SPÖ Frauen zum Weltfrauentag 2022
Bezirk Leoben: Trauriger Spitzenreiter beim Einkommensunterschied

- Pressegespräch anlässlich des Internationalen Frauentages: LAbg. Helga Ahrer, BR Elisabeth Grossmann (v.l.).
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Im Vorfeld des Weltfrauentages am 8. März präsentierten die SPÖ-Frauen BR Elisabeth Grossmann und LAbg. Helga Ahrer bei einem Pressegespräch in Leoben ihre aktuellen Forderungen zur Gleichstellung der Frauen.
LEOBEN. Ernste Themen – nicht allein unter dem Eindruck der Kriegshandlungen in der Ukraine – sprachen die Frauenvorsitzende der SPÖ Steiermark Elisabeth Grossmann und LAbg. Helga Ahrer in ihrer Funktion als Regionalfrauenvorsitzende der SPÖ Leoben-Eisenerz an: Die Lebenssituation der Frauen in der Obersteiermark müsse verbessert werden, die Herausforderungen im Bezirk Leoben seien besonders hoch. Trotz vieler Verbesserungen sind Frauen von echter Gleichstellung noch weit entfernt.
Benachteiligung bei den Einkommen
Frauen bekommen, selbst wenn sie ganzjährig in Vollzeit beschäftigt sind, weniger Gehalt. Im Bezirk Leoben ist der Unterschied mit 24,8 Prozent (gleichauf mit Weiz) steiermarkweit am höchsten. Zum einen ist das dem hohen Lohnniveau in der (männerdominierten) Industrie geschuldet. Zum anderen sei es immer noch schwierig, Frauen technische Berufe attraktiv zu machen.
"In den höheren Einkommenssegmenten der Privatwirtschaft sind Frauen kaum vertreten. Das ist in Industriebezirken besonders markant. Daher müssen die Bemühungen verstärkt werden, Frauen in diese Bereiche zu bringen, aber auch die Aufwertung der Branchen, in denen hauptsächlich Frauen beschäftigt sind, wie Dienstleistungen und Pflege, ist dringend notwendig." Darüber hinaus müssen die Angebote der Kinderbetreuung ausgeweitet werden, ganz besonders in ländlichen Regionen."
Elisabeth Grossmann, Landesvorsitzende der SPÖ Frauen
Gewalt gegen Frauen
Frauen sind Hauptopfer von Gewalt. Die Betretungs- bzw. Annäherungsverbote sind teilweise sprunghaft angestiegen. Erschreckend sind die Anstiege im Bezirk Leoben: Die Anzahl der Betretungs- bzw. Annäherungsverbote ist von 68 auf 110 angestiegen! Grossmann: "Das kann mehrere Ursachen haben, unter anderem, dass Gewalt nicht mehr als Privatsache abgetan wird und Betroffene eher geneigt sind, sich helfen zu lassen."
Die steirischen SPÖ Frauen fordern, dass Opferschutzeinrichtungen und Frauenberatungsstellen weiter gestärkt und die strukturierte Zusammenarbeit mit der Exekutive forciert werden muss. "Ergänzend zu den Krisenwohnungen wurden in nahezu allen steirischen Bezirken mit Unterstützung des Landes Steiermark Übergangswohnungen geschaffen, in denen von Gewalt betroffene Frauen länger verbleiben können und neben mentaler Hilfe auch Kinderbetreuung in Anspruch nehmen können", berichtete LAbg. Helga Ahrer.

- LAbg. Helga Ahrer (li.) und BR Elisabeth Grossmann beim Pressetermin zum Weltfrauentag 2022
- Foto: SPÖ
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Forderungen der steirischen SPÖ Frauen
"Die Arbeit und die Forderungen gehen uns SPÖ-Frauen nicht aus", erklärten Elisabeth Grossmann und Helga Ahrer. Plakativ sind ihre Forderungen zum internationalen Frauentag:
- Einkommensgerechtigkeit durch Neubewertung der Arbeit, Mindestlohn von 1. 700 Euro (netto, VZ, Kollektivvertrag) und Einkommenstransparenz, um gegen Ungerechtigkeiten vorgehen zu können
- Armutsbekämpfung durch Teuerungsausgleich
- Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung ab dem ersten Lebensjahr, die mit Vollzeitarbeit vereinbar ist
- Mehr Väterbeteiligung an der Kinderbetreuung durch bessere Karenz- und Arbeitszeitmodelle
- Mehr Ressourcen gegen Gewalt an Frauen und Kindern
- Unterhaltssicherung für Kinder bis zur Selbsterhaltungsfähigkeit
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