Susanne Leitner-Böchzelt
Historische Entwicklung der Frau an der Eisenstraße

- Susanne Leitner-Böchzelt, geboren 1963 in Leoben, ist Leiterin des Museums der Stadtgemeinde Leoben und der Kunsthalle Leoben. Sie studierte Kunstgeschichte und ist seit 1990 im Museum in Leoben tätig.
- Foto: Katharina Wassler
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Die historische Entwicklung der Frau an der Steirischen Eisenstraße spiegelt einen Weg von unsichtbarer Arbeitskraft hin zur sichtbaren, wesentlichen Mitgestalterin regionaler Industriegeschichte.
BEZIRK LEOBEN. Frauen spielten schon in der Vergangenheit oft entscheidende Rollen: als Klauberinnen am Erzberg, Arbeiterinnen in Schmiedebetrieben, als Haus- und Feldarbeiterinnen, die Arbeitskraft und Versorgung sicherstellten, aber auch verschiedene Verwaltungsaufgaben übernahmen. In frühen Phasen brachten Frauen durch Heimarbeiten wichtige Zusatzressourcen ins Familienleben.
Mit dem Aufkommen der Industrialisierung verschoben sich die Arbeitsfelder: Frauen fanden Beschäftigung in Fließbandsystemen, später in Werkstätten und Laboren.

- Immer mehr junge Frauen erlernen technische Berufe (Symbolbild).
- Foto: unsplash/ThisisEngineering
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Ausweitung der Einsatzbereiche
Im 20. Jahrhundert trugen die beiden Weltkriege dazu bei, dass die Frauen die Arbeit der Männer leisten mussten. In der Steiermark bedeutete dies oft eine Ausweitung der Einsatzbereiche in Maschinenbau, Eisenverarbeitung und Bergbau.
Mit der Modernisierung und Stabilisierung der Industrie in der Nachkriegszeit stieg langsam der Anteil weiblicher Fachkräfte. Frauen wurde der Zugang zu entsprechenden Ausbildungen gewährt. Einige wenige Frauen schafften damit den Aufstieg in höhere Positionen und können wahrlich als Pionierinnen bezeichnet werden.

- Julia Vargek-Ipsa ist Reviersteigerin am Erzberg und trägt große Verantwortung.
- Foto: MeinBezirk
- hochgeladen von Astrid Moder
Rolle verändert sich stetig
In den letzten Jahrzehnten hat sich die Rolle der Frau stetig verändert: Berufliche Teilhabe in der Industrie ist normal geworden. Dennoch bleiben Fragen offen, die es in der Zukunft zu lösen gilt: gleichberechtigte Löhne, familienfreundliche Arbeitsbedingungen, Weiterbildungsangebote und Vereinbarkeit von Beruf und Familie.
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