Bauernhof des Jahres 2020
Kürbis-Flüsterer mit eigenem Strom vom Dach
Große Auszeichnung für die Steirer Regina und Anton Zöbl aus Weitendorf/Wildon: Sie haben die Wahl zum Bauernhof des Jahres 2020 gewonnen. Präsident Franz Titschenbacher, Vizepräsidentin Maria Pein und Kammerdirektor Werner Brugner gratulieren herzlich.
WEITENDORF. Der begehrte Titel „Bauernhof des Jahres 2020“ geht heuer an Regina und Anton Zöbl, die in Weitendorf/Wildon Kürbisse anbauen und zu steirischem Kürbiskernöl veredeln, Haus und Hof teils mit Sonnenstrom vom Dach versorgen und Wohnhaus sowie Stall mit Wärme von der hofeigenen Hackschnitzelanlage beheizen.
Ein gemeinsamer Luftsprung über den Sieg war Regina und Anton Zöbl nicht gegönnt: Trotz des Gips-Fußes hat die Auszeichnung der leidenschaftlichen Kürbiskernöl-Produzentin hat aber ein Feuerwerk an Freude und tiefer Zufriedenheit am bisherigen Lebenswerk entfacht. „Als Vollerwerbsbauern und Ernährer ist für uns prioritär, die Bevölkerung mit hochwertigen, regionalen Lebensmitteln voller Transparenz zu versorgen“, unterstreichen Regina und Anton Zöbl. Und hier sind sie als Kürbisflüsterer der Steiermark unschlagbar: So sorgt Regina Zöbl als Sensorik-Expertin gemeinsam mit der nahegelegenen Ölmühle Haindl für die feinsten Nuss-Nuancen sowie die typische dunkelgrün-rotbräunlich schimmernde Farbe ihres frisch gepressten Kürbiskernöls. Anton Zöbl achtet vom Anbau bis zur Ernte und Lagerung akribisch darauf, dass beste Kernqualität am Acker wächst und heranreift. Gemeinsam haben sie als einzige in der 14-jährigen Geschichte des Kürbiskernöl-Championats diese Königsklasse zweimal für sich entschieden.
Fruchtfolge und Humusaufbau
In Fruchtfolge mit Raps, Erdäpfel (sie gibt es als Pommes frites bei McDonalds) und Mais kultiviert Anton Zöbl jährlich auf acht bis zehn Hektar Kürbisse. Ein besonderes Anliegen ist ihm ein gesunder und fruchtbarer Boden: „Deshalb sind etwa ein Drittel meiner Ackerflächen auch im Winter begrünt, um Humus aufzubauen sowie den Boden vor Trockenheit und Starkregen bestmöglich zu schützen.“ Auch Energiesparen und Energie-Effizienz wird am Hof von Regina und Anton Zöbl großgeschrieben. Etwa 20 Prozent des Stromverbrauchs für Haus und Hof kommt jetzt schon direkt von der Photovoltaik-Anlage am Stalldach. Anton Zöbl: „In den nächsten zwei Jahren wollen wir den Eigenstrom-Anteil auf 40 Prozent verdoppeln und hoffen auf grünes Licht vom Netzbetreiber.“ Anton Zöbl gehört auch zu den Pionieren der steirischen Hackschitzelheizungs-Szene: Wohnhaus und Schweinestall werden mit einer Hackschnitzelanlage beheizt, das Hackgut kommt aus dem eigenen Wald. Gemeinsam mit einem Nachbarn wird auch Wärme für ein Mehrparteien-Wohnhaus bereitgestellt.
Die Zukunft in besten Händen
Familie Zöbl lebt Transparenz und Regionalität, was auch auf ihre landwirtschaftlich ausgebildeten Kinder Faszination ausübt – alle drei wollen den Hof übernehmen und das Lebenswerk der Eltern fortsetzen. Johanna (21) ist ausgebildete Lebensmitteltechnologin, Matthias (19) steht knapp vor der landwirtschaftlichen Matura in Wieselburg und Simon (15) besucht die landwirtschaftliche Fachschule in Hafendorf. Im Hofladen oder online unter www.zoebl-oel.at bieten Regina und Anton Zöbl Kürbiskernöl, hausgemachtes Pesto und Kürbiskerne in verschiedenen Geschmacksvariationen aber auch eigenes Rapsöl an, die Herkunft ist vom Acker bis zum Ladentisch transparent, nachvollziehbar und kontrolliert. Und in speziellen Supermärkten findet sich ihr Schweinefleisch der Marke „absolut steirisch“, die Tiere sind in der Steiermark geboren, aufgewachsen und verarbeitet.
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