16 Tage gegen Gewalt an Frauen
SPÖ Frauen fordern Handeln der Politik
Die SPÖ Frauen setzten sich gegen Gewalt an Frauen ein und fordern mit einer Protestaktion am Leobener Hauptplatz die Politik zum Handeln auf.
LEOBEN. Im Jahr 2021 haben Männer in Österreich 29 Frauen ermordet. Auch in diesem Jahr gab es laut Medienberichten bereits 28 Frauenmorde und 25 versuchte Morde. Überwiegend bestand ein familiäres Naheverhältnis zwischen Opfer und Täter und der häufigste Tatort ist das persönliche Umfeld. Oft gibt es vor der Tat Hinweise, Drohungen, Ankündigungen oder gar schon polizeiliche Amtshandlungen wie Betretungs- und Annäherungsverbote.
„Es muss alles unternommen werden, um Gewalt an Frauen zu verhindern. Die bisherigen Maßnahmen reichen offensichtlich nicht, obwohl gerade in der Steiermark sehr viel zum Schutz von Frauen und Kindern unternommen wird. Die gestiegenen Zahlen der Betretungs- und Annäherungsverbote sind ein Alarmsignal. Dies verlangt österreichweit nach einer tiefgreifenden Ursachenforschung, um auch gezielte Lösungen zu erarbeiten.“
Lantagsabgeordnete Helga Ahrer, SPÖ-Regionalfrauenvorsitzende Leoben-Eisenerz
Im Rahmen der Aktion „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“ wurde auch von den SPÖ Regionalfrauen Leoben-Eisenerz unter Leitung der Regionalfrauenvorsitzenden LAbg. Helga Ahrer am Leobener Hauptplatz ein Zeichen gesetzt: Um auf die 28 Frauenmorde in diesem Jahr aufmerksam zu machen und um die Zahl zu veranschaulichen wurden 28 Paar Schuhe aufgestellt. „Wir wollen mit den Schuhen die Zahl der ermordeten Frauen zum Bild machen denn Bilder sagen mehr als Worte und machen auch betroffener“, erklärt Ahrer den Hintergrund dieser Aktion.
Krisenzeiten begünstigen Gewalt gegen Frauen
Laut den SPÖ Frauen ergaben Rückfragen bei Polizistinnen und Polizisten, dass existenzielle Sorgen infolge der serienweisen Krisen und Alkoholkonsum ein Nährboden für Gewalthandlungen sind. Auch die zunehmende wirtschaftliche Abhängigkeit von Frauen begünstige Gewalt und die Bereitschaft, an einer Gewaltbeziehung festzuhalten. Sie weisen aber auch darauf hin, dass Frauen zunehmend bereit seien, sich im Ernstfall helfen zu lassen und Gewalt nicht länger als innerfamiliäres Problem hinzunehmen. Die forcierte öffentliche Thematisierung von familiärer Gewalt durch die Politik, Vereine aber auch die Polizei selbst ermutigt Frauen, Anzeige zu erstatten, was den SPÖ Frauen zufolge auch von der Polizeidirektion Steiermark bestätigt wurde.
„Keine Frau soll sich scheuen, sich im Ernstfall helfen zu lassen. Die Sensibilität und Kompetenz bei Polizistinnen und Polizisten ist sehr hoch und in der Steiermark gibt es auch in den Regionen ein dicht geknüpftes Netz an Gewaltschutzeinrichtungen und Wohnmöglichkeiten für Gewaltopfer. Gewalt ist niemals Privatsache, sondern ein politischer und gesellschaftlicher Auftrag zu handeln!“
Bundesrätin Elisabeth Grossmann, Steirische SPÖ-Landesfrauenvorsitzende
Die SPÖ Frauen fordern die Bundesregierung zum Handeln auf und verlangen folgende Maßnahmen:
- Ständiger Krisenstab von Frauen-, Innen- und Justizministerium sowie im Gewaltschutz tätigen Organisationen, um rasch wirksame Präventionsmaßnahmen zu setzen -tiefgreifende Ursachenforschung bei Gewalthandlungen gegen Frauen und Kinder
- Konzepte für treffsicherere Gefährlichkeitsprognosen
- Gezieltere opferschutzorientierte Täterarbeit
- Breite Bewusstseinsbildung für ein partnerschaftliches Rollenverständnis und gegen toxische Männlichkeit
- Unterstützung der wirtschaftlichen Eigenständigkeit von Frauen auf allen Ebenen
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