Too Good To Go
In Leoben werden Lebensmittel per App gerettet

Mit der App „Too Good To Go“ kann man Lebensmittel aus Supermärkten, Bäckereien und Restaurants vor der Mülltonne retten, denn sie sind eben oft noch zu gut, um sie wegzuwerfen. Wir haben uns selbst als „Lebensmittelretter“ versucht und die App in Leoben getestet.

LEOBEN. Mehr als ein Drittel der Lebensmittel wird weltweit weggeworfen. Damit ist unsere Lebensmittelverschwendung für zehn Prozent der Treibhausgase verantwortlich und schadet massiv unserer Umwelt. Viele Lebensmittel sind aber noch zu gut, um sie wegzuwerfen. Und genau das dachten sich im Jahr 2015 auch die dänischen Gründer der „Too Good To Go“-App, die mit ihrer Idee der Verschwendung von Essen den Kampf ansagten. Mittlerweile kann man die App in 17 Ländern nutzen und vor ungefähr drei Jahren startete das innovative Konzept auch in Österreich. Inzwischen gibt es knapp 1,3 Millionen österreichische Nutzerinnen und Nutzer, die bereits mehr als vier Millionen mit Lebensmittel gefüllte Überraschungssackerl „gerettet“ haben.

Mit "Too Good To Go" kann man Lebensmittel retten, die nicht mehr verkauft werden können. | Foto: Too Good To Go
  • Mit "Too Good To Go" kann man Lebensmittel retten, die nicht mehr verkauft werden können.
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Wie funktioniert „Too Good To Go“?

Über das Smartphone kann „Too Good To Go“ als kostenlose App heruntergeladen werden. In der App werden die Supermärkte, Bäckereien, Restaurants und weitere Betriebe in der Nähe angezeigt, die ihre Produkte am Ende des Mindesthaltbarkeitsdatums um ein Drittel des Originalpreises anbieten. Hier gilt es aber schnell zu sein, denn es gibt täglich nur eine bestimmte verfügbare Anzahl an Überraschungssackerl. Falls man also Glück hat und solch ein Sackerl ergattert, dann muss man es gleich online über Kreditkarte, Paypal oder Klarna bezahlen. Nach erfolgreicher Zahlung erhält man eine Bestätigung, mit der man in einem vorgegebenen Zeitfenster seine Bestellung abholen kann.

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Zahlreiche Betriebe aus dem Bezirk beteiligen sich

Auch im Bezirk Leoben hat sich die „Too Good To Go“-App etabliert: Zahlreiche Supermärkte sowie einige Bäckereien und weitere Betriebe beteiligen sich an dem Projekt und stellen ihre übergebliebenen Lebensmittel zu einem vergünstigten Preis zu Verfügung. So bietet zum Beispiel das Hotel Kongress in der Leobener Innenstadt, das seit Weihnachten vergangenen Jahres bei „Too Good To Go“ dabei ist, ein Überraschungssackerl mit Produkten wie Obst, Gemüse, Wurst und Käse. Das Sackerl wird mit den Lebensmitteln gefüllt, die vom Frühstücksbuffet übrig geblieben sind und dabei wird auf Abwechslung geachtet. „Das ist wirklich eine total gute Geschichte und wird sehr gut angenommen. Dieses eine Sackerl geht auf jeden Fall weg und somit schmeißen wir auch fast nichts mehr weg“, berichtet Hoteldirektorin Nina Neuhold-Kofler. Es gibt mittlerweile auch schon den ein oder anderen Stammkunden, der das Frühstückssackerl holt.

Hoteldirektorin Nina Neuhold-Kofler (li.) bietet jeden Tag ein Sackerl mit übrig gebliebenen Produkten vom Frühstücksbuffet. | Foto: Hotel Kongress
  • Hoteldirektorin Nina Neuhold-Kofler (li.) bietet jeden Tag ein Sackerl mit übrig gebliebenen Produkten vom Frühstücksbuffet.
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Wir haben die App getestet

Wir wollten uns nun ein eigenes Bild von „Too Good To Go“ machen und „jagten“ nach den Überraschungssackerln, die oft wirklich nicht so leicht zu bekommen sind. Schlussendlich konnten wir uns über die App ein Frühstückssackerl vom Hotel Kongress sowie ein Sackerl der Bäckerei Sorger in der Leobener Innenstadt sichern und holten die Bestellungen jeweils am Tag darauf im vorgesehenen Zeitfenster ab. Für den günstigen Preis waren die Sackerl wirklich prall gefüllt: Von der Bäckerei Sorger erhielten wir neben Brot auch leckeren Kuchen sowie weiteres Süßgebäck und mit dem Essen vom Hotel Kongress hat man ein wirklich umfangreiches Frühstück. Es war für jeden Geschmack etwas dabei, egal ob süß oder pikant, und auch geschmacklich war das Essen noch einwandfrei.

Hotedirektorin Nina Neuhold-Kofler (li.) bei der Übergabe des Frühstückssackerls an die Leobener Geschäftstellenleiterin der RegionalMedien Steiermark Manuela Kaluza | Foto: MeinBezirk/Gruber
  • Hotedirektorin Nina Neuhold-Kofler (li.) bei der Übergabe des Frühstückssackerls an die Leobener Geschäftstellenleiterin der RegionalMedien Steiermark Manuela Kaluza
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Unser Fazit zu „Too Good To Go“

Uns hat der Test der „Too Good To Go“-App größtenteils überzeugt: Der Grundgedanke der App, die Verschwendung von Lebensmitteln zu reduzieren, funktioniert auch in der Praxis gut. Zudem kann der günstige Lebensmitteleinkauf Menschen, die knapp bei Kasse sind, einiges erleichtern, denn das Preis-Leistungsverhältnis ist bei den Überraschungssackerln wirklich gut. Nichtsdestotrotz hat „Too Good To Go“ auch Nachteile: Wenn man eher wählerisch ist und bei seinem Essen nicht überrascht werden möchte, sind diese Sackerl nicht geeignet – man muss halt das nehmen, was man bekommt. Auch der Zahlvorgang könnte manche potenziellen Nutzerinnen und Nutzer abschrecken, da man nur per Online-Zahlung einkaufen kann. Vor allem älteren Menschen könnte das teilweise Schwierigkeiten bereiten.

Weitere Infos zu „Too Good To Go“ gibt es unter www.toogoodtogo.at.

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