Nordisches Ausbildungszentrum
Jan Hörl auf "Heimatbesuch" in Eisenerz
Zurück zu den Wurzeln: Der Salzburger Skispringer und Olmypia-Goldmedaillengewinner Jan Hörl besuchte nach einer erfolgreichen Wintersaison seine ehemalige Ausbildungs- und Trainingsstätte, das Nordische Ausbildungszentrum in Eisenerz.
EISENERZ. "Das ist echt cool geworden", so die anerkennende Bemerkung des erfolgreichen ÖSV-Skispringers Jan Hörl bei seinem Besuch im Nordischen Ausbildungszentrum (NAZ) in der Eisenerzer Ramsau. Der 23-jährige Bischofshofener hat seine Flugkünste in der nordischen Kaderschmiede erlernt. Im dortigen NAZ stand Hörl von 2015 bis 2019 unter den Fittichen von Gerald Percht und Nik Huber.
Mittlerweile hat sich einiges im NAZ verändert: Der im September 2020 eröffnete Sport-Campus umfasst ein neu errichtetes Wohnheim mit 60 Betten in 30 Zimmern, Lern – und Freizeiträume, einen eigenen Speisesaal, Arztzimmer, Ski- und Wachselräume sowie Büros und Besprechungsräume für die Trainerinnen und Trainer sowie Betreuerinnen und Betreuer.
Zur Sport-Infrastruktur gehören eine neue Sporthalle sowie eine Kraftkammer mit Ergometer und ein Gymnastikraum. Inklusive der Schanzenanlage wurden 18 Millionen Euro investiert.
Kaderschmiede für den Nordischen Sport
"Jeder Euro hat sich ausgezahlt", sagt NAZ-Geschäftsführer Christian Schwarz. Denn das 1982 gegründete Nordische Ausbildungszentrum in Eisenerz ist eine der wichtigsten Kaderschmieden für den Nordischen Sport in Österreich. Insgesamt wurden dort mehr als 400 Sportlerinnen und Sportler ausgebildet, die 117 Medaillen bei internationalen Großveranstaltungen erreicht haben. 17 olympische Medaillen (darunter Jan Hörl mit Mannschafts-Gold im Skispringen in Peking), 20 Medaillen bei Weltmeisterschaften und mit Stefan Kraft ein Vier-Schanzentournee-Tagessieger 2014 sind der Beweis für die hochwertige Arbeit in Eisenerz.
Zwei Vorzeige-Athleten
"Das Talent von Jan Hörl hat sich früh abgezeichnet", erinnert sich sein ehemaliger Trainer Gerald Percht, "er wusste, wo er hin wollte und hat akribisch dafür gearbeitet." Jan sei ein Vorzeige-Athlet gewesen, mitunter habe er aber "die Peitsche gebraucht", so Percht.
Ein Vorzeige-Athlet ist für Jan Hörl das ÖSV-Aushängeschild Stefan Kraft: "Er gibt die Richtung vor, die marschiere ich nach. Von ihm können wir uns viel abschauen. Einmal will ich im ÖSV-Springerteam in seiner Position sein."
Hohe sportliche Ziele
Jan Hörl steckt sich bewusst hohe sportliche Ziele: "In der kommenden Saison will ich in der Skisprung-Weltcup-Gesamtwertung wieder unter den besten Zehn sein." Bei der Weltmeisterschaft in Planica hofft er auf eine Einzelmedaille. Und nach dem Mannschafts-Gold bei den Olympischen Spielen in Peking wolle er auch Olympia-Edelmetall in einem Einzelbewerb.
Lehrlingsausbildung und Spitzensport
Jan Hörl, der handwerklich sehr begabt ist, hat in Eisenerz auch von der Idee des dualen Konzeptes "Lehrlingsausbildung und Spitzensport" profitiert und die Ausbildung zum Maschinenbautechniker mit gutem Erfolg abgeschlossen. "NAZ-Absolventinnen und -Absolventen, die in ihrem Lehrabschluss erfolgreich sind, sind es auch im Sport", weiß Christian Schwarz aus Erfahrung.
"Wir leben unseren Job hier in Eisenerz, legen sehr viel Herzblut in die Ausbildung der jungen Sportlerinnen und Sportler hinein", sagt der NAZ-Geschäftsführer.
"Wenn unsere Athletinnen und Athleten mit einem lächelnden Gesicht ihre Ausbildungsstätte verlassen und mit sportlichen Erfolgen aufzeigen, dann haben sie uns damit viel zurückgeben", sind sich Schwarz und Percht einig. Und Jan Hörl ist ein solcher Sportler, der mit seiner erfolgreichen Karriere den NAZ-Trainern sehr viel Freude bereitet hat.
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