Hilferuf der Bürger in Straß

Der neue Plan beunruhigt die Bürgerinitiative Straß. | Foto: KK
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  • Der neue Plan beunruhigt die Bürgerinitiative Straß.
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Vor der Gemeindefusion noch Angelegenheit der Gemeinde Vogau, schwellt ein sich über Jahre ziehender Dauerbrenner neu auf, der die Bürgerinitiative Straß aktiv werden lässt. "Sie wendet sich entschlossen gegen die geplante Errichtung einer neuen Schottergrube samt Betonmischanlage, die eine endgültige Zerstörung des Bodens und eine Verschlechterung der Lebensqualität durch Lärm und Schadstoffe zur Folge hätte", heißt es in einem Schreiben von Rechtsanwalt Thomas Fraiß. Die Befürchtungen gehen weiter: "Die Feinstaubbelastung überschreitet die erlaubten Grenzwerte im Bezirk Leibnitz ohnehin schon öfter als zulässig."

Durch den Schotterabbau bestehe außerdem die Gefahr einer Verschmutzung des Grundwassers, das durch die Landwirtschaft bereits stark belastet sei.
Die Bürgerinitiative fordert außerdem eine aktive Kommunikationspolitik der zuständigen Gemeindeorgane, damit die Bewohner der Gemeinde rechtzeitig von solchen Projekten erfahren und ihre Meinung dazu äußern können. "Viele Betroffene und Bewohner haben vom Projekt zu spät oder gar nicht erfahren (...) Diese Vorgangsweise der Gemeinde werde auch deswegen kritisiert, weil sie vor Beantragung des Projekts ,Schottergrube/Betonmischanlage‘ im davon betroffenen Bereich verstärkt Bauland geschaffen und dadurch viele Menschen zu umfangreichen Investitionen motiviert hat", heißt es im Schreiben.

Außerdem habe laut Auskunft der Bürgerinitiative Straß die Gemeinde Vogau dieses Projekt nur unter der Auflage bewilligt, dass dafür eine eigene Auffahrt auf die A9 gebaut werden müsse, um die Belastung für die Betroffenen so gering wie möglich zu halten. Mittlerweile haben sich die Bürger mit ihrem Anliegen auch an die Volksanwaltschaft gewandt.

Gemeinde hat keinen Einfluss

Bgm. Reinhold Höflechner klärt auf: "Wir haben nach der Gemeindefusion diese alte Geschichte geerbt, doch die Gemeinde hat keinen Einfluss und trifft in diesem Fall keine Entscheidung. Die Bewilligung für den Schotterabbau ist bereits 2002 in Vorsorge eingereicht und vom Wirtschaftsministerium genehmigt worden und damit rechtskräftig. Für die geplante Betonmischanlage und eine Gesteinsaufbereitung läuft derzeit bei der Bezirkshauptmannschaft Leibnitz ein Verfahren."

Weiters hält der Ortschef fest: "Nach der Genehmigung für den Schotterabbau im Jahr 2002 wurde kein zusätzliches Bauland in diesem Bereich ausgewiesen." Der Volksanwaltschaft teilte die Marktgemeinde Straß mit, dass die damals von der Gemeinde Vogau getroffene privatrechtliche Vereinbarung, Verkehrsströme möglichst gleichmäßig zu verteilen, weiterhin ihre Gültigkeit hätte. Es werde keinerlei Veranlassungen zur Herstellung einer Autobahnanbindung geben.

Bürgerinitiative Straß

"Wir wehren uns gegen Raub-bau am Boden, Feinstaub und Lärm. Straß kann nicht Wohn- und Industriegemeinde sein."

Bgm. Reinhold Höflechner

"Ich gestehe jedem seine Rechte zu und werde die Entscheidung, die nicht die Gemeinde trifft, zur Kenntnis nehmen."

Der neue Plan beunruhigt die Bürgerinitiative Straß. | Foto: KK
Bgm. Höflechner: "Entscheidung trifft nicht die Gemeinde." | Foto: KK
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