Die Urzeitpflanze
Das Moos und sein Know-how

- Der grüne Belag ist mehr als nur eine Pflanze.
- hochgeladen von Sonja Hochfellner
„Ohne Moos – nix los!“. Mehr als 14.000 Arten und die Funktion einer natürlichen Filteranlage machen das Moos zu einem unverzichtbaren Bestandteil der Natur. Und heute mehr denn je, denn der grüne Pelz hat große Veränderungen im Klima zu bewältigen.
Entwicklung
Moose gelten als die ältesten Landpflanzen unserer Erde. Forscher haben Fossilien gefunden, die darauf hinweisen, dass sich die Moose vor etwa 450 bis 440 Millionen Jahren in drei Linien aufgeteilt haben: Lebermoose (4000Arten), Hornmoose (150 Arten. und Laubmoose (10.000 Arten). Laubmoose haben somit die größte Artenvielfalt.
Auswahl
Einige Arten die bei uns häufig zu finden sind:
• Silber-Birnmoos (Bryum argenteum)
• Brunnenlebermoos (Marchantia polymorpha)
• Hübsches Goldhaarmoos (Orthotrichum pulchellum)
• Polster-Kissenmoos (Grimmia pulvinata)
• Sparriges Kranzmoos (Rhytidiadelphus squarrosus)
• Gewöhnliches Quellmoos (Fontinalis antipyretica)
• Torfmoos (Sphagnum spec.)
• Echtes/Gemeines Weißmoos (Leucobryum glaucum
• Schönes Widertonmoos/Schönes Frauenhaarmoos (Polytrichum formosum)
Überlebenskünstler
Es gibt kaum eine Region auf der Erde, die keinen Moosbestand aufweist. Selbst in der Wüste ist es zu finden. Moose sind sehr widerstandsfähig und mit wenig zufrieden. Sie überleben selbst dann, wenn ihre Zellen fast ausgetrocknet sind. Eine Art Energiesparmodus steht der Pflanze zu Verfügung, um sich erst wieder zu regenerieren wenn Regen fällt. Auch Kälte macht dem pelzigen Teppich nichts aus.
Feinstaubfilter
Moose speichern und filtern Wasser, reinigen die Luft, ziehen Schwermetalle aus dem Boden und binden sogar Feinstaub. Sie sind wahre Klär- und Klimaanlagen der Natur und deshalb extrem wichtig für unsere Umwelt und das Ökosystem. Sie sind auch natürliche vorkommende Zeigerpflanzen (Bioindikatoren), die Schadstoffe und Verunreinigungen anzeigen können.
Medizin
Wer jetzt denkt, dass das Lebermoos die Leber heilen kann liegt falsch. Tatsächlich aber glaubten die Menschen früher daran, was natürlich ein Irrglaube war. Die Wahrheit ist, das Moos Pilze abtöten kann und somit fungizid wirkt. Deswegen setzt die Medizin diese ein, um zB Pilzinfektionen der Haut oder der Nägel zu behandeln.
Wofür wir Menschen also viel Technik und Forschung aufwenden müssen, macht die Natur mit den dafür geeigneten Pflanzen. Nicht umsonst werden Moosteppiche gepflanzt um zB an vielbefahrenen Straßen Ammoniak aus Autoabgasen zu binden. Somit stellt sich Mutter Natur wieder einmal als Vorbild dar, dem wir nur nacheifern können.
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