Die Stadt Leibnitz macht sich für den Abflug bereit
In Leibnitz knallen die Korken: In der Grazergasse herrscht das blühende Leben. Und die Aktionsgemeinschaft „Leibnitz lädt ein“ feiert ihr 20-jähriges Jubiläum.
In der Leibnitzer Gerüchteküche wird ein neues Süppchen gekocht. Grund ist eine geplante Initiative der Gazergasse zum Thema „Die Grazergasse lebt“. Böse Zungen sehen darin den Austritt beim Stadtmarketing „Leibnitz lädt ein“ (LLE) besiegelt. – Vorwürfe gegenüber „Leibnitz lädt ein“, das sich zu sehr um den Hauptplatz und zu wenig für die restliche Stadt engagieren würde, machten wie ein Lauffeuer die Runde.
Angefragt bei beiden Seiten, zeigt sich allerdings ein ganz anderes Bild: „Das ist so überhaupt nicht wahr“, wehrt Barbara Draxler (LLE) ab. Und auch Grazergassen-Initialzünderin Ingeborg Pieberl muss schmunzeln: „Wer kommt denn auf sowas?“
Frühling in der Grazergasse
Fakt ist, dass etwa 25 Betriebe aus der Grazergasse an einem Strang ziehen wollen. „Die Grazergasse ist so voller Leben wie schon lange nicht mehr. Wir haben einen enormen Branchen-Mix und wollen etwas für diesen tollen Erfolg tun“, erkärt Ingeborg Pieberl. Schon im April möchte man einen Pilotversuch starten. „Wir haben vor, im April, Mai, Juni und Juli jeweils den ersten Freitag im Monat zu einem ganz besonderen Tag zu machen“, sagt Pieberl. Den Start legt man mit „Frühlingserwachen in der Grazergasse hin“, wo jeder Einkäufer mit einer Blume beschenkt wird und sich auf diese Weise einen bunten Strauß pflücken kann. Außerdem haben alle Grazergassen-Betriebe durchgehend von 9 bis 19 Uhr geöffnet.
„Wir haben einen sehr guten Zusammenhalt in unserer Gasse, das sollen auch unsere Kunden spüren. Mit einem angeblich schlechten Verhältnis zu ,Leibnitz lädt ein‘ hat das aber rein gar nichts zu tun. Natürlich bleiben wir dort Mitgliedsbetriebe“, stellen die Grazergassen-Vertreter klar.
Vorwürfe stehen im Raum
Und auch „Leibnitz lädt ein“ will vom kolportierten „bröckelnden Verhältnis“ nichts wissen. „Gute Ideen sind für uns immer willkommen. Wenn sich die Unternehmer aus der Grazergasse zusammensetzen und auf Eigeninitaitve etwas machen, ist das im Konzept von ,Leibnitz lädt ein‘ selbstverständlich drin“, unterstreicht Barbara Draxler. Was die Vorwürfe einer zu extremen Fokusierung von „Leibnitz lädt ein“ auf den Hauptplatz betrifft, räumt die Initative ein: „Es ist schon so wie man immer sagt: ,Allen Leuten recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann‘. Aber es zielt natürlich immer auf die ganze Stadt ab, jeder lädt ein!“ Aus diesem Grund sei man auch bemüht, in ständigem Kontakt zu über 90 Mitgliedsbetrieben zu stehen.
„Das ist eine Herausforderung“, kann LLE-Obfrau Brigitta Kada von beidseitigen Kämpfen mit dem Terminkalender erzählen. Aus diesem Grund hat man sich auch Verstärkung ins Boot geholt: Seit 1. Februar ist Roland Maier, Student mit Wildoner Wurzeln, mit der Organisation diverser Aktionen betraut und wird insbesondere für eine verstärkte Ansprache und Einbindung der Mitglieder zuständig sein.
Auch das Konzept für 2011 wurde demokratisch erarbeitet. „Wir feiern heuer 20 Jahre und wollen unsere Position als schönster Einkaufsplatz des Südens weiter verteidigen. In mehreren Schritten haben wir ein Konzept erarbeitet, das alle unsere Mitglieder mittragen“, ist man sich im Vorstand einig. Jubeln darf man nicht nur ob des Jubiäums: „Wenn das Interesse an ,Leibnitz lädt ein‘-Gutscheinen anhält, verkaufen wir im Mai oder Juni den millionsten Gutschein“, ist man stolz.
20 Jahre „Leibnitz lädt ein“
Demnach hat man im Jubiläumsjahr wieder ordentlich Feuer für neue und bewährte Initiativen gezündet. Unter dem Motto „Samstag ist Leibnitztag“ wird weiterhin auf ein vielseitiges Programm gesetzt, das speziell Kindern noch mehr Freude bereiten soll. „Es gibt wieder den Kinderzug mit vielen Stationen und Aktionen für Kinder und Eltern“, sagt Ofrau Brigitta Kada. Ein monatlicher Spielzeug-Tausch und Flohmarkt vor dem Rathaus, ein „Leibnitz La Strada“ in den Sommermonaten oder etwa das beliebte „Gemeinde zu Gast“ bilden weitere Schwerpunkte.
Neu ist u.a. auch, dass man an zehn Samstagen zur Mittagsjause zu moderaten Preisen einlädt. Eine Aktion, die bei Schülern gut ankommt ist der „Fünf Euro-Gutschein“ für jedes Zeugnis. „Hier müssen wir sogar die Stückzahl aufstocken, um dem Begehren genüge tun zu können“, freut sich das LLE-Team. Ein echtes Highlight verspricht man sich mit den „Tagen des Wahnsinns“ am 5. und 6. August. „Da werden wir den Rummel in die Stadt bringen“, sagt Brigitta Kada. „Leibnitz setzt ein Zeichen, dass wir den Kontakt nach außen pflegen und nicht nur Leute nach Leibnitz zum Einkaufen kommen“, schließt Peter Pennitz.
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