Drei Wildoner Gemeinderäten wurde es jetzt zuviel

Bgm. Helmut Walch sieht der Zukunft gelassen entgegen, auch wenn der Rechnungsabschluss bis heute aussteht. | Foto: KK
  • Bgm. Helmut Walch sieht der Zukunft gelassen entgegen, auch wenn der Rechnungsabschluss bis heute aussteht.
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Wildon ist immer für eine Überraschung gut und so kamen gestern mehr als 70 Zuhörer zur Gemeinderatssitzung in die Marktgemeinde, die es wieder in sich hatte. Nachdem die Koalition bei der letzten Sitzung zerbröckelte (die WOCHE berichtete), wurde gestern noch ein Punkt daraufgesetzt. Mit Gert Egger und Linde Hubmann legten zwei langjährige ÖVP-Gemeinderäte ihre Parteigehörigkeit zurück. Weiters setzte auch der FPÖ-Gemeinderat Johann Eder diesen Schritt und nimmt künftig in der Wildoner Gemeinderatsstube als "wilder Gemeinderat" Platz. Neuer Vizebürgermeister ist Erwin Posch (SPÖ) und die Funktion des Kassiers übernahm FPÖ-Gemeinderat Andreas Url.

Bürgermeister bleibt ruhig

Bgm. Helmut Walch kann sich über die Vorkommnisse im Wildoner Gemeinderat nicht mehr wundern. "Wildon ist anders", so Bgm. Walch, der weiterhin um ein gutes Miteinander zum Wohle der Bevölkerung bemüht ist. "Nächstes Jahr wollen wir mit dem Bau des Schulzentrums beginnen", so der Ortschef. Dass der Rechnungsabschluss noch immer aussteht, sei leider eine Tatsache, die er nicht alleine ändern könne. "Ich werde wieder einen Bericht an die Rechtsabteilung schreiben. Die Entscheidung liegt nicht bei mir", so Bgm. Walch.

Langjähriger ÖVP-Gemeinderat am Wort

Insgesamt 21 Jahre saß Ing. Gert Egger im Wildoner Gemeinderat und legte gestern seine Parteigehörigkeit zurück - verbleibt aber weiterhin im Gemeinderat.
"Ich bin immer zu meiner Meinung gestanden, habe diese auch kundgetan.
Ganz im Gegenteil zu KollegInnen, die nicht zu der eigenen Meinung stehen, anders handeln und dies vielleicht zum eigenen Vorteil. Nur die eigene Meinung zählt – Erreichen des für sich selbst gesetzten Zieles – Ausleben einer Machtbesessenheit- und viele ähnliche Aussagen wie auch Repressalien sind für mich nicht vertretbare Slogans und Agenden für eine positive Entwicklung in einer Gemeinde", so GR Egger in einem Schreiben an den Gemeinderat. Egger: "Auch wenn meine Couleur eine andere ist, Bgm. Walch bemüht sich irrsinnig."

Gerangel um Posten

Unstimmigkeiten gibt es auch in der FPÖ. Der bisherige Vizebürgermeister Andreas Url (er hatte nach der Gemeinderatswahl 2015 einen Sitz der SPÖ zur Verfügung gestellt bekommen) ist seit gestern neuer Kassier. "Ich sehe die Zukunft in Wildon schwierig und ich wünsche mir eine Zusammenarbeit zum Wohle von Wildon", so Url, der mutmaßt, dass Parteifreund Johann Eder als FPÖ-Gemeinderat deshalb zurücktrat, weil er den Kassier verlor. Egger: "Ich habe mit ihm nicht gesprochen, aber ich hoffe, die Vernunft siegt."
Bgm. Helmut Walch: "Die drei Gemeinderäte, die gestern ihre Parteizugehörigkeit zurücklegten, haben Rückgrat gezeigt."

Zum letzten Mißtrauensantrag

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