Beginn der Fastenzeit
Nun geht‘s vom Schlemmen zum Verzichten

In den vergangenen Tagen herrschte in der ganzen Steiermark ein buntes Faschingstreiben und es wurde ausgelassen gefeiert. Mit dem heutigen Aschermittwoch beginnt allerdings die Fastenzeit. MeinBezirk.at hat beim Leobener Stadtpfarrer Markus Plöbst sowie bei Passantinnen und Passanten in Leoben nachgefragt, worauf sie 40 Tage lang verzichten werden.

LEOBEN/STEIERMARK. Nach dem bunten Faschingstreiben der vergangenen Tage folgt nun die Zeit des Verzichts und in gewisser Weise auch die Zeit der Besinnung. Während des Faschings wurde noch ausgelassen gefeiert und sich der Bauch mit Krapfen vollgeschlagen, denn ab dem heutigen Aschermittwoch, 22. Februar, steht die Fastenzeit am Kalender. 40 Tage lang soll dabei auf Genussmittel wie Fleisch, Alkohol oder Süßigkeiten – oder auf ganz andere Dinge, die eigentlich nicht dringend notwendig sind, wie beispielsweise das Handy oder Auto, verzichtet werden.

Worauf verzichtest du in der Fastenzeit?

Die Zahl 40 als Symbol

Der Leobener Stadtpfarrer Markus Plöbst klärt über den kirchlichen Hintergrund der Fastenzeit auf: Die Fastenzeit soll an das vierzigtägige Fasten von Jesus in der Wüste, bevor er sein öffentliches Wirken begann, erinnern.  Diese Zeit gilt dabei als Vorbereitung für Ostern, dem wichtigsten Fest des Christentums, bei der die Auferstehung von Jesus Christus gefeiert wird.  „Die Zahl 40 kommt in der Bibel oft vor und steht für eine innere Wandlung“, erklärt Markus Plöbst. Die 40 Tage des Fastens sind dabei auch symbolisch zu verstehen, den zwischen Aschermittwoch und Karfreitag liegen mehr als 40 Tage, da die Sonntage von der Fastenzeit ausgenommen sind.

Der Leobener Stadtpfarrer Markus Plöbst sieht in der Fastenzeit eine Chance für innerlichen Wandel. | Foto: Freisinger
  • Der Leobener Stadtpfarrer Markus Plöbst sieht in der Fastenzeit eine Chance für innerlichen Wandel.
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Mehr als nur Fasten

Laut dem Leobener Stadtpfarrer gehe es in der Fastenzeit nicht nur um eine Reduktion von Genussmitteln, sondern es geht viel eher darum, sich darauf zu besinnen, was man im Leben wirklich braucht. Es sei nicht nur ein körperlicher Prozess, sondern vor allem ein innerlicher: „Im Zuge der Fastenzeit hat man die Chance auf eine geistige Neuerung. Wenn man beispielsweise freiwillig hungert, kann man erahnen, wie es den Menschen geht, die kaum etwas zu essen haben“, so Plöbst. Die Kirche gebe dabei Empfehlungen, welche Dinge nicht notwendig seien und stelle damit die Weichen für eine „geistige Neuerung“.

„Ich sehe die Fastenzeit als Chance für eine innere Wandlung.“
Markus Plöbst, Leobener Stadtpfarrer

Von Süßigkeiten bis zum Auto

Das Fasten werde heute auf unterschiedliche Weise praktiziert: Früher war vor allem der Verzicht von Fleisch, Süßigkeiten oder Alkohol präsent, nun nehme auch das Autofasten oder Handyfasten immer mehr zu. Markus Plöbst nimmt die Fastenzeit sehr ernst und ziehe sich dabei auch sehr zurück: „Ich meide gesellschaftliche Veranstaltungen und verzichte strikt auf Genussmittel wie Fleisch oder Alkohol", erzählt er.

In der Fastenzeit gilt es 40 Tage lang auf Genussmittel wie beispielsweise Süßigkeiten zu verzichten. | Foto: Shutterstock
  • In der Fastenzeit gilt es 40 Tage lang auf Genussmittel wie beispielsweise Süßigkeiten zu verzichten.
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Leobener verzichten kaum

Ansonsten scheinen es die Leobenerinnen und Leobener allerdings nicht so streng mit dem Fasten zu nehmen. Als wir in der Innenstadt nachgefragt haben, worauf die Menschen in Leoben in der Fastenzeit verzichten würden, folgte zumeist die Antwort „Eigentlich auf nichts.“ Die ein oder andere Person könnte sich vorstellen, auf diverse Genussmittel zu verzichten und würde in der Zeit vor Ostern beispielsweise die Süßigkeiten reduzieren.

Mit Aschermittwoch, der heuer auf den 22. Februar fällt, beginnt die Fastenzeit.  | Foto: RegionalMedien Steiermark
  • Mit Aschermittwoch, der heuer auf den 22. Februar fällt, beginnt die Fastenzeit.
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Zum Aschermittwoch

Mit dem Aschermittwoch beginnen die 40 Tage der Fastenzeit.

Sein Name geht auf den Brauch zurück, dass Gläubigen an diesem Tag zum Zeichen der Buße ein Kreuz mit Asche auf die Stirn gezeichnet, oder auf den Kopf gestreut wird.

Die Tradition der Bestreuung mit Asche findet sich bereits im Alten Testament.

Bei der Austeilung des Aschekreuzes spricht der Priester die Worte: „Bedenke Mensch, dass du Staub bist und zu Staub zurückkehrst.“

Die Asche ist ein Symbol für die Vergänglichkeit und Reue. Zudem wurde Asche früher als Reinigungsmittel verwendet und ist deshalb auch ein Zeichen für die Reinigung der Seele.

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