#steirergegencorona
Träumende Augen hinter Mundschutz

Foto: Ithaler

Die begeisterte WOCHE-Leserin und gebürtige Leutschacherin Heidemarie Ithaler-Muster schreibt unter dem Titel "Träumende Augen hinter Mundschutz":

Wenn die Erde blutet und doch sich die Natur regeneriert.

Ein Fisch tanzt im klaren Wasser, die Luft gefiltert von frischen Blüten.

Bienen bekommen wieder ihre existentielle Chance.

Nähe wird spürbar trotz räumlichen Abstand, weil nur Herzen sich verbinden.

Solidarität weltumfassend lässt uns eins werden in Freud und Leid.

Trotz Waffenstillstand beherrscht ein Virus die Welt.

Es gibt etwas, was man mit Geld nicht kaufen kann und unbezahlbar ist.

Menschen sprechen und singen vom Balkon, um einander Mut zu machen.

Der räumliche Abstand lässt die Liebe umso mehr greifbar werden.

Der Schwächere findet seinen Platz in der Mitte.

Träumende Augen hinter sterilem Mundschutz ...

Sehnsucht nach Umarmung

Sehnsucht nach Umarmung, Sehnsucht nach Berührung, das uns der Virus jetzt verbietet, weil er zur tödlichen Gefahr werden könnte. Der globale Übergriff von COVID 19 bringt die Menschen auf der ganzen Welt in einen noch nie gekannten Ausnahmezustand. Isolierung, Quarantäne in den eigenen vier Wänden hat die Freiheit des Menschen noch nie so eingeschränkt, nämlich nicht einmal aus dem eigenen Haus gehen zu dürfen und einen schönen Spaziergang jetzt im Frühling in den Wald machen zu können. Die Selbstverständlichkeit jedes einzelnen Menschen, machen zu können, was man will, hat uns dieser unsichtbare, gefährliche Virus genommen. Von einem Tag auf den anderen war nichts mehr so wie es war und wird es auch nie mehr wohl so sein. COVID 19 wird vorbei gehen, aber er wird uns viel hinterlassen. Doch es gibt nicht nur Opfer, er wird uns auch etwas lehren. Das oberste Gesetz in der Bibel ist, dass wir alle gleich sind. Er wird uns eine Chance geben, in kürzester Zeit einen Prozess durchzumachen, der uns zum Wesentlichen und zu den wahren Werten zurück bringen wird. Menschen mit viel Besitz werden eines besseren belehrt, vielleicht wird ihnen dieser Reifungsprozess ein wenig weh tun. Positive Menschen mit spirituellem Hintergrund nehmen diese Entwicklung als neues Portal, wo sie hindurch schreiten können. In der nun gelebten materiellen Askese, wo wir auf vieles verzichten müssen, tut sich dennoch eine neue Fülle auf. Jeder ist entschleunigt, man spricht mehr miteinander und der beginnende Frühling hat heuer einen ganz anderen Stellenwert. Als ich die ersten Primeln blühen sah, beflügelte das meine Seele. Neues Leben tut sich auf, wenn Krokusse ihre zarten Blüten nach oben strecken. Die Natur hat eine Chance bekommen, sich zu regenerieren und viele Tiere bekommen wieder ihre alten Lebensräume zurück. Die Sprache vom Coronavirus ist leicht verständlich. Er drosselt unser Leben auf das Minimale, der Tod als Damoklesschwert über uns lässt die Menschen demütig, reumütig und vielleicht sogar sprachlos werden. Der Mensch wird aus diesen negativen Erfahrungen lernen und sie umwandeln in positive Einsichten. Das Individuum vergisst auch sehr schnell, aber er ist so konstruiert, dass er sich immer wieder verbessern kann, sich neu orientieren, in höhere Stufen aufsteigen und sich reinigen. Ich würde es schön finden, wenn der Mensch das auch tun würde, ohne so einen massiven, äußeren Einfluss, wo auch viele Unschuldige leiden müssen und ihr Leben lassen, wie bei diesem unsichtbaren, gefährlichen Coronavirus, der über den Erdball fegte. Er zeigte uns, dass wir sämtliche Ressourcen überschritten hatten und dass es so nicht weiter geht. Wir Menschen sind alle noch im Prozess, um daraus zu lernen, wie eine Neuausrichtung wird. Er wird sich anstrengen müssen, nicht nach der ersten Euphorie, wieder in alte Verhaltensmuster zurück zu fallen. Ich glaube, wir sind in der persönlichen Entwicklung weiter gekommen, obwohl es wirtschaftlich bergab gehen wird. Vielleicht werden nach der Krise wieder neue Arbeitsplätze geschaffen oder überhaupt neue Berufe entstehen. Dass sich etwas ändern wird, darüber sind wir uns alle im klaren. Unsere neuen positiven Einsichten und Erfahrungen, die uns der Hausarrest bzw. die Quarantäne in den eigenen vier Wänden, im Stillen gebracht haben, wo wir Zeit hatten, über uns nachzudenken, können sicherlich schon einen positiven Schatten für die Zukunft voraus werfen. Für mich persönlich bleibt übrig, eine neu gewonnene Sinnlehre und ich freue mich schon wirklich sehr darauf, die Menschen umarmen zu dürfen, die ich liebe, ohne Ansteckungsgefahr und auf den ersten Händedruck. Gewisse Menschen werde ich nie mehr loslassen ...

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