FPÖ distanziert sich
Gemeinderat veröffentlicht Energiesparplan

Die Stadtgemeinde Leibnitz hat ihren Energiesparplan veröffentlicht, begleitet wurde diese Veröffentlichung von Kritik seitens der FPÖ. | Foto: Waltraud Fischer
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  • Die Stadtgemeinde Leibnitz hat ihren Energiesparplan veröffentlicht, begleitet wurde diese Veröffentlichung von Kritik seitens der FPÖ.
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Der Energiesparplan für Leibnitz wurde beschlossen, es gab große Übereinstimmung für notwendige Maßnahmen im Leibnitzer Gemeinderat. So wird es beispielsweise keinen Eislaufplatz am Marenzigelände geben. Die FPÖ distanziert sich jedoch teilweise und kritisiert das Handeln der SPÖ. Gemeinderat Daniel Kos gibt sein eigenes Statement ab, dafür hat Bürgermeister Michael Schumacher nur wenig Verständnis.

LEIBNITZ. Immer mehr Menschen wissen nicht mehr, wie sie sich die steigenden Energiekosten noch leisten können. Die explodierenden Preise machen auch vor den Gemeinden nicht halt und belasten die Budgets immer stärker. So auch in Leibnitz. Bei der Gemeinderatssitzung im Oktober wurde mit großer Mehrheit, über alle Parteigrenzen hinweg, ein eigener Energiesparplan beschlossen.

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Energieversorgung sichern

Die wichtigsten Grundlagen für die Entscheidung waren, dass die Energieversorgung der Schulen und Kindergärten gesichert wird und Leibnitz die notwendige Planungssicherheit für das künftige Budget hat. Basierend auf intensiver Beratung und unter Einbindung von Experten hat der Gemeinderat einen Ökostromliefervertrag mit dem Bestbieter – „Energie Steiermark“ – für die nächsten zwei Jahre beschlossen. 

„Diese wichtige Entscheidung wurde in gemeinsamer Verantwortung für Leibnitz und mit großer Mehrheit parteiübergreifend im Gemeinderat beschlossen. Meinen Kolleginnen und Kollegen im Gemeinderat gilt dafür ein großes Dankeschön.”
Michael Schumacher, Bürgermeister

Den Verantwortlichen rund um Bgm. Michael Schumacher war es wichtig die Energieversorgung zu sichern. | Foto: Roland Marx
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Dieser neue Stromliefervertrag verursacht für die Stadtgemeinde dennoch eine Kostensteigerung von derzeit 250.000 auf rund 1.100.000 Euro, dabei wurden mögliche Einsparungspotentiale bereits berücksichtigt.

Kein Eislaufplatz

Aus dem Verantwortungsbewusstsein gegenüber allen LeibnitzerInnen sieht sich der Gemeinderat dazu gezwungen, den Eislaufplatz am Marenzigelände in der heurigen Saison 2022/23 nicht in Betrieb zu nehmen. Basierend auf Zahlen, Fakten und Kosten wurde fraktionsübergreifend festgestellt, dass das Betreiben des Eislaufplatzes für die Dauer von ca. zweieinhalb Monaten mit einem prognostizierten Abgang von rund 150.000 – 200.000 Euro die finanziellen Möglichkeiten der Stadtgemeinde massiv übersteigt.

„Um unseren Familien, den Kindern und den Jugendlichen dennoch Alternativen zur winterlichen Freizeitgestaltung aufzuzeigen, arbeiten wir bereits mit Hochdruck an einem Aktivitätskalender für den Winter – ähnlich dem Sommer- Ferienkalender. Dabei sollen die Möglichkeiten über Aktivitäten der Vereine, deren Kontaktdaten sowie Örtlichkeiten und diverse Termine aufgelistet werden.”
Michael Schumacher, Bürgermeister

Auch in diesem Jahr wird Leibnitz wieder in weihnachtlichem Glanz strahlen. | Foto: Waltraud Fischer
  • Auch in diesem Jahr wird Leibnitz wieder in weihnachtlichem Glanz strahlen.
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Einstimmigkeit bei der Weihnachtsbeleuchtung

Einstimmigkeit im Gemeinderat gab es bei der Weihnachtsbeleuchtung – diese konnte unter Ausnutzung aller Einsparungspotentiale in reduzierter Form gesichert werden.
Der Hauptplatz wird weiterhin, jedoch in der gekürzten Zeit zwischen 16:30 und 21:00 Uhr, weihnachtlich beleuchtet. Auf einen strahlenden Weihnachtsbaum vor dem Rathaus, im Kreisverkehr Volksbank, am Frauenberg, am Seggauberg, am Grottenhof sowie bestmöglich bei den Kindergärten und Schulen muss in der Adventzeit ebenfalls nicht verzichtet werden.”

Wenig Verständnis

Die Freiheitlichen veröffentlichten kürzlich ihr eigenes Statement und schildern ihre Sicht der Dinge. Ihrer Meinung nach handle es sich hierbei um kein gemeinsames Vorgehen und man wirft der SPÖ vor, dass abgesprochene Vorgehensweisen nicht eingehalten und Entscheidungen anders umgesetzt werden. So dürfe sich die SPÖ nicht wundern, wenn sie auf Seiten der Opposition immer mehr Vertrauen in die Führung verliert.

Bürgermeister Michael Schumacher kann die Vorwürfe nicht nachvollziehen: "Ich habe mit allen Verantwortlichen gesprochen und Herr Kos ist der Einzige, der sich über diese Thematik alteriert hat. Ich kann ihn derzeit leider nicht erreichen, da er auf meine Anrufe nicht reagiert. Ich sehe überhaupt kein Problem in der Vorgehensweise, wir haben das Gemeinsame in den Vordergrund gestellt."

Statement der FPÖ

"Gerade in den jetzigen herausfordernden Zeiten ist es unserer Meinung nach sehr wichtig, über die Parteigrenzen hinweg, auch schwierige Entscheidungen gemeinsam zu treffen. Eine Spekulation, durch kurzfristige Verträge mit einem Jahr oder kürzer, kam daher für uns nicht in Frage. Das Risiko bei einem Zweijahresvertrag ist aufgrund von Studien geringer und planbarer. So wurde der Zweijahresvertrag unsererseits unterstützt.

Gemeinderat Daniel Kos und die FPÖ kritisieren die Vorgehensweise der SPÖ. | Foto: KK
  • Gemeinderat Daniel Kos und die FPÖ kritisieren die Vorgehensweise der SPÖ.
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So wie viele Haushalte, müssen auch Gemeinden sinnvoll sparen. Uns ist die Entscheidung nicht leicht gefallen, aber aus genannten Gründen werden wir in der heurigen Saison auf den Eislaufplatz verzichten. Es werden aber zusätzlich Alternativen für unsere Jugendlichen und Kindern angeboten. Da nur ein einmaliges Aussetzen des Eislaufplatzes geplant ist, hat die FPÖ Leibnitz den Beschluss mitgetragen.

Werte und Traditionen erhalten

Die FPÖ Leibnitz hat für den Erhalt der Weihnachtsbeleuchtung sowie von Weihnachtsbäumen am Leibnitzer Hauptplatz und vor Schulen und Kindergärten gekämpft. Diese Einsparungen waren bei den vorgeschlagenen Maßnahmen mitangeführt und wären - ohne freiheitlicher Intervention – umgesetzt worden. So waren wir froh, dass die SPÖ Leibnitz bei diesem Punkt eingelenkt hat.

„Trotz Sparmaßnahmen war es für die FPÖ Leibnitz wichtig, dass Werte und Traditionen, wie die der Weihnachtsbeleuchtung und der beleuchtenden Weihnachtsbäumen, wenn auch in reduzierter Form, erhalten bleiben.“
Daniel Kos, Gemeinderat

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