Krampustag in Proleb
Zwei völlig unterschiedliche Veranstaltungen

Krampuslauf der Murschleifn Teifl in Proleb. | Foto: WAFO
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Während es in den meisten Gemeinden am "echten" Krampustag nichts mehr zu fürchten gibt, hat Proleb so etwas wie ein "Luxusproblem". Zwei Krampusveranstaltungen am 5. Dezember im Abstand von etwas mehr als 150 Metern Luftlinie.

PROLEB. In vielen Gemeinden ist am eigentlichen Krampustag, dem 5. Dezember, aufgrund der vielen Veranstaltungen zu diesem Thema im Vorfeld nichts mehr los. Ganz anders in Proleb. Hier gibt es sogar zwei Krampusläufe, nur durch 150 Meter Luftlinie voneinander getrennt.

Verschiedene Ansätze

Die Freiwillige Feuerwehr Proleb veranstaltet schon seit rund 25 Jahren ein Krampustreiben für die Kinder im Ort. "Uns ist es wichtig, am 5. Dezember den Brauch des Krampus am Leben zu erhalten", sagt der Kommandant der Feuerwehr, HBI Friedrich Scheer und ergänzt: "Im kleinen Rahmen, für die Kinder und natürlich auch alle Erwachsenen im Ort!" Etwas mehr als 100 Erwachsene und Kinder tummeln sich auch heuer wieder vor dem Rüsthaus. Es gibt Maroni, Getränke und natürlich schauen auch der Nikolaus und einige Krampusse vorbei. Während die Kinder immer wieder vor den Krampussen in verschiedensten Größen flüchten, genießen auch die Erwachsenen die entspannte Atmosphäre.

Krampustag bei der FF Proleb. | Foto: WAFO
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150 Meter weiter ist es um diese Zeit- außer der Musik aus den Boxen - auch noch ziemlich entspannt. Aufgrund der noch nicht allzu großen Besucherzahl entschließt sich der Veranstalter, die "Murschleifn Teifl" aus Leoben, den Zeitplan ein wenig nach hinten zu verschieben. Um kurz nach 19 Uhr ist es aber auch hier soweit. Ein ziemlich finster schauender Nikolaus dreht eine Runde im mit Plastikbändern abgesperrten Areal.

Krampuslauf der Murschleifn Teifl in Proleb. | Foto: WAFO
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Reichlich Gebrauch der Rute 

Dieser lässt sodann mit einem Schlag auf den Boden die erste Gruppe auf die Besucherinnen und Besucher los. Die "Murschleifn Teifl" (MST) machen ihrem Ruf alle Ehre. Der stellvertretende Obmann, Kevin Harrer, macht bei der Begrüßung und in der Ausschreibung aus der Auffassung der MST keinen Hehl: "Die Rute gehört zum Krampus. Und wir und alle Gruppen werden davon auch reichlich Gebrauch machen!" In wenigen Sekunden fallen Absperrbänder zu Boden und die ersten Schreie der Besucherinnen und Besucher sind zu hören. Jetzt wird klar, was mit dem Gebrauch der Rute gemeint war. Keine leichten bis mittelfesten Schläge erwartet das Publikum. Hier wird - oft zu zweit - auf die "Schlimmen" mit aller Kraft eingeschlagen. Die erste Reihe wurde zu Beginn als besonders gefährdet definiert, aber da es kaum noch Absperrbänder gibt, ist auch die erste Reihe ein verschwindender Begriff.

Krampuslauf der Murschleifn Teifl in Proleb. | Foto: WAFO
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15 Gruppen schlagen mit verschiedenster Intensität auf das Publikum ein und die Reihen lichten sich mit der Zeit augenscheinlich. Einzig die Kinderzone bleibt vor den teilweise doch sehr brutalen Attacken der verkleideten Protagonisten verschont. Und zum Glück ist den Kindern durch eine Mauer auch die Sicht auf das Geschehen außerhalb dieser Zone verwehrt. Hier zeigen sich die schaurigen Gestalten von ihrer ungefährlichen Seite. Ein Blick auf die Ruten zeigt, dass diese ihren Auftrag mehr als erfüllt haben.

Krampuslauf der Murschleifn Teifl in Proleb. | Foto: WAFO
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Man muss dem Veranstalter vielleicht zugutehalten, dass man nie ein Geheimnis aus dem Gebrauch der Rute gemacht hat. Aber hier wurde trotzdem ein erträgliches Maß an Rutenschlägen teilweise überschritten. Ein Krampuslauf ist kein Streichelzoo, aber wie überall sollte auch hier gelten "Allzu viel ist ungesund!"

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