwickelt werden. Bestenfalls wird es ein Weg der Vielen werden."

    Das Postfach ist offen für ihre Meinung: kulturstrategie2030@stmk.gv.at

    kultur.steiermark.at
    Live-Stream: www.die-organisation.at/kulturstrategie-2030/live

    Das könnte dich auch interessieren:

    Sommernachtskonzert des Symphonischen Orchesters Leibnitz mit Uraufführung
    Push-Nachrichten auf dein Handy
    MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
    Die Woche als ePaper durchblättern
    Newsletter deines Bezirks abonnieren

    Kommentare

    ?

    Du möchtest kommentieren?

    Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

    Anzeige
    Traditionelles Grillen über Holzkohle | Foto: panthermedia
    3

    Genießen unter freien Himmel
    Neue Grillmethoden hoch im Kurs

    Fürs Grillen gibt es im Sommer immer einen geeigneten Platz: im eigenen Garten und auf der Terrasse, im Park und am Badesee. Am häufigsten  wird jedoch im Garten oder auf der Terrasse gebrutzelt, wobei die Grillsaison immer früher, meist schon im April, beginnt. Sommerzeit ist Grillzeit. Wenn die Temperaturen wärmer werden, ist es Zeit, Outdoorküche und Co. zu aktivieren. Grillmethoden aus anderen Ländern werden hierzulande immer beliebter, Gas- und Holzkohleöfen haben Konkurrenz bekommen, hier...

    • Stmk
    • Leibnitz
    • Kerstin Reinprecht
    Anzeige

    Baureportage E.N.G.E.L. in Arnfels
    Elektro Lang setzt Meilenstein auf dem Weg in die Energieautarkie

    Nach knapp einem Jahr Bauzeit eröffnet Elektro Lang am 27. April den neuen Firmenstandort in Arnfels. Das Energiegebäude Lang - kurz E.N.G.E.L. - setzt einen neuen  Weg in die Energieautarkie. ARNFELS. Erst knapp vor einem Jahr erfolgte inmitten einer Gemeinschaft engagierter Gäste und Pioniere aus der Green-Tech-Branche in Arnfels die feierliche Grundsteinlegung für das neue Energiegebäude von Elektro Lang. Dieser Tag markierte nicht nur einen weiteren historischen Meilenstein in der bewegten...

    • Stmk
    • Leibnitz
    • Patricia Reiterer
    Anzeige
    Die Wallfahrtskirche in St. Veit am Vogau ist ein Wahrzeichen des Ortes und wird gerade saniert.  | Foto: Gemeinde
    7

    Orsreportage
    Wachstum und Begegnung in St. Veit in der Südsteiermark

    Die Marktgemeinde St. Veit in der Südsteiermark wächst und damit geht viel Potential für die Bevölkerung einher. ST. VEIT IN DER SÜDSTEIERMARK. Ein großes Bauprojekt ist die Erweiterung des Bauhofes in St. Veit und der zweiten Kinderkrippengruppe, die im Herbst eröffnet wird. "Es ist wichtig, ressourcenschonend zu arbeiten und achten darauf, dass keine zusätzliche Fläche verbaut wird. Für den Bau der Kinderkrippengruppe nutzen wir dafür die Synergien, um keine weiteren Flächen zu versiegeln",...

    • Stmk
    • Leibnitz
    • Kerstin Reinprecht

    Du möchtest selbst beitragen?

    Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.