40 Tage lang verzichten
Die Fastenzeit auch einmal anderes nutzen

Fokus auf das Wesentliche: Durch den Verzicht auf Social Media hat man wieder mehr Zeit für „sinnvollere“ Dinge wie zum Beispiel Yoga. | Foto: Unsplash/kike vega
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  • Fokus auf das Wesentliche: Durch den Verzicht auf Social Media hat man wieder mehr Zeit für „sinnvollere“ Dinge wie zum Beispiel Yoga.
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Mit dem heutigen Aschermittwoch steht die Fastenzeit wieder vor der Tür. Neben dem Verzicht auf Fleisch oder Süßigkeiten gibt es auch andere Wege zu fasten. Wir haben einige alternative Ideen für dich, wie man die Fastenzeit nutzen kann. Außerdem gibt die Leobener Psychotherapeutin Silvia Dobrovnik Tipps, wie man beim Verzichten am besten durchhält.

BEZIRK LEOBEN. In den vergangenen Tagen erreichte das bunte Faschingstreiben in der Region seinen Höhepunkt und es wurde mit Faschingskrapfen und Co. noch ordentlich „gesündigt“. Ehe man sich versieht, steht mit dem Aschermittwoch aber wieder die Fastenzeit an. In der Zeit vor Ostern soll durch das Verzichten auf Genussmittel wie Fleisch oder Süßigkeiten auf das vierzigtägige Fasten von Jesus in der Wüste erinnert werden.

Mit dem Aschermittwoch startet die Fastenzeit. | Foto: Unsplash/Thays Orrico
  • Mit dem Aschermittwoch startet die Fastenzeit.
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Mittlerweile geht es in der Fastenzeit aber oftmals nicht mehr darum, sich im Verzicht zu üben, sondern die zusätzlichen Kilos der Weihnachtsfeiertage loszuwerden. Man könnte die Fastenzeit aber auch ganz anders nutzen und Dinge wie Stress, Müll oder Bildschirmnutzung reduzieren, da wir davon sowieso viel zu viel im Alltag haben. Deshalb haben wir für diese Fastenzeit einige alternative Fasten-Ideen zusammengesucht und bei der Leobener Psychotherapeutin Silvia Dobrovnik nachgefragt, wie man das Fasten auch durchhalten kann.

Worauf verzichtest du in der Fastenzeit?
  • Getränke-Fasten: Morgens einen Kaffee, zum Mittagessen eine Cola und abends das Feierabendbier – anstatt auf Fleisch oder auf anderes Essen zu verzichten, könnte man ja auch einfach einmal Getränke fasten. In der Fastenzeit kann man seinem Körper auch etwas Gutes tun, indem man einfach nur Wasser trinkt. Und dabei ist eines garantiert: Nach der Fastenzeit wird man das Bier oder das „Lieblingskracherl“ wohl völlig neu erleben und umso mehr genießen können.
  • Medien-Fasten: Wir greifen alle paar Minuten zum Smartphone, verbringen teilweise Stunden auf Social Media und starren beinahe jeden Tag in den Fernseher. Die Fastenzeit bietet also die ideale Möglichkeit, den Medienkonsum zu reduzieren und die eigene Mediennutzung zu reflektieren – egal ob man nun bis Ostern auf Social Media verzichtet und sich stattdessen mit Freundinnen und Freunden im „Real Life“ trifft oder ob man zum Buch anstatt zur Fernbedienung greift.
  • Klima-Fasten: Beim sogenannten „Klima-Fasten“ macht man einfach einmal das, was dem Klima gut tut: Energie sparen, auf Plastik verzichten, weniger Müll produzieren, nur Bio kaufen oder auf das Auto verzichten und stattdessen Öffis, Fahrrad oder Füße nutzen. Natürlich kann man nicht gleich auf alles achten, aber es ist schon ein wesentlicher Schritt, einzelne Vorhaben umzusetzen. 
In der Fastenzeit gilt es auf Genussmittel wie beispielsweise Süßigkeiten zu verzichten. | Foto: Shutterstock
  • In der Fastenzeit gilt es auf Genussmittel wie beispielsweise Süßigkeiten zu verzichten.
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  • Lift-Fasten: Nicht nur mit dem klassischen Fasten tut man seinem Körper etwas Gutes, sondern auch mit dem „Lift-Fasten“: Wenn man beispielsweise auf den Lift verzichtet und sich stattdessen den Stiegen stellt, bringt man mehr Bewegung in seinen Alltag. Grundsätzlich kann man die Fastenzeit auch dazu nutzen, seinen Körper mehr zu bewegen.
  • Konsum-Fasten: Eine weitere alternative Fasten-Idee wäre dem überschwänglichen Konsum den Kampf anzusagen, denn vieles von dem, was wir tagtäglich kaufen, bräuchten wir eigentlich gar nicht. Müssen es wirklich schon wieder neue Sneaker sein? Sollte man die drei Flaschen Duschgel nicht einmal verbrauchen, bevor man sich ein neues kauft? Konsum-Fasten bedeutet, mal einige Wochen lang nichts anzuschaffen, was man nicht wirklich benötigt.
  • Ja-Fasten: Viele Menschen können nur schlecht Nein sagen, wenn sie um etwas gebeten oder zu etwas aufgefordert werden. Wenn man aber zu häufig Dinge für andere tut, kann man dann auch schnell überfordert sein. Also könnte man sich in der Fastenzeit doch darin üben, das Wörtchen „Nein“ einmal öfter zu gebrauchen.
Man kann die Fastenzeit auch dazu nutzen, seinen Medienkonsum zu reduzieren. | Foto: Pixabay
  • Man kann die Fastenzeit auch dazu nutzen, seinen Medienkonsum zu reduzieren.
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Tipps für erfolgreiches Fasten

Egal ob man sich nun für das Konsum-Fasten, das Medien-Fasten oder für das klassische Fasten entscheidet, die größte Hürde am Verzichten ist wohl das Durchhalten. Damit das Fasten auch zur erfolgreichen Erfahrung wird, hat Psychotherapeutin Silvia Dobrovnik aus Leoben einige hilfreiche Tipps, die wir dir natürlich nicht vorenthalten wollen.

„Wenn ich einen sinnstiftenden Grundgedanken habe, dann tu' ich mir meistens leichter. Das heißt, man muss sich darüber Gedanken machen, welchen Sinn es macht, wenn ich auf etwas verzichte – egal ob auf Social Media, auf Fleisch oder auf Alkohol. Ich muss mich fragen, welchen Benefit ich davon habe, wenn ich darauf verzichte“, erläutert die Psychotherapeutin als ersten Tipp. Das fördere nämlich die sogenannte „intrinsische Motivation“: „Dann bin ich automatisch motiviert, etwas freiwillig zu tun, weil es einen positiven Output hat“, betont Dobrovnik.

„Das Fasten ist ja meistens so angelegt, dass es Dinge sind, auf die wir nicht dauerhaft verzichten wollen. Wenn man aber partiell darauf verzichtet, merkt man dann oft, dass es einem vielleicht sogar besser geht.“
Silvia Dobrovnik, Psychotherapeutin

Die Leobener Psychotherapeutin Silvia Dobrovnik gibt Tipps, wie man das Fasten auch durchhält. | Foto: Tintimax Photography
  • Die Leobener Psychotherapeutin Silvia Dobrovnik gibt Tipps, wie man das Fasten auch durchhält.
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Zudem seien „Selbstbelohnungsstrategien“ hilfreich. So könnte man sich selbst eine Belohnung nach der Fastenzeit in Aussicht stellen. „Wenn ich auf Alkohol oder Süßigkeiten verzichte, dann ist es danach einfach ein anderer Genuss. Wenn ich dann wieder eine gute Flasche Wein oder einen Kuchen genießen kann, hat das einfach eine andere Auswirkung“, schildert Dobrovnik. Und ob es die Hose ist, in die man wieder reinpassen möchte, oder ein Foto von den Aktivitäten ist, für die man durch den Social-Media-Verzicht mehr Zeit hat – visuelle Anreize, beispielsweise als Hintergrundbild am Smartphone, können motivieren: „Viele Menschen sind visuell veranlagt, also kann es manchmal helfen, wenn man sich visuell unterstützt – eben mit dem Grundgedanken, wieso man das macht“, erläutert die Psychotherapeutin.  

Und zu guter Letzt kommt das Sprichwort „Geteiltes Leid ist halbes Leid“ zum Einsatz - das Stichwort lautet „Solidaritätserfahrung“: „Wir leiden ja ungern alleine. Zu zweit ist es besser erträglich und man kann sich natürlich auch gegenseitig motivieren“, so Dobrovnik abschließend.

Darauf verzichten die Leobener

Wir haben uns letztes Jahr in der Leobener Innenstadt umgehört und nachgefragt, worauf die Menschen in der Fastenzeit verzichten. Wenn du das Video dazu noch nicht gesehen hast, kannst du es dir gerne ansehen!

Zu diesem Beitrag gibt es auch einen Kommentar von Vanessa Gruber!

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