Verein gegen Tierfabriken schildert
Schreckliche Szenen bei Treibjagd in der Südsteiermark

Das getötete Tier hatte eine Beringung am Bein. Ein eindeutiges Zeichen, dass der Fasan aus einer Tierhaltung stammt.  | Foto: VGT.at
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  • Das getötete Tier hatte eine Beringung am Bein. Ein eindeutiges Zeichen, dass der Fasan aus einer Tierhaltung stammt.
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Von schrecklichen Szenen bei der Treibjagd am 26. Dezember im Bezirk Leibnitz (Leitring) berichtet der "Verein gegen Tierfabriken" (VGT).

Die Bilder sitzen noch tief in den Köpfen der Tierschützer und auch am Tag danach ist die Aufregung groß. Mitglieder des VGT beobachteten am Christtag eine Treibjagd in Leitring und hielten schreckliche Szenen fest.

"Schwerverletzt stürzte eine Ente vom Himmel und rannte nach einer kurzen Pause in Panik durch den Wald", schildert David Richter vom VGT. Ein Fasan verendete laut Richter auch auf der Straße: "Das Tier flüchtete vor den Jägern und rannte in Obervogau in Richtung Straße, wo es überfahren wurde."

Beringter Fasan

"Der getötete Fasan hatte eine Beringung am Bein. Ein eindeutiges Zeichen, dass der Fasan aus einer Tierhaltung stammt. Fasane werden ausgesetzt, um das Jagderlebnis zu steigern und den Schießspaß zu erhöhen. Von den angeblich zur Bestandsstütze ausgesetzten Fasanen bleiben nur ein paar Federn in der Natur zurück", kritisiert Richter und betont: "Einige Jagdreviere wurden mittels Treibjagden beinahe leergeschossen."

David Richter:
"Fasane sind keine wirklichen Wildtiere, sie werden extra für die Jagd gezüchtet und ausgesetzt. Sie kennen keine Autos und gehen deshalb auch kaum auf die Seite, wenn eines auf sie zukommt."

Schwer verletzte Ente konnte flüchten

Anwesende Tierschützer:innen konnten von einer öffentlichen Straße aus sehen, wie eine Ente mit einer Schrotladung angeschossen wurde. "Sie segelte noch in deren Richtung und landete mit stark blutendem Kopf im Wald, wo sie einige Minuten lang saß. Fliegen konnte sie nicht mehr, sie rannte dann schwer verletzt durchs Unterholz zu einem Bach. Die Schützen ignorierten sie und setzten ihre Treibjagd fort. Meine Kolleg:innen und ich mussten diesem tierquälerischen Treiben stundenlang zusehen. Es ist für uns absolut nicht nachvollziehbar, warum diese Sonntags- und Spaßjäger eine Freude daran haben, ausgesetzte Tiere in Todesangst zu versetzen und mit Schrotladungen zu beschießen", betont David Richter.

Klarstellung des ehemaligen Bezirksjägermeisters

Einer, der diese Praxis offen ablehnt, ist der ehemalige Bezirksjägermeister von Leibnitz, Rudolf Gaube, jetzt Obmann des Jagdverbandes in Obervogau. In einer Stellungnahme an den VTG fordert er die Klarstellung, "dass er mit dem Aussetzen von Fasanen nichts zu tun hat". 

David Richter: "Ich bedaure, wenn es hier zu einem Missverständnis gekommen ist. Sehr gerne möchte ich dem Wunsch des Herrn Gaube nachkommen, folgende Klarstellung zu veröffentlichen: Herr Rudolf Gaube ist seit 20 Jahren Obmann des Jagdvereines Obervogau und betont, dass im Revier Obervogau weder Fasane ausgesetzt, noch Fasan-Hennen bejagt werden. Am 26.12.2021 hat keine Jagd im Revier Obervogau stattgefunden."

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