Gemeindepolitik
Frauen sind deutlich in der Unterzahl

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Immer wieder liest man, dass sich nur wenige Frauen in der Gemeindepolitik engagieren. Doch stimmt das? Die WOCHE recherchierte, wie es im Bezirk Leibnitz aussieht.

Bürgermeister ist ein Mann

Was auf den ersten Blick erkennbar ist, ist, dass das Amt des Bürgermeisters nach wie vor eine hauptsächlich männliche Domäne ist. Die einzigen beiden Ausnahmen im Bezirk Leibnitz, von immerhin 29 Gemeinden) sind Bgm. Elke Halbwirth (Gleinstätten) und Bgm. Ursula Malli (Kitzeck). Während Halbwirth bei der bevorstehenden Gemeinderatswahl (22. März 2020) für die ÖVP als Spitzenkandidatin antreten wird, hat Ursula Malli bereits ihren Rücktritt aus der Fraktion bekannt gegeben.
Ebenfalls ernüchternd ist die Anzahl an im Gemeindevorstand vertretenen Frauen. So gibt es mit Theresia Wiedner (Allerheiligen bei Wildon), Kerstin Oswald (Hengsberg), Helga Sams (Leibnitz) und Angelika Schmid (St. Johann im Saggautal) gerade Mal vier Vizebürgermeisterinnen. Die Anzahl an Gemeindekassierinnen liegt bei fünf. Diese sind in Lang (Maria Kurzmann), Lebring-St. Margarethen (Susanne Feirer), Schwarzautal (Michaela Stradner), Straß (Romana Vehovec-Huhs) und Heimschuh (Silvia Hubmann) tätig.

Wenig Gemeinderätinnen

Die Anzahl der weiblichen Gemeinderäte in allen Gemeinden zusammengezählt beträgt gerade einmal 90 von insgesamt 499 Sitzen. Das entspricht einem Prozentsatz von gerade einmal 18 Prozent .
Herausragend sind hier die Stadtgemeinde Leibnitz und Straß in der Steiermark, wo acht bzw. sieben Frauen im Gemeinderat vertreten sind. Bei weniger Sitzen (15) sind die Frauen in der Marktgemeinde Gleinstätten mit sechs Sitzen gut vertreten. Was sind die Gründe? Doch was sind die Gründe für den geringen Anteil an Frauen in der Gemeindepolitik? Helene Silberschneider, seit fünf Jahren Gemeinderätin in Gleinstätten, erzählt aus ihrer Erfahrung: "Für viele Frauen ist die Politik schwer mit der Familie zu vereinbaren. Hier kann ich dazu raten, sich in Vereinen oder Bünden zu engagieren und somit vielleicht in die Gemeindearbeit hineinzurutschen." Sie selbst ist ebenfalls über die VP-Frauen in die Politik gekommen. "Der ausschlaggebende Punkt war hier sicher die Liebe zur Gemeinde."

Viel Gegenwind zu Beginn

Schon seit 20 Jahren im Gemeinderat und seit zehn Jahren als Kassierin tätig ist Susanne Feirer aus Lebring. "Als ich angefangen habe war ich eine Einzelkämpferin. Mittlerweile hat eine Trendwende stattgefunden", ist sie überzeugt und betont: "Als Frau musste man doppelt so viel leisten, um anerkannt zu werden." Generell wünscht sie sich mehr Frauen in der (Gemeinde-)Politik, wobei auch sie hier die schwere Vereinbarkeit von Familie und den anfallenden Terminen als Gemeinderat als größtes Hindernis sieht.

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