500.000 Briefe für Freiheit und Menschenrechte

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LEOBEN. Wieviele Stunden, Tage, Wochen, Monate körperlicher und geistiger Folter könnten Sie ertragen, ehe Sie ein Verbrechen gestehen, dass Sie gar nicht begangen haben? Weltweit gibt es vermutlich hunderte, ja tausende Menschen, denen ein ebensolches Schicksal wiederfahren ist, deren Menschenrechte mit Füßen getreten wurden - und das, wie sich unlängst herausstellte passiert nicht nur in irgendwelchen Bananenrepubliken, wie der CIA-Folterbericht zu den Verhörmethoden der US-Geheimdienste in Guantanamo Bay vor wenigen Tagen bewies.

Aktion und Reaktion
Anlässlich des internationalen Tages der Menschenrechte am 10. Dezember setzt auch die Menschenrechtsorganisation Amnesty International (AI) seit Jahren ein starkes Zeichen gegen diesen Missbrauch der Macht. Zwei Tage lang hieß es im Leobener Rathaus sowie an der Montanuni, Stift und Papier zur Hand zu nehmen und gegen diese Missstände anzukämpfen. Das Ziel: Briefe an die Verantwortlichen für die Inhaftierung dreier Menschen zu schreiben, die teilweise unter Folter zu Geständnissen zu Verbrechen gezwungen wurden, die sie nicht begangen hatten um so deren Freilassung zu erreichen. "Mit dem Briefmarathon 2013 hat es AI geschafft, drei von vier Gefangenen in deren Sache wir schrieben freizubekommen", so Balder Ortner, seines Zeichens Amnesty-Veteran seit über 40 Jahren. "Das zeigt, dass der Einsatz unserer Sympathisanten sehr wohl wirkt!"
Im Fokus der heurigen Anstrengungen stehen der Usbeke Erkin Musaev, seit acht Jahren wegen angeblicher Spionage in Haft, Liu Ping aus China, weil sie chinesische Regierungsbeamte aufforderte ihre Gehälter offen zu legen, sowie der Nigerianer Moses Akatugba, verhaftet und zum Tode verurteilt, weil er bei einem Raubüberfall drei Telefone gestohlen haben soll. Weiters ein äthiopischer Journalist, der für Meinungs- und Pressefreiheit in seinem Land kämpfte. "Der vierte Fall wurde heuer erneut aufgenommen, weil wir im vorigen Jahr keinen Erfolg hatten", erzählt Ortner.

Nur ein paar Minuten
"Hier geht es um Menschenrechte - und was sind ein paar Minuten Zeitaufwand, wenn man damit etwas zum Besseren verändern kann?", fragt MU-Student Elias. Ein anderer zaudert: "Ich habe Bedenken, mit meinem Namen und meiner Adresse mächtige Systeme unter Druck zu setzen - wer weiß, wie lang deren Arm ist?." S. Pirouc

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