Bürgermeister privat
Johann Marak: „Man darf nichts persönlich nehmen“
Johann Marak, Bürgermeister der Marktgemeinde Niklasdorf, macht den Schluss unserer Serie „Bürgermeister privat“. Im Interview spricht er über seinen Ausgleich, seine Lieblingsplätze und darüber, nichts persönlich zu nehmen.
NIKLASDORF. „In meiner Familie waren wir eigentlich schon immer politisch motiviert. Mein Vater war zum Beispiel lange Obmann des Arbeiterbetriebsrates in der Fabrik hier und auch im Gemeinderat tätig“, erzählt Johann Marak, Bürgermeister der Marktgemeinde Niklasdorf. Damit sei es nicht abwegig gewesen, dass auch er eine politische Laufbahn ansteuerte. Im Jahr 2000 wurde er Gemeinderat, 2004 Gemeindekassier und „am 2. Februar 2012 habe ich eigentlich völlig unerwartet das Bürgermeisteramt von Joachim Schauer übernommen“, schildert Marak.
Seiner Meinung nach ist „das Klasse an der Bürgermeisterhockn“, dass man oft schnell und direkt helfen kann. „Aber es ist nicht immer einfach. Schicksale nimmt man auf jeden Fall mit nach Hause, aber andere Dinge versucht man auszublenden, dass man daheim auch einmal Ruhe hat“, erläutert der Niklasdorfer Bürgermeister und fügt hinzu: „Das Wichtigste als Bürgermeister ist aber, dass man nichts persönlich nehmen darf. Die Leute gehen mich ja nicht als Marak Hans an, sondern als Bürgermeister, wenn sie irgendwas brauchen. Wenn man alles persönlich nimmt, dann ist man hier falsch am Platz. Man muss das trennen, das eine bin ich, das andere ist das Bürgermeisteramt.“
Musik und die Couch daheim
Den Ausgleich zu seiner tagtäglichen Arbeit als Bürgermeister findet Johann Marak, der sich als ehrlich, leicht cholerisch, etwas ungeduldig und nicht nachtragen beschreibt, unter anderem im Musizieren: „Ich bin schon seit über 45 Jahren Musiker bei der Werkskapelle Niklasdorf und das ist ein schönes Hobby, wo man gut abschalten kann. Ansonsten bin ich im Sommer gern in unserem Freibad, gehe wandern und fahre auch gern einmal fort“, erzählt der Bürgermeister und ergänzt: „Und mein persönlicher Lieblingsplatz ist eigentlich daheim auf der Couch.“ Aber auch im Niklasdorfer Freibad, beim Tratschen mit den Leuten sowie auf der Almhütte „Ochsenstall“ fühlt er sich wohl.
Auf die abschließende Frage, was sich der Bürgermeister für seine Gemeinde wünschen würde, wenn Geld keine Rolle spielen würde, antwortet Marak: „Das ist gar nicht so einfach, wünschen kann man sich ja viel. Ich würde eigentlich die ganzen Projekte, die wir für die nächste Zeit geplant haben, in kürzester Zeit umsetzen – wie Straßenbauprojekte, Kinderkrippen, Schule und Kindergarten auf den neusten Stand bringen. Und natürlich meinem Lieblingsverein, dem ATuS Niklasdorf auch etwas dementsprechendes hinstellen.“
Wissenswertes über Johann Marak:
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