Garteln in Leibnitz wie einst die Römer
Römischer Kräutergarten am Frauenberg

Der duftende Garten der Kräuter führt durch viele Jahrtausende, wie der Kräutergarten am Frauenberg zeigt. Gabriele Kleindienst lädt über die Sommermonate zu einer besonderen Kräuterreise ein.

LEIBNITZ. Das Wissen um die verborgenen Eigenschaften der Heil- und Würzkräuter wurde bereits in der Antike von großen Ärzten und Gelehrten gesammelt und aufgezeichnet. Einen wertvollen Einblick in die Schatzkammer der Kräuter gibt auch der einzigartige Kräutergarten beim Tempelmuseum am Frauenberg, der sich derzeit von seiner schönsten Seite zeigt und nicht nur viele Bienen und Schmetterlinge, sondern auch interessierte Gartenfreunde anlockt, die so auf eine besondere Art und Weise in die Geschichte eintauchen.

Viele Kräuter, mit denen schon die Römer kochten, werden auch heute noch liebend gerne in unsere Küche verwendet. | Foto: Waltraud Fischer
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Kräuter sind Lehrmeister

"Kräuter sind wahre Lehrmeister", betonen Gartenexpertin Gabriele Kleindienst und Stadthistorikerin Ursula Pintz bei einem Rundgang und erzählen mit Begeisterung von einer besonderen Kräuterreise: "Mittlerweile sind es hier schon über 70 verschiedene Kräuter und Wildkräuter, die die Römer regelmäßig nutzten und die es bei uns im eigenen Garten nicht mehr gibt."

Ziel des Kräutergartens beim Tempelmuseum ist es, in Vergessenheit geratenes Wissen wieder in Erinnerung zu rufen. "Die Römer verwendeten Lorbeerblätter früher als 'Backpapier'. Diese wurden beim Backen des Opferbrotes verwendet und sorgten so auch für ein hervorragendes Aroma", erzählt Pintz, während sie am prächtig blühenden Lavendel riecht.

Weniger bekannt ist hingegen die Pflanze Alant. "Die gelben Blüten weisen auf die Sonne hin. Die Wurzel wird getrocknet und hilft gegen Husten und Erkältung", erläutert Kleindienst. Und nebenan wächst der bekannte Frauenmantel, der schon bei den Römern wertvolle Dienste leistete.

Gabriele Kleindienst und Stadthistorikerin Ursula Pintz laden auf eine besondere Kräuterreise beim Tempelmuseum am Frauenberg ein. | Foto: Waltraud Fischer
  • Gabriele Kleindienst und Stadthistorikerin Ursula Pintz laden auf eine besondere Kräuterreise beim Tempelmuseum am Frauenberg ein.
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"Die Römer waren auch Blumenfreunde und ein guter Römer kannte sich auch in der Landwirtschaft aus und bestellte die Felder", ergänzt Pintz. So pflegten sie etwa die Lilie, die bei uns als Schmuckpflanze gilt, und aßen ihre Blüten.

Kräuter ziehen an

"Kräuter ziehen an und man muss sich nur einlassen, dann sprechen die Pflanzen. Viele Menschen machen ihr Herz bei den Gartengesprächen auf. Der Garten hat auch mich mental verändert", so Kleindienst, die sehr viel Herzblut in den römischen Kräutergarten beim Tempelmuseum steckt.

"Daheim habe ich nur einen kleinen Gemüsegarten. Ich pflege den römischen Kräutergarten mit Freude und schenke meine Zeit gerne für Kräutergespräche, begleitend zur Sonderausstellung 'Götterspeisen'. Ziel ist nicht eine botanische Wissensvermittlung, sondern eine Plattform für Kräuter zu schaffen, wo altes und neues Kräuterwissen als Impulsgeber dient."
Gabriele Kleindienst

Kräutergespräche

Monatlich gibt es beim Tempelmuseum einen Kräutertreff mit Gabriele Kleindienst:
31. Juli, 28. August, 25. September, 30. Oktober, jeweils in der Zeit von 15 bis 16.30 Uhr, bei jeder Witterung.
Der Eintritt ist frei!

Mehr zur Sonderausstellung erfährst du hier:

Römische Götterspeisen für Leib und Seele
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