Gastkommentar
Stadtpfarrer Markus Plöbst: Scheitern als Chance für einen Neuanfang

Der Leobener Stadtp´farrer Monsignore Markus Plöbst. | Foto: Freisinger
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Was in dieser Pandemie wie auch in der Fastenzeit eine neue Dimension bekommen hat, ist Zuversicht. Optimismus ist kalkulierbar, auch wenn er nur ein Strohhalm ist, er ist „berechnend“. Mit aller wissenschaftlichen Erkenntnis und allen technischen Errungenschaften haben wir sehr viel Segen über unser Land gebracht, aber eines können beide Bereiche nicht: Trost spenden.

Dimensionen des Glaubens

Da eröffnet uns der Glaube eine ganz andere Dimension, dass wir auch dann etwas mit einer Zuversicht annehmen können, selbst wenn wir meinen, dass es nach menschlichem Ermessen gescheitert ist. Das ist auch die Botschaft, dass es nach menschlichem Ermessen am Karfreitag zu Ende ist, aber in der spirituellen Ebene letztlich den Anfang einer ganz neuen Dimension bedeutet.
Das meine ich auch auf den Alltag übertragen zu können:In einer gewissen Weise stört mich das Schönreden. Die Krise ist tatsächlich nicht angenehm. Zu sagen, die Krise sei eine Chance, das ist eine Vertröstung.

Mut zur Zuversicht

Was aber tatsächlich in der Krise passiert ist: Es ist einer Reflexion auf unsere eigenen Fähigkeiten und Talente gekommen. Damit wird auch die eigene Kreativität gefördert, es werden Visionen und Perspektiven eröffnet, die uns sonst vielleicht verborgen geblieben wären.
Das ist für mich das Bild von Hoffnung, dass ich mich nicht mit etwas abfinde, sondern dass ich auch in dieser Krise einen Sinn erkennen kann. Nicht verbittern, nicht verzagen, sondern im Gegenteil, den Mut haben zur Zuversicht. Scheitern ist aber auch eine Qualität von Ostern, das Scheitern – nach menschlichem Ermessen – ist der Beginn eines Neuanfanges.

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