Was blieb bei uns vom Doppeladler?

Im Jahr 1908 wurde in Oberhaag anlässlich des 60-jährigen Regierungsjubiläums des Kaisers eine von 60 im ganzen Habsburgerreich entstandene „Kaiser Franz Josef I. Jubiläumsvolksschule“ erbaut.
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  • Im Jahr 1908 wurde in Oberhaag anlässlich des 60-jährigen Regierungsjubiläums des Kaisers eine von 60 im ganzen Habsburgerreich entstandene „Kaiser Franz Josef I. Jubiläumsvolksschule“ erbaut.
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Obwohl seit Ende des Habsburgerreiches 100 Jahre vergangen sind, blieb noch einiges aus der Monarchie erhalten.
So erinnert etwa bis heute im Park vor der Kaserne Straß eine Büste von Kaiser Franz Josef I. an dessen denkwürdigen Besuch am 9. Juli 1883 der seit 1874 bestehenden Kaserne und der damaligen Artillerie-Einheiten.
Ausgesprochen kaisertreu dürften auch die seinerzeitigen Gemeinden der Pfarre Wolfsberg gewesen sein. Eine weitere Kaiser-Büste im Park der Ortschaft Wolfsberg, Marktgemeinde Schwarzautal erinnert an das 40-jährige „Regierungs-Jubiläum seiner kaiserl. und königl. apostolischen Majestät Franz Josef I. 1848 – 1888“. Im Sockel findet sich der Hinweis auf die Spender der Büste: „Gewidmet von sämmtlichen Gemeinden der Pfarre Wolfsberg und vom Caspar Freiherr v. Kellersperg-Militär-Veteranen-Verein zu Wolfsberg“.

Jubiläumsvolksschule Oberhaag

20 Jahre später feierte Kaiser Franz Josef I. bereits sein 60-jähriges Regierungsjubiläum und da kam seinerzeit Oberhaag zu besonderen Ehren. Im Jubiläumsjahr 1908 wurde nämlich auch in Oberhaag anlässlich des 60-jährigen Regierungsjubiläums des Kaisers eine von 60 im ganzen Habsburgerreich entstandene „Kaiser Franz Josef I. Jubiläumsvolksschule“ erbaut. Das Schulgebäude beherbergte sechs Schulklassen, Nebenräume und Lehrerwohnungen. Kinder aus den Gemeinden Oberhaag, Großradl und Pitschgau gingen damals hier zur Schule. Bis 1970 wurde in diesem Haus unterrichtet. Nach einem Zu- und Neubau endete in der Jubiläumsvolksschule 1971 der Unterricht. Heute ist darin eine Mineralienausstellung über die Zeugnisse der Erdgeschichte untergebracht.

Kaiser-Karl-Kapelle

An Kaiser Franz Josefs Nachfolger Kaiser Karl I., dem letzten österreichischen Kaiser, erinnert im Schloss Trautenburg bei Leutschach die Kaiser-Karl-Kapelle, in der eine Reliquie des selig gesprochenen Habsburgers aufbewahrt wird. Im Obergeschoss des Westtrakts gibt es auch ein sogenanntes Kaiserzimmer.

Straßennamen und Plätze 

Mit der Aufstellung des Kriegerdenkmales wurde 1930 der Leibnitzer Kirchenplatz auf Antrag des Denkmalausschusses hin in Heldenplatz umbenannt. Da sich dieser Name allerdings nicht durchsetzen konnte, bleibt die Bezeichnung als Heldenplatz auf die Rasenanlage rund um das Kriegerdenkmal beschränkt.

Reichsstraße

In der Zeit von Kaiser Karl VI., dem Vater von Kaiserin Maria Theresia, entstand die Hauptcommercial-Reichsstraße von Wien nach Triest (auch Triesterstraße oder Reichsstraße genannt). Sie führte im Leibnitzerfeld am Markt Leibnitz vorbei und viel später entstand dort die Trasse der Bundesstraße 67. Der Leibnitzer Gemeinderat beschloss im Jahr 1954 die volkstümliche Bezeichnung Reichsstraße zum offiziellen Straßennamen zu erheben.

Rudolf-Hans-Bartsch-Gasse

Zu Ehren des Dichters und ehemaligen k. u. k. Offiziers Rudolf Hans Bartsch wurde 1933 aufgrund eines Gemeinderatsbeschlusses aus der früheren Schießstattgasse die Rudolf-Hans-Bartsch-Gasse. Damit wird daran erinnert, dass Bartsch pflegte, nach seiner Ankunft mit dem Zug aus Graz durch die Gasse zum Hasenwirt auf den Frauenberg zu wandern. Dabei entstanden einige Romane und Novellen von ihm.

Straße des 27. Jänner 1919

Mit der Benennung eines alten Kirchweges als Straße des 27. Jänner 1919 erinnert die Stadtgemeinde Leibnitz seit 1954 an dieses historische Datum. Der in Österreich einzigartige Straßenname soll an den so genannten Marburger Blutsonntag am Hauptplatz von Marburg erinnern. Da die neu gegründete Republik (Deutsch-)Österreich nach dem Ersten Weltkrieg das überwiegend deutschsprachige Gebiet von Marburg und Umgebung beanspruchte, war für den 27. Januar 1919 der Besuch einer US-amerikanischen Delegation unter Führung von Colonel Sherman Miles angekündigt worden. Die US-Coolidge-Kommission wollte sich selbst ein Bild von der ethnischen Situation in Marburg machen. Die deutschsprachige Bevölkerung von Marburg und Umgebung war daher vor dem Marburger Rathaus zusammengekommen, um mit österreichischen und deutschen Fahnen für den Verbleib der Draustadt bei der deutschsprachigen Steiermark zu demonstrieren. Soldaten der SHS-Armee eröffneten gegen die Demonstranten das Feuer. Im Kugelhagel starben 13 Marburger Zivilisten und waren zahlreiche Verwundete zu beklagen.

Roseggergasse

An den heuer vor 100 Jahren verstorbenen steirische Volksdichter Peter Rosegger (1843 – 1918) erinnert bis dato die Roseggergasse, eine Seitengasse der Grazer-Gasse. Wilhelm-

Kienzl-Gasse

Die Stadtgemeinde Leibnitz würdigt mit der Wilhelm-Kienzl-Gasse jenen Komponisten (1857 – 1941), von dem die Melodie der Bundeshymne der Ersten Republik stammt.

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