Strategiekonferenz für Jugendpolitik

Sophie Karmasin und Michael Schickhofer.
  • Sophie Karmasin und Michael Schickhofer.
  • hochgeladen von Simon Pirouc

LEOBEN. Zwei Tage lang tagten die Jugendreferenten aller österreichischen Bundesländer sowie die Bundesministerin für Familie und Jugend, Sophie Karmasin, in Leoben. Ziel der diesjährigen Konferenz war es, sich gemeinsam Gedanken zur Jugendpolitik in Österreich zu machen und somit auch eine gemeinsame Vorgehensweise in den Fragen Jugendbeteiligung, Prävention und Deradikalisierung zu finden. "Es waren sehr intensive, aber auch konstruktive Tage", so der steirische Jugendreferent Michael Schickhofer. "Alle Beschlüsse wurden einstimmig geschlossen - die Referenten und die Familienministerin ziehen an einem Strang."

Jugendliche sollen mitreden

Eines der grundlegendsten Ziele dabei lautet, die Jugendlichen selbst zu befragen, welche Wünsche und Anliegen sie haben. "Wir dürfen nicht nur über Jugendliche sprechen, sondern müssen sie fragen, was ihre eigenen Anliegen sind", ist Karmasin überzeugt. Des weiteren soll die Jugendbeteiligung an politischen Prozessen auf Bundes-, Landes- und Gemeindeebene verbessert werden.

Besserer Schutz vorm Rauch

Auch im Bereich Prävention will man gemeinsam vorgehen. So sollen unter anderem bundesländerübergreifende Maßnahmen zur Bewusstseinsbildung und zu erhöhter Medienkompetenz für Eltern, Kinder und Jugendliche beitragen. Schickhofer sieht hier vor allem bezüglich Sexseiten im Internet oder "Gewaltspielen" massiven Handlungsbedarf. Zum Thema Rauchen wurde beschlossen, eine fachliche Prüfung über weitere Einschränkungen des Verkaufs von Tabakwaren und E-Zigaretten unter 18 Jahren durchzuführen. Dafür kommen im Oktober dieses Jahres die Jugendschutzreferenten, welche nicht deckungsgleich mit den Jugendreferenten der Länder sind, zusammen. Ab Ende Mai startet zudem eine Präventionskampagne von Gesundheits- und Familienministerium, welche speziell an Jugendliche adressiert ist. "Österreich führt bei der Zahl der rauchenden Jugendlichen. Hinzu kommt, dass bereits sehr früh begonnen wird zu rauchen", gibt Karmasin zu bedenken.

Beratungsstelle Extremismus ein Erfolg

Der dritte große Themenkomplex der zweitägigen Konferenz beschäftigte sich mit Gewalt und Deradikalisierung. Präventionsmaßnahmen gegen sexualisierte Gewalt an Kindern und Jugendlichen sollen verbessert werden. Sehr zufrieden zeigte sich Karmasin indes mit dem Erfolg der "Beratungsstelle Extremismus", die seit Dezember vergangenen Jahres aktiv ist. "Seit die Beratungsstelle ihre Arbeit aufgenommen hat, sind bereits mehr als 300 Kontaktaufnahmen erfolgt", beziffert die Familienministerin. Zum Vergleich: In Deutschland zählt man jährlich nur etwa 200 Kontakte. Die Beratungsstelle sei jedoch keine Hotline, wie Karmasin unterstreicht, sondern entsende im Notfall sogar Krisenteams, die direkt vor Ort das Gespräch mit den Betroffenen suchen. SP

Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.