Autobiographisches Schreiben
Von Mann zu Mann: Männer wurschteln sich oft durch
Im Rahmen von "StoP – Stadtteile ohne Partnergewalt" widmet sich aktuell in der Frauenberatungsstelle Leibnitz eine Gruppe dem "Autobiographischen Schreiben". Jörg Pagger schreibt auch gerne und ließ der Schreibgruppe der Frauenberatungsstelle Leibnitz einen Text zukommen.
Jörg Pagger schreibt:
Durchwurschtelmänner.
Vor langer Zeit auf der sogenannten "Sozialakademie".
Wir mussten zu irgendeinem Thema etwas vorbereiten und dann der Klasse präsentieren.
Die Mädchen setzen sich inhaltlich top mit ihrem Thema auseinander.
Gestalten Plakate.
Viele Fakten.
Da steckte viel Arbeit dahinter.
Der Erfolg ist aber bescheiden.
Wir machen uns über das "Strebertum" lustig.
Mäßiger Applaus.
Wir Burschen gehen am Vormittag der Präsentation in unser Stammbeisl.
Überlegen uns dort ein "Drehbuch".
Wir brauchen keine Fakten.
Zu mühsam.
Inhalte sind überbewertet.
Letztlich spielen wir ein kleines Theaterstück.
"Kritisch" war es.
Die Vortragende ist beeindruckt.
Applaus.
"So toll!"
Ich wusste: hihi.
Heute wünschte ich, dass uns Burschen schon früher jemand gesagt hätte, dass das nix war.
Dass zu Qualität viel Arbeit gehört.
Burschen wurschteln sich oft viel zu lange mit Blendereien durch.
Aus Burschen werden Männer.
Aus Durchwurschtelburschen werden Durchwurschtelmänner.
Wir sehen die Ergebnisse auf allen Ebenen.
Sie sind nicht gut.
Zur Person
Jörg Pagger nimmt an den Männertischen unter der Leitung von Norbert Leitner teil. Das Projekt "StoP - Stadtteile ohne Partnergewalt" in Leibnitz setzt Gewaltprävention und aktive Nachbarschaft um.
Jörg lebt mit seiner Familie im Bezirk. Er arbeitet als Sozialarbeiter, ist aber auch Zeichner und Literat. Die gesellschaftsentwicklerischen Aspekte des "StoP"-Projekts weiß Jörg sehr zu schätzen. Er beteiligt sich gerne und findet, dass gemeinsame Männerarbeit im Projekt Spaß macht. Am Projekt "Autobiographisches Schreiben" beteiligt er sich hier mit einem Text aus seinem Erfahrungsbereich.
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