FPÖ-Kritik macht auch traurig

Den Lehrern ist es ein großes Anliegen, dass die Schüler, egal, welcher Herkunft, gleich behandelt werden. | Foto: KK (Symbolfoto)
  • Den Lehrern ist es ein großes Anliegen, dass die Schüler, egal, welcher Herkunft, gleich behandelt werden.
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In ihrer jüngsten Aussendung thematisiert die FPÖ wieder eines ihrer Lieblingsthemen und verweist auf den steigenden Anteil von Kindern mit nicht deutscher Muttersprache in öffentlichen Volksschulen. Für 9.012 Kinder, das sind 21,2 Prozent aller Volksschüler in der Steiermark, ist Deutsch nicht die Muttersprache, sondern eine Fremd- bzw. Zweitsprache. Das bedeutet, dass jeder fünfte Volksschüler nicht deutscher Muttersprache ist, wie die FPÖ Steiermark mittels schriftlicher Anfrage an SPÖ-Bildungslandesrätin Ursula Lackner in Erfahrung brachte.
Neben einer Trendumkehr in der Zuwanderungspolitik sei es aus freiheitlicher Sicht wichtig, auch bildungspolitische Maßnahmen zu setzen, um den teils erschreckenden Entwicklungen entgegenzuwirken. "Ziel muss es sein, dass beim Eintritt in die erste Schulstufe alle Kinder über ausreichende Deutschkenntnisse verfügen, um dem Regelunterricht folgen zu können. Nur so kann gewährleistet werden, dass heimische Kinder im Unterricht nicht zu kurz kommen“, betont FPÖ-Landesparteisekretär und designierter Klubobmann Stefan Hermann.
"Auch die Zahlen in unserem Bezirk verdeutlichen den dringenden Handlungsbedarf. Besonders betroffen sind der Volksschulstandort Leibnitz I mit einem Anteil fremdsprachiger Kinder von 48,3 Prozent sowie die Standorte Straß (26 %) und Wagna (22,5 %). Die zuständige SPÖ-Landesrätin Ursula Lackner ist gefordert, die vorgeschlagenen Maßnahmen der Bundesregierung bestmöglich zu unterstützen", betont LAbg. Christian Cramer aus Kitzeck.

Bedürfnisse in vielen Bereichen

Der Fingerzeig auf blanke Zahlen der Statistik wird allerdings seitens der Lehrkräfte nicht als sehr förderlich gesehen. "Für uns bedeutet die Arbeit mit verschiedenen Kulturen Alltag. Unser Lehrerteam zeigt große Einsatzbereitschaft und bringt sich mit großer Anstrengung voll und ganz ein, denn für uns sind alle Schüler gleich", betont Dir. Edeltraud Schwimmer von der VS Leibnitz I. "Unsere Kinder lernen sehr früh, mit anderen Kulturen umzugehen, und wir versuchen zu vermitteln, dass jeder hier bei uns willkommen ist. Da die Bedürfnisse der Kinder aus verschiedensten Gründen sehr unterschiedlich sein können, ist es unser größter Wunsch, dafür Ressourcen zu bekommen. Die Sprache ist nur ein Teil davon", weiß die langjährige Pädagogin aus Erfahrung. "Ich bin jetzt das dritte Jahr hier an der Schule in Leibnitz und habe noch nie gehört, dass es Angst um das Niveau der Kinder gibt. Es tut mir leid, dass wir durch eine Statistik in so ein Fahrwasser kommen und finde es traurig, Dinge nur an der Sprache festzumachen. Wir müssen versuchen, allen Schülern mit ihren unterschiedlichsten Bedürfnissen gerecht zu werden", so ihr Credo.

2017: Offener Brief aus Leibnitz

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