Nachruf
Leoben und die Montanuniversität trauert um Professor Bruno Buchmayr

Professor Bruno Buchmayr ist im 67. Lebensjahr verstorben. | Foto: MUL
  • Professor Bruno Buchmayr ist im 67. Lebensjahr verstorben.
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Univ.-Prof.i.R. Dipl.-Ing. Dr.mont. Bruno Buchmayr ist an den Folgen einer COVID-19-Erkrankung im 67. Lebensjahr verstorben.

Professor Buchmayr wurde 1954 in Leoben geboren, studierte an der Montanuniversität Werkstoffwissenschaft und war von 1976 bis 1980 Studienassistent am Institut für Angewandte Mathematik und von 1980 bis 1983 Vertragsassistent am Institut für Metallkunde. Er promovierte 1983 am Institut für Metallkunde und Werkstoffprüfung. Anschließend wechselte er an die TU Graz als Assistent an der Abteilung für Werkstoffkunde und Schweißtechnik. 1991 habilitierte er sich auf dem Gebiet der Werkstoffkunde und Schweißtechnik, von 1991 bis 1998 leitete er ein Christian-Doppler-Labor. Mit 1. Februar 2003 wurde Buchmayr als Professor für Umformtechnik an die Montanuniversität Leoben berufen.

Zukunftsthemen für die Montanuniversität

Mit seiner Berufung an die Montanuniversität setzte er einen wissenschaftlichen Schwerpunkt auf die Kopplung der Bereiche Konstruktion, Simulation und Werkstoffverhalten im Bereich der Umformtechnik. Später beschäftigte er sich auch mit der Herstellung metallischer Bauteile mittels Laserschmelztechnologie. Ein zentrales Thema im Arbeitsalltag von ihm waren auch die Bemühungen, Zukunftsthemen an der Montanuniversität zu verankern. So widmete er sich der Digitalisierung in den technischen Bereichen und dem 3-D-Druck. Hier zeigte sich sein Engagement unter anderem in der Mitarbeit in der Österreichischen Wissenschaftlichen Gesellschaft für Produktionstechnik und bei der Betreuung des Vereins bzw. der offenen Werkstätte „FabLab Leoben“ sowie in vielen Forschungsprojekten.

Automobilbau und Raumfahrt

Bruno Buchmayr hat sich besondere Verdienste bei der Einführung der neuen Studienrichtung Industrielle Energietechnik erworben. Weiters zeichnete er sich für die Organisation namhafter internationaler Tagungen verantwortlich. Großen Zulauf erzielten die von ihm koordinierten Ausstellungen „Moderne Fertigungstechnologie am Beispiel des Automobilbaus“ in der Kunsthalle Leoben sowie die Ausstellung „Faszination Raumfahrt“ oder das von der FFG geförderte Projekt „Kids for Materials“.

Forschung für den Spitzensport

Auch aus dem Spitzensport gab es Erfolgreiches zu berichten: Durch seinen Einsatz für den Österreichischen Rodelverband konnten durch spezielle Materialverbesserungen wichtige Beiträge zum WM-Sieg in Innsbruck 2017 und zum Olympia-Sieg in Südkorea 2018 geleistet werden.
Professor Bruno Buchmayr war Mitglied in zahlreichen technisch-wissenschaftlichen Vereinen sowie nationalen und internationalen Gremien, unter anderem war er Präsident der Österreichischen wissenschaftlichen Gesellschaft für Produktionstechnik und Senatsmitglied der Christian Doppler Gesellschaft.

Große Anteilnahme

Mit Prof. Buchmayr verliert die Montanuniversität einen angesehenen Wissenschaftler und Lehrer.
Die Anteilnahme gilt vor allem seiner Familie, seiner Gattin Gabi und seinen drei Kindern. Die Verabschiedung mit dem hl. Requiem findet am Montag, 15. Februar, um 15 Uhr in der Stadtpfarrkirche Leoben St. Xaver statt.

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