Imker mit viel Leidenschaft
Bienenzucht ist mehr als nur ein Hobby. Eine gute Ausbildung spielt dabei eine entscheidende Rolle.
Wie in einem Bienenstock geht es derzeit rund um die steirische Imkerschule zu. "Wir sind gerade dabei, wieder neue Imker auszubilden und ganz nebenbei ist der Frühsommer für die Bienen und damit auch für uns die 'Hauptsaison'", erklärt Maximilian Marek, mit Leib und Seele Imker und Leiter der steirischen Imkerschule.
Gesucht: geschulte Imker
Die Ausbildung neuer Imker liegt dem Experten sehr am Herzen, denn "Bienen brauchen Profis. Sich einfach ein paar Stöcke daheim aufzustellen und sich in die Bienenzucht zu stürzen, funktioniert nicht", warnt Marek. "Ich empfehle allen, Kurse über den richtigen Umgang mit Bienen, das Qualitätsmanagement bis hin zur Bienengesundheit zu besuchen." So einfach ist das mit den Blumen und den Bienen dann also doch wieder nicht. "Nicht selten erreichen uns Anrufe von verzweifelten Züchtern, denen ihr Schwarm ausgebüxt ist", schmunzelt Marek. Zurück zum Hochbetrieb.
Durch das Jahr mit Bienen
Ein geschulter Imker begleitet seine Bienen das ganze Jahr über: Im Frühjahr, in der Vermehrungszeit, ist die Gefahr, dass der Schwarm ausbricht, am größten. Im Juni kommen die Bienen mehr zur Ruhe, sie konzentrieren sich aufs Honigsammeln, wobei die Bienen einen Großteil des produzierten Honigs selbst benötigen, nur der Überschuss bleibt dem Imker. Nach der Ernte wird es ruhiger und es geht ans Einwintern. Pro Jahr sterben übrigens 15 Prozent des Bestands der Bienenvölker. "Das ist der natürliche Selektionsdruck und ganz normal", betont der Imker. Herausragend war leider der Jahrgang 2014/15, wo doppelt so viele Bienen verendet sind. Dabei kann jeder einzelne schon was machen, indem Blühmischungen ausgesät werden und einfach weniger gemäht wird. Und mit Nachdruck: "Was wir auf alle Fälle brauchen, sind gute Imker", animiert Marek.
Blick nach Gleinstätten
Ortswechsel: Von der "Zentrale" in der Imkerschule geht es direkt zu Wanderlehrer Rudolf Sackl nach Gleinstätten, der schon seit 1954 als Imker tätig ist. Jahrelang war er überdies Bezirksobmann der Imker und Obmann des Bienenzuchtvereins Leibnitz und Umgebung. "Meine ersten Schwärme habe ich von einem bekannten Imker bekommen und wenn einen die Imkerei einmal erfasst hat, lässt sie einen nicht mehr los", schmunzelt Sackl, der nach wie vor mit Leidenschaft seinem Hobby nachgeht. Ihm gefällt die abwechslungsreiche und selbstständige Arbeit. "Natürlich habe ich im Laufe der Jahre viele Weiterbildungen besucht, um am Laufenden zu bleiben", informiert Sackl, der nicht nur Honig produziert, sondern sich auch auf die Vermehrung der Königinnen spezialisiert hat. Leuten, die die Imkerei anfangen wollen, empfiehlt er den Gang in einen Verein. "Ohne Ausbildung kann man nicht Imker werden. Vereine eignen sich sehr gut, um die neuen Imker in der Ausbildung zu unterstützen."
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