Leibnitz
Reparierte Schuhe warten bei Schuster Bernhard auf ihre Besitzer

Kurios: Oft werden die reparierten Schuhe bei Schuhmachermeister Franz Bernhard in der Lastenstraße in Leibnitz nicht mehr abgeholt. Diese wandern dann letztendlich zum Second-Hand-Shop oder werden entsorgt.

LEIBNITZ. Es gibt sie, die absoluten Lieblingsschuhe, die einen über viele Jahre jeden Schritt erleichtern und die man auch nicht austauschen möchte, wenn selbst der Absatz schon massive Verschleißerscheinungen zeigt oder Nähte sich auflösen zu beginnen. Doch noch ist Hopfen und Malz nicht verloren, denn Schuhmachermeister Franz Bernhard in Leibnitz nimmt sich jedem einzelnen Kundenwunsch gerne an.

Franz Bernhard in seiner legendären Werkstätte. | Foto: Waltraud Fischer
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"Die Reparaturarbeiten sind bunt gemischt", erzählt Bernhard, während er an einem Kinderstiefel die Naht mit der Nähmaschine repariert, und es schon wieder an der Tür klingelt. Ein Mann tritt ein und meint: "Das sind meine Lieblingsschuhe, ist hier noch etwas zu retten?"

Schöne Ladenhütter

Das Regal, auf dem die reparierten Schuhe auf ihre Besitzerinnen und Besitzer warten, ist das ganze Jahr über gut befüllt. Bernhard schätzt, es sind in der Regel so etwa 100 Paare, wobei einige Paare nie mehr von der Besitzerin bzw. dem Besitzer abgeholt werden, wie die Erfahrung zeigt.

Franz Bernhard vor seiner nostalgischen Kassa. | Foto: Waltraud Fischer
  • Franz Bernhard vor seiner nostalgischen Kassa.
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"Wenn die Schuhe, in der Regel mindestens 30 Paare, zwei Saisonen nicht geholt werden, dann bringe ich sie zum Second-Hand-Shop bzw. die kaputten werden entsorgt", meint Bernhard, der dadurch auch auf den Kosten sitzen bleibt. "Oft sind es wunderbare teure Schuhe, die nicht mehr abgeholt werden", wundert sich Bernhard, denn schließlich müssten diese der Besitzerin bzw. dem Besitzer fehlen.

Ladenhüter wie diese waren schon "ewig" auf ihre Besitzerinnen und Besitzer. | Foto: Waltraud Fischer
  • Ladenhüter wie diese waren schon "ewig" auf ihre Besitzerinnen und Besitzer.
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Handwerk mit Tradition

Der Lehrberuf des Schusters kaum mehr gefragt und so gibt es im Bezirk nur noch wenige Schuhmacher. Franz Bernhard begann seine Lehrzeit am 20. August 1979 bei Alois Udl: "Mein Lehrherr fragte mich damals, ob ich zu ihm kommen und den Betrieb einmal übernehmen möchte. Sein Vater Franz Udl hatte bereits vor 100 Jahren eine Schuhmacher-Werkstatt in der Grazer Gasse."

Dies Schuhe sind repariert und zur Abholung bereit. | Foto: Waltraud Fischer
  • Dies Schuhe sind repariert und zur Abholung bereit.
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1986 machte sich Franz Bernhard als Schuhmacher, der in der Lastenstraße in Leibnitz sein nostalgisches Geschäft führt, selbstständig.

Noch heute übt der Fachmann seine Arbeit täglich mit großer Freude und Leidenschaft aus. Ende 2025 plant Bernhard den Rückzug in den wohlverdienten Ruhestand.

Besitzer gesucht: Wem gehören diese hochwertigen Wanderschuhe? | Foto: Waltraud Fischer
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