Wild & Jagd in der Südsteiermark

"Wild & Jagd in der Südsteiermark": v.l. Naturpark-GF Birgit Haring, Südsteiermark Tourismus im Naturpark-Koordinatorin Andrea Felsner und BJM Dir. Rudolf Gaube.
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Der Naturpark Südsteiermark und Südsteiermark Tourismus im Naturpark hatten zu dem lehrreichen Abend in das Naturparkzentrum Grottenhof eingeladen. Bezirksjägermeister Dir. Rudolf Gaube informierte in seinem Vortrag vor allem darüber, wie die Jagd organisiert ist, was dahinter steht und wie alles in Sachen "Wild & Jagd in der Südsteiermark" zusammenhängt.

Wissenswertes über die Jagd

"Jagd ist mehr als Beute machen, Weidwerk ist mehr als Jagen, Weidwerk schließt das gesamte Umfeld und die Umwelt in das Tun des Jägers mit ein!", lautet das Motto der steirischen Jägerschaft. Die Öffentlichkeit nehme den Jäger nur wahr, so BJM Gaube, wenn er draußen unterwegs sei. Im Bezirk Leibnitz zählt man zurzeit über 1500 Jäger und 101 Jagdreviere mit 15 Hegeringen.

Aufgabe des Jägers

"Der Jäger muss als Regulator einschreiten", definierte der Leibnitzer Bezirksjägermeister die Aufgabe des Jägers. Seine Motivation sei die Lebensraumverbesserung durch die Jagd. Als jagdlichen Erfolg sehe er die Anpassung des Lebensraumes. "So legen etwa Jäger Maisfelder an, damit das Wild im Spätherbst nach der Ernte der Felder einen Einstand hat", nannte Gaube als Beispiel für eine Lebensraumverbesserung für das Wild.

Novelle zum steirischen Jagschutzgesetz

Die Gemeindestrukturreform mache eine Novellierung des steirischen Jagdschutzgesetzes notwendig, weil sich Gemeinde-, Bezirks- und Reviergrenzen dadurch ändern. "Bereits das Jagdgesetz 2013 enthält für Aufsichtsjäger, wovon es in jedem Revier mindestens einen gibt, weitreichende Bestimmungen", so Gaube.
"Die Vergabe einer Jagd kann auf Pächtervorschlag, mittels Gemeinderatsbeschluss oder Versteigerung bei der Bezirkshauptmannschaft erfolgen", so der Bezirksjägermeister.

Jagbare Wildtiere

An jagbaren heimischen Wildtierarten im Bezirk Leibnitz erwähnte BJM Gaube Rehwild, vereinzeltes Rotwild, Dam- und Schwarzwild, Fasane, Rebhühner, Stock- und Krickenten, Füchse und Krähen.
Sehr viel Fingerspitzengefühl von den Jägern verlange das Thema Hunde und Katzen. "Im Jagdgesetz finden sich klare Richtlinien dafür. Katzen dürfen nur im Wald geschossen werden, wenn sie Wild jagend sind. Hunde, nur, wenn sie alleine und abseits von Gehöften wildernd vom Jäger angetroffen werden", so Gaube.

Thema Wildschäden

"Wildschäden sind meist die Folge einer Stresssituation für das Wild. Aber nicht alle Schäden sind dem Wild zuzuordnen", so der oberste Jäger des Jagdbezirkes Leibnitz. Vielfach fehle es nämlich aufgrund intensiver Bewirtschaftung (Monokulturen) an Fegegehölzen für das Wild. Auch in Weingärten, die meist nicht zu 100 Prozent eingezäunt sind, käme es zu Wildschäden, wenn aufgrund von U-förmiger Einzäunung sich das Wild dort länger aufhalte. Bislang habe es aber noch immer eine Einigung zwischen Grundeigentümer und Jagdpächter gegeben, wenn es um eine Entschädigung für Wildschäden gegangen sei, versicherte Gaube.

Öffentlichkeitsarbeit

"Mit der Öffentlichkeitsarbeit der Landesjägerschaft wird bereits in den Schulen begonnen", erzählte BJM Gaube. Kinder lernten durch eine kleine Wildtierkunde oder von Wild- und Jagdpädagogen die Zusammenhänge von Wild und Jagd kennen.
"Vielen Veranstaltungen und Ereignissen verleihen die zurzeit fünf Jagdhornbläsergruppen einen feierlichen Charakter", berichtete der Südsteirer.
Daneben gebe es aber noch weitere zahlreiche Kooperationen zwischen der Jägerschaft und Stellen und Institutionen. Bei gegenseitiger Rücksichtnahme habe, so BJM Gaube, jeder in der Natur seinen Platz. "Jagd und Naturpark passen gut zusammen. Die Problemfelder werden im gegenseitigen Einvernehmen für alle Beteiligten gut gelöst", resümierte auch Naturpark-Obmann Siegfried Innerhofer, der nach dem Referat Gaubes namens des Naturparks Südsteiermark und Südsteiermark Tourismus im Naturpark zu einem Umtrunk einlud.

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