Leobener Baumax-Halle
266 Asylwerber seit Wiedereröffnung untergetaucht
Auf eine parlamentarische Anfrage der FPÖ gab das Innenministerium Zahlen zum Asylquartier in Leoben-Lerchenfeld bekannt. Die Höchstbelegung wurde im März mit 285 erreicht, 266 Asylwerber sind seit der Reaktivierung untergetaucht.
LEOBEN. Im November des vergangenen Jahres wurde die ehemalige Baumax-Halle in Leoben-Lerchenfeld als Asylquartier reaktiviert. Im Juni dieses Jahres brachten die Freiheitlichen eine parlamentarische Anfrage betreffend der aktuellen Lage im Flüchtlingsquartier ein, deren Beantwortung durch den ÖVP-Innenminister Gerhard Karner nun vorliegt.
Daraus geht hervor, dass seit der Wiedereröffnung insgesamt 1.665 männliche, volljährige Asylwerber in der ehemaligen Baumax-Halle untergebracht waren. Die maximale Auslastung mit 285 Personen wurde im März erreicht, mit Stichtag 15. Juni betrug die Belegung zuletzt 273 Asylwerber.
266 Personen als abwesend gemeldet
Wesentlicher Kritikpunkt der FPÖ ist die Zahl jener Personen, die seit der Reaktivierung der Asylunterkunft als abwesend gemeldet wurden. Wie aus der Anfragenbeantwortung hervorgeht, handelt es sich dabei um 266 Asylwerber, die als "unbekannt abwesend gemeldet" sind und "sich dem Verfahren entzogen" haben. Festgehalten wird in dem Schreiben jedoch auch, dass "die Bundesbetreuungseinrichtungen keine Orte der Freiheitsentziehung darstellen".
"Dass jeder sechste in diesem Großquartier untergebrachte Asylwerber einfach untergetaucht ist, ist erschreckend und Beleg für die katastrophale Asylpolitik in Österreich."
Marco Triller, FPÖ-Bezirksparteiobmann und LAbg.
Zahl der Polizeieinsätze laut FPÖ "pikant"
Als "pikant" bezeichnet die FPÖ zudem die Zahl der Polizeieinsätze im Leobener Asylquartier. So geht aus der Beantwortung durch Innenminister Karner hervor, dass zwischen 1. November 2021 und 30. Juni 2022 34Polizeieinsätze stattgefunden haben. In dieser Zeit gab es 14 Strafanzeigen und zwei Verwaltungsübertretungen, wobei die meisten Delikte Körperverletzung und Diebstahl betrafen, Sachbeschädigung gab es keine.
Für die FPÖ belegt die Wiederöffnung der Baumax-Halle "das völlige Versagen dieser Bundesregierung in Sachen Asyl und Migration." Triller fordert die "sofortige Schließung" sowie einen dringenden "politischen Paradigmenwechsel und eine Aussetzung des derzeitigen Asylrechts".
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