Steigende Energie- und Rohstoffpreise
Die Auswirkungen der Krise im Bezirk Leoben (+Video)

Die ansteigenden Rohstoff- und Energiepreise machen unser Leben teurer. Für Treibstoff, Nahrungsmittel und Strom müssen wir nun um einiges tiefer in die Geldtasche greifen. Nicht nur Privatpersonen, sondern auch Unternehmen und Gastronomiebetriebe sind betroffen. Wie wirkt sich diese Krise im Bezirk Leoben aus? Wir haben nachgefragt.

BEZIRK LEOBEN. Die steigenden Energie- und Rohstoffpreise wirken sich stark auf unseren Alltag aus: Neben rekordhohen Spritpreisen bei teilweise knapp unter zwei Euro pro Liter und einer extremen Steigerung der Strom- und Heizungspreise sind wir auch von höheren Lebensmittelpreisen im Supermarkt betroffen. Treibstoff, Strom, Öl, Mehl usw. werden stetig teurer. Diese horrenden Kosten für Rohstoffe und Energie sind aber nicht nur problematisch für Privatpersonen, sondern auch Gastronomiebetriebe müssen diese zusätzliche Last neben der Coronakrise und einem starken Personalmangel tragen.

Die Meinungen im Bezirk Leoben

Wir haben uns im Bezirk Leoben umgehört und wollten von den Menschen wissen, was sie zu den steigenden Preisen in jeglichen Bereichen sagen. Welche Konsequenzen ziehen sie aus der derzeitigen Situation? Franziska Strasser, Geschäftsführerin des Gasthofs Meisenbichler in Traboch, gewährte uns einen Einblick in die Schwierigkeiten der Gastronomie, die mit den Preiserhöhungen einhergehen. Samy Habib, Inhaber der Tankstelle „Viertler“ in Kalwang, berichtete von der allgemeinen Stimmung der Kundinnen und Kunden an der Zapfsäule. Zudem fragten wir Passantinnen und Passanten in der Leobener Innenstadt nach ihren Ansichten zu den steigenden Treibstoff- und Lebensmittelpreisen

Für den Lebensmitteleinkauf muss man schon etwas tiefer in die Tasche greifen. | Foto: Pixabay/Alexas_Fotos
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Preiserhöhungen belasten die Gastronomie

Der starke Preisanstieg von Agrarrohstoffen und die höheren Kosten für Verpackungsmaterial und Transport lassen die Preise für unsere Lebensmittel deutlich steigen. Auch der Krieg in der Ukraine treibt die Lebensmittelpreise in die Höhe. Russland und die Ukraine sind große Exporteure von Getreide. Bei Lieferengpässen kommt es zwangsläufig zu einer Preissteigerung von Mehl, Nudeln oder Brot. 

Die Preiserhöhungen von Energie und Lebensmitteln bekommt die Gastronomie stark zu spüren. So berichtet Franziska Strasser, Geschäftsführerin des Gasthofs Meisenbichler in der Leobener Gemeinde Traboch, dass vor allem Speiseöle von einer starken Preissteigerung betroffen seien. „Unser gesamter Wareneinsatz hat sich jetzt um 30 Prozent erhöht. Beispielsweise beim Frittierfett gibt es eine Preissteigerung von zehn Euro auf die Dose“, schildert die Gastronomin. Weiters müsse das Gasthaus nun monatlich mindestens ein Drittel mehr für den Energieverbrauch zahlen. Auch von den hohen Treibstoffpreisen seien sie durch vereinzelte Essensauslieferungen betroffen. 

„Wir tun uns jetzt schon sehr schwer. Ich habe zum Beispiel Reis bestellt und innerhalb von einer Woche gab es eine Preissteigerung von 1,80 Euro auf das Kilo. Hier spüren wir die höheren Kosten eklatant. Wir werden um eigene Preiserhöhungen nicht herumkommen, denn man kann das anders nicht mehr abfedern.“
Franziska Strasser, Geschäftsführerin des Gasthofs Meisenbichler

Die Treibstoffpreise haben mit teilweise knapp unter zwei Euro pro Liter ein Rekordniveau erreicht.  | Foto: Pixabay/Engin Akyurt
  • Die Treibstoffpreise haben mit teilweise knapp unter zwei Euro pro Liter ein Rekordniveau erreicht.
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Spritpreise auf Rekordniveau

Der Preis für Diesel und Benzin hat mit vielerorts knapp unter zwei Euro pro Liter einen rekordverdächtigen Höchststand erreicht. Samy Habib ist seit ungefähr 15 Jahren der Inhaber der „Viertler“ Tankstelle in Kalwang und fungiert dort auch als Tankwart. In seiner gesamten Laufbahn waren die Preise für Benzin und Diesel noch nie so hoch wie jetzt. „Ich kann mich nur erinnern, dass der höchste Preis bei 1,50 Euro lag und das war 2008“, erzählt der Tankstelleninhaber. Die Kundinnen und Kunden tanken laut Samy Habib trotz der hohen Preise nach wie vor gleich, da die meisten ihr Auto und den dazugehörigen Treibstoff für die Arbeitswege benötigen würden.

„Es gibt viele Kunden, die sich wegen den hohen Spritpreisen aufregen, aber ich kann leider nichts machen. Die Preise werden immer ab 12 Uhr erhöht, also wäre es am günstigsten am Vormittag zu tanken, aber viel Spielraum ist nicht mehr drinnen.“
Samy Habib, Inhaber der „Viertler“ Tankstelle

Wie gehst du mit den hohen Treibstoffpreisen um?

Das sagen Menschen aus dem Bezirk Leoben dazu

Wir haben uns am Leobener Bauernmarkt und in der Innenstadt von Leoben umgehört und nachgefragt, was die Menschen zu den steigenden Treibstoff- und Lebensmittelpreisen sagen.

Peter Pavlik aus Proleb: „Wir Pensionisten müssen wenigstens nicht mit dem Auto in die Arbeit fahren, aber meine Freizeitgestaltung muss ich bei den Spritpreisen schon einschränken. Eigentlich hole ich mir jedes Jahr eine Saisonkarte für den Schwarzlsee, aber der Sprit, den ich für den Weg brauchen würde, ist mir bei den Preisen zu teuer.“

Der Pensionist Peter Pavlik aus Proleb macht Abstriche bei seiner Freizeitgestaltung. | Foto: Vanessa Gruber
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Karoline Egger aus Leoben: „Die Lebensmittelpreise steigen schon seit ungefähr einem halben Jahr, sehr versteckt und klammheimlich immer um zehn oder zwanzig Cent. Man merkt definitiv, dass alles teurer geworden ist. Die hohen Spritpreise betreffen mich als Radfahrer und Fußgänger nicht direkt.“

Karoline Egger aus Leoben bemerkte bereits vor einem halben Jahr ansteigende Preise im Supermarkt. | Foto: Vanessa Gruber
  • Karoline Egger aus Leoben bemerkte bereits vor einem halben Jahr ansteigende Preise im Supermarkt.
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Christian Konecny aus Leoben: „Die Spritpreise sind einfach viel zu hoch, das kann man sich kaum noch leisten. Eine Tankfüllung kostet fast über hundert Euro, das geht sich bei mir preislich fast nicht mehr aus. Wenn es jetzt dann wieder wärmer wird, werde ich das Auto öfter stehen lassen und mit dem Fahrrad fahren.“

Christian Konecny aus Leoben sind die Spritpreise viel zu teuer und er will künftig auf das Fahrrad umsteigen. | Foto: Vanessa Gruber
  • Christian Konecny aus Leoben sind die Spritpreise viel zu teuer und er will künftig auf das Fahrrad umsteigen.
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Petra Gruber aus Traboch: „Ich bin mehr oder weniger auf das Auto angewiesen dadurch, dass ich eher ländlicher wohne. Ich komme also um das Tanken bei den teuren Preisen nicht herum. Auch beim Einkaufen im Supermarkt merkt man schon, dass die Preise angestiegen sind.“

Petra Gruber aus Traboch ist auf ihr Auto angewiesen. | Foto: Vanessa Gruber
  • Petra Gruber aus Traboch ist auf ihr Auto angewiesen.
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Helmut Sundl aus Straden: „Der Treibstoff ist sehr teuer geworden, um ein Drittel mehr als vor einem halben Jahr. Das tut dann beim Tanken schon sehr weh. Ich habe mein eigenes Gemüse, also jammer ich nicht bei den Lebensmittelpreisen, aber der Treibstoff, der tut weh. Also Sonntagsausflüge mit dem Auto, die spare ich mir jetzt.“

Helmut Sundl aus Straden schmerzen vor allem die hohen Treibstoffpreise. | Foto: Vanessa Gruber
  • Helmut Sundl aus Straden schmerzen vor allem die hohen Treibstoffpreise.
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Zu diesem Beitrag gibt es auch einen Kommentar:

Beim Tanken blutet das Herz schon etwas



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