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Ressourcenpark Saggautal wurde feierlich eröffnet

Rund 170 kg Restmüll fallen statistisch gesehen bei jedem Steirer an, nur wenige Prozent davon können einem Recycling zugeführt werden. Mit dem neuen und damit zweiten Ressourcenpark im Bezirk Leibnitz in St. Johann i. S. soll sich das drastisch verbessern.

ST. JOHANN/S. Unter Beisein von Landesrat Hans Seitinger, Nationalrat Joachim Schnabel, Ernst Gödl, Landtagsabgeordnete Bernadette Kerschler. ORF-Direktor Gerhard Koch sowie rund einem Dutzend Bürgermeister der Region konnte Daniela List auch viele interessierte Menschen aus der Region zur feierlichen Eröffnung des nur in einem Jahr errichteten durchaus ansehnlichen Baus begrüßen. Die Marktmusikkapelle St. Johann umrahmte Festakt und Segnung dabei mit einer feinen Auswahl an passenden Stücken.

LR Johann Seitinger mit Vizebgm. Patrick Pronegg (Kitzeck), Bgm. Johann Hammer (Großklein), Bgm. Gerhard Hartinger (St. Nikolai/Sausal), Bgm. Johann Mayer (Hengsberg), Bgm. Josef Fischer (Kitzeck) und Bgm. Gerhard Rohrer (St. Veit/Südstmk.)  | Foto: Der waltl
  • LR Johann Seitinger mit Vizebgm. Patrick Pronegg (Kitzeck), Bgm. Johann Hammer (Großklein), Bgm. Gerhard Hartinger (St. Nikolai/Sausal), Bgm. Johann Mayer (Hengsberg), Bgm. Josef Fischer (Kitzeck) und Bgm. Gerhard Rohrer (St. Veit/Südstmk.)
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Zweiter Ressourcenpark nach Leibnitz

Aus der Erfahrung des 2019 eröffneten Ressourcenparks in Leibnitz, hat man in St. Johann bereits einiges lernen und verbessern können. So wird der angelieferte Restmüll, übrigens ist dazu auch ein kostengünstiger Leih-Bus vor Ort, in über 80 unterschiedliche Fraktionen getrennt und einer möglichst hohen Recycling-Quote zugeführt. Auch der „Reuse Shop“ wo funktionsfähige Gebrauchtwaren günstig angeboten werden, ist aus der Erfahrung in Leibnitz gleich ums doppelte größer dimensioniert.

Verantwortung aller Menschen

Pfarrer Johann Puntigam mahnte in seiner kurzen Predigt die Verantwortung aller für das Weiterbestehen der Schöpfung auch für nachfolgende Generationen ein, während Landesrat Seitinger ein interessantes Beispiel für den Recycling-Gedanken brachte: „In einer Tonne alter Handys ist mehr Gold, als in einer Tonne Gold-Erz aus einem Bergwerk!“ und führte weiter aus „Corona hat uns gezeigt, wie wichtig eigene Rohstoffe sind. Vor allem wenn man sieht, wie jene Länder ihren Reichtum an Rohstoffen und unsere Abhängigkeit davon ausnutzen!“ Umso mehr sei jede Bürgerin und jeder Bürger gefordert und aufgefordert, seinen Beitrag zu leisten um dieser Abhängigkeit zu entkommen. Alle Rednerinnen und Redner betonten einhellig, der Klimawandel ist Realität und wir müssen uns in allen Bereichen dieser Herausforderung mit aller Kraft gemeinsam stellen.

Der neue Ressourcenpark in St. Johann im Saggautal verfügt auch über eine Re-Use-Shop.  | Foto: Der waltl
  • Der neue Ressourcenpark in St. Johann im Saggautal verfügt auch über eine Re-Use-Shop.
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Nachhaltige und regionale Bauweise

Der Bürgermeister von St. Johann Wolfgang Neubauer als Hausherr und Vertreter der Bauherren hat mit Architekt Gerwin Kortschak von planconsort den idealen Partner für das ehrgeizige Projekt gefunden. Mit Großteils regionalen Unternehmen und allesamt wiederverwertbaren Rohstoffen wurde der mit viel Holz bereicherte Zweckbau termingerecht umgesetzt. „Der gute und praktische Betrieb des Ressourcenpark steht dabei im Vordergrund sowie die absolut ressourcenschonende Bauweise", erklärte dazu Kortschak.

Größte Umweltschutzaktion Europas

Der alljährlich gemeinsam mit dem ORF Steiermark durchgeführte „Steirische Frühjahrsputz“ ist, wie Seitinger betonte, „die größte derartige Aktion europaweit“. Im Rahmen der Eröffnung wurden dabei nun die landesweiten Sieger des Gewinnspiels unter den teilgenommenen fleißigen Müllsammlerinnen und Müllsammlern ausgezeichnet.

So konnte Michaela Weiss aus Leutschach mit einem mehrtägigen Thermenurlaub den Hauptpreis übernehmen. Bei der Aktion konnten heuer trotz Corona fast 250 Tonnen Restmüll gesammelt und einer fachgerechten Entsorgung zugeführt werden. Es ist dabei aufgefallen, dass ein Großteil der Sieger junge Menschen oder gar Kinder waren, das macht wohl Mut für die Zukunft. Ein nächster wichtiger Schritt, wie alle einhellig betont haben, ist nun auch das Bekenntnis zur Produktion von reparaturfähigen Konsumgütern. Kaufen und gedankenlos wegwerfen ist keine Alternative. Bei Sonnenschein, Speis und Trank sowie guter Stimmung feierte man noch lange ein „Fest für den Restmüll“, der hoffentlich in der Region weniger wird und im Gegenzug mehr recycled.

Text: DerWaltl

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