Wo sich Südsteirer und Gäste wohlfühlen
Die Nächtigungszahlen sind steiermarkweit gestiegen. Sind Sie mit den Nächtigungszahlen im Bezirk Leibnitz zufrieden?
Man muss natürlich vermerken, dass die Entwicklung der Nächtigungszahlen verschiedenen Kriterien unterliegt. Dazu gehören die Witterung, die Positionierung von Feiertagen, ob Großveranstaltungen stattfinden oder nicht oder wenn zum Beispiel größere Betriebe einfach ausfallen.
Auch wenn wir auf Grund der letzten beiden Punkte 2014 ein kleines Minus aufweisen, bin ich mit der stetigen Entwicklung sehr zufrieden.
Siehe nachfolgende Zahlen:
1995: 247.000
2000: 261.000
2005: 314.000
2010: 398.000
2014: 457.000 Nächtigungen Südsteiermark gesamt
Wo gibt es Aufholbedarf?
Es gibt in der Region Häuser mit veralteten Strukturen. Hier wird es davon abhängen, ob es eine nachfolgende Generation gibt, die bereit ist, in Erneuerung und Qualität zu investieren und auch internetfit ist. Ich denke da an unsere Angebote in Richtung aktuelle Öffnungszeiten der Betriebe oder den Zimmerfreimeldekalender. Hier mangelt es auch bei sogenannten besseren Häusern an Professionalität. Es geht schließlich um ein Top-Informationsservice für den Gast.
Der Tourismus kommt nicht daran vorbei, neue Märkte zu erschließen. Nennen Sie uns bitte die drei wichtigsten Märkte und warum die Steiermark gerade dort punkten will?
Ich denke, da müssen wir die Steiermark schon unterteilen. Die Südsteiermark wird sich nicht unbedingt bei den gleichen Zielgruppen engagieren, wie die Hochsteiermark etc.
Unsere Hauptmärkte sind sicher Österreich, Deutschland, Schweiz.
Im internationalen Auftritt zeigt sich immer mehr die Bedeutung einer Destination der südlichen Steiermark, wie wir sie in der Organisation "Weinland Steiermark" zusammengefasst haben. Es sind dies die Regionen Graz mit Graz Umgebung, Oststeiermark, Thermenland, Lipizzanerheimat, Schilcherland und Südsteiermark. In dieser Kooperation haben wir auch bereits erfolgreich grenzüberschreitende EU-Projekte mit Slowenien durchgeführt, zuletzt mit dem Projekt "VinoCool".
Gerade die aktuelle Marktbearbeitung der Schweiz von Steiermark-Tourismus fasst (leider ohne Oststeiermark) genau diese Regionen zusammen.
In schwierigeren Zeiten wollen sich die Menschen etwas Gutes gönnen. "Südsteiermark - mein Genussparadies" mit dem Prädikat Naturpark passt da wunderbar hinein. "Naturpark" vermittelt unsere Wertehaltung - Respekt gegenüber Natur, Tier und Mensch. Wein & Kulinarik in höchster und vielfältigster Qualität in einzigartiger Landschaft mit der bekannt größten Dichte an Gastgeberbetrieben in Form von Weingütern, Buschenschänken, Restaurants - vielfach auf Haubenniveau.
Genusswandern mit unglaublich vielen Einkehrmöglichkeiten - wo gibt¨s das sonst?
Zum ersten Mal gibt es jetzt ein gemeinsames Gastgeberverzeichnis für die gesamte Südsteiermark.
Die Südsteirische Weinstraße feiert heuer das 60-Jahr-Jubiläum und rührt für unsere Region kräftig die Werbetrommel. Träumen ist erlaubt: Wo möchten Sie den Bezirk Leibnitz in 60 Jahren sehen, wenn Sie einen Wunsch frei haben?
Unlängst in einem Ö1-Interview sagte ein Zukunftsforscher: "Wir müssen uns von einem quantitativen Wachstum verabschieden und auf ein qualitatives Wachstum umstellen." Das wünsche ich mir auch für die Südsteiermark. Dabei kann man qualitatives Wachstum selbstverständlich interpretieren.
Ich meine es sehr ganzheitlich, von der Wertehaltung über Investitionen (durchaus verbunden mit vernünftigem Größerwerden) bis zur Weiterbildung der Gastgeber und vieles mehr.
Es geht um eine Südsteiermark, in der wir Südsteirerinnen und Südsteirer - einschließlich jener, die es bis dorthin sein werden - uns selber wohlfühlen, wie auch jene Gäste, die das schätzen, was das Wesen der Südsteiermark ausmacht.
Und genau das sollte - mit allen verantwortbaren Veränderungen - erhalten bleiben.
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