Bezirksversammlung mit Tätigkeitsbericht und Neuwahlen
Rotes Kreuz kämpft um mehr Personal
Um mehr Mitarbeiter bemüht sich das Rote Kreuz im Bezirk Leoben, dessen Leistungsbilanz 2018 mit 104.302 geleisteten Stunden beachtlich ausfällt.
LEOBEN. Es sind unter anderem die Rotkreuz-Mitarbeiter, die als Erste zur Stelle sind, um in lebensgefährlichen Situationen Menschenleben zu retten. Im vergangenen Jahr konnten im Bezirk Leoben in Zusammenarbeit mit den Notärzten beispielsweise zwölf Personen mit Atem-Kreislaufstillstand erfolgreich wiederbelebt werden. Ganz abgesehen von der Hilfeleistung nach Unfällen. Beim Zugsunglück in Niklasdorf oder beim Brand eines Autokranes im Gleinalmtunnel waren die Rotkreuz-Mitarbeiter ebenfalls besonders gefordert, wie Bezirksgeschäftsführer Josef Himsl und Bezirksstellenleiter Franz Valland im Zuge der heurigen Bezirksversammlung in Leoben einblicken ließen.
Zu geringe Stundenanzahl
„Was uns Probleme bereitet ist, dass die Mitarbeiter schwinden“, erklärte Valland. Derzeit seien 29 hauptberufliche Mitarbeiter im Rotkreuz-Bezirk (Leoben, Ortsstellen Mautern, Trofaiach und Eisenerz) beschäftigt, insgesamt 532 freiwillige Mitarbeiter engagieren sich unter anderem als Rettungssanitäter (286), für Gesundheits- und soziale Dienste oder bei Essen auf Rädern. „Es ist gar nicht so sehr die Mitarbeiterzahl das Problem, sondern vielmehr die geringe Stundenleistung. Viele ehrenamtliche Mitarbeiter können durch den Druck in der Arbeitswelt verständlicherweise nicht mehr so viel Zeit für die Rotkreuz-Arbeit aufbringen“, wissen Valland und Himsl. Deshalb wolle man nun verstärkt in Schulen des Bezirkes gehen, um über das freiwillige Sozialjahr neue Mitarbeiter zu gewinnen. 20 Bewerber würden derzeit eine fünfmonatige Sanitäterausbildung machen, wie Himsl erfreut berichtet.
Keine offizielle Information
Verwunderung herrscht über die Vorgehensweise bezüglich der Pläne am künftigen Notarzthubschrauber-Standort in St. Michael, an dem auch Einsatzfahrzeuge und Personal des Rotes Kreuzes vorgesehen sind. „Wir erfuhren von diesen Plänen erst über die Medien, es gab nie offizielle Gespräche vonseiten des Landes mit unserer Bezirksstelle. Ein erstes Gespräch wird es im Juni geben. Aufgrund der Finanz- und Personalsituation ist dieses Vorhaben von uns aber nicht abdeckbar“, betonte Himsl.
33.000 Ausfahrten
Die Präsentation der Leistungen der jeweiligen Arbeitsgebiete des Roten Kreuzes im Bezirk Leoben nimmt sich beeindruckend aus: Im Bereich Rettungs- und Krankentransport wurden von ehrenamtlichen Mitarbeitern insgesamt rund 80.000 Stunden unentgeltlich geleistet. Gemeinsam mit den hauptamtlichen Mitarbeitern und Zivildienern kam so bei 33.000 Ausfahrten eine Kilometerleistung von rund einer Million Kilometern zustande. Auch im Bereich „Mobile Pflege und Betreuung“ wurden von 48 Mitarbeitern bei rund 57.000 Hausbesuchen über 1.100 Klienten betreut. Insgesamt wurden im Vorjahr 104.302 Stunden aufgewendet.
Das Budget für das abgelaufene Jahr belief sich auf drei Millionen Euro, unter dem Strich eine „schwarze Null“. Die Sicherstellung der Versorgung bleibe finanziell betrachtet weiterhin eine Herausforderung.
Neu- bzw. Wiederwahl
Die Bezirksversammlung stand auch im Zeichen der Neu- bzw. Wiederwahl der Bezirksstellenleitung. Einstimmig gewählt wurden als Bezirksstellenleiter Franz Valland, als seine Stellvertreter Walter Huber, Anita Kozak, als Vizepräsidentin Andrea Leodolter, als Finanzreferent Michael Rainer und als Bezirksrotkreuzarztstellvertreter Thomas Hausegger.
Auszeichnungen
Rotkreuz Verdienstmedaille in Gold: Johann Köberl und Ulrike Wieland.
ÖRK Verdienstmedaille in Silber: Gerfried Haring, Eleonore Metzner, Hans Paslawsky, Elfriede Sagadin und Susanne Seebach.
ÖRK Verdienstmedaille in Bronze: Gerhard Gumpold.
Verdienstzeichen des Landesverbandes in Gold: Bgm. i. R. Matthias Konrad und Manfred Adam die Spange in Gold für 34.000 geleistete freiwillige Dienststunden.
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