Montanuniversität Leoben
Im neuen "Lehr-Lern-Labor" werden Kinder zu Forscher:innen

Präsentation eines neuen "Lehr-Lern-Labor" für Schulklassen an der Montanuniversität Leoben. | Foto: Freisinger/Armin Russold
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An der Montanuniversität Leoben können Schüler:innen im Rahmen von Experimentier-Workshops ihre ersten Schritte als Forscher:innen machen. Ermöglicht werden die Lehr-Lern-Labore durch eine Kooperation der Montanuniversität mit der Privaten Pädagogischen Hochschule Augustinum. 

LEOBEN. "Es gibt leider immer weniger Menschen, die sich für MINT ( „Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik“) interessieren, aber auch immer weniger Möglichkeiten, MINT im wahrsten Sinne des Wortes zu begreifen", erklärt Wilfried Eichlseder, Rektor der Montanuniversität Leoben im Rahmen eines Pressegesprächs. Mit einem österreichweit einzigartigen Projekt, das unter dem Namen "Lehr-Lern-Labor" läuft und durch eine Kooperation mit der Privaten Pädagogischen Hochschule (PPH) Augustinum Graz möglich wird, will man dieser Entwicklung entgegenwirken. Kinder im Alter zwischen sechs und elf Jahren bekommen an der Montanuniversität die Möglichkeit, Naturwissenschaft und Technik im Rahmen von Experimentier-Workshops hautnah zu erleben und zu "begreifen". 

Bei den Jüngsten ansetzen

"Um die großen Herausforderungen der Zukunft – wie etwa den Klimawandel – zu bewältigen, braucht es neue umweltfreundliche Technologien", ist der Rektor der Montanuniversität überzeugt. Was es dazu seiner Ansicht nach benötigt: "genügend qualifizierten Nachwuchs im naturwissenschaftlich-technischen Bereich." Und hier gilt es, so früh wie möglich anzufangen. Denn wie Projektpartnerin und Rektorin der PPH Augustinum Andrea Seel erläutert, legen Ergebnisse der Bildungsforschung nahe, dass Förderinitiativen im MINT-Bereich bereits in der Elementar- und Primarstufe besonders wirkungsvoll sind.

Genau hier setzt das Lehr-Lern-Labor an: "Es bietet vorbildliche Rahmenbedingungen für handlungsorientiertes, forschendes Lernen der Kinder", so die Rektorin. Bei den beteiligten Lehrer:innen erhoffe man sich eine stärkere Zuwendung zu naturwissenschaftlich-technischen Themen sowie ein gesteigertes Interesse für Digitalisierung. Für die Studierenden des Augustinums wiederum biete das Lehr-Lern-Labor ein "spannendes Erprobungs- und Lernfeld für die Arbeit mit Kindern im außerschulischen Kontext und in der interdisziplinären Zusammenarbeit", wie Seel erläutert. 

Pressegespräch zum  "Lehr-Lern-Labor" an der Montanuniversität Leoben: Rektor Wilfried Eichlseder und Andrea Seel, Rektorin der PPH Augustinum. | Foto: Freisinger/Armin Russold
  • Pressegespräch zum "Lehr-Lern-Labor" an der Montanuniversität Leoben: Rektor Wilfried Eichlseder und Andrea Seel, Rektorin der PPH Augustinum.
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Experimentier-Workshops

Derzeit werden drei verschiedene Experimentier-Workshops für Volksschulklassen aber auch für die 1. und 2. Klasse Mittelschule und AHS angeboten. Die Themen sind "Salze", "Kunststoffe" und "Metalle". An einem weiteren Modul zum Thema "Robotik/Coding" werde bereits fleißig gearbeitet. Dieses soll in Kooperation mit der HTL Kapfenberg voraussichtlich im Herbst starten. Weitere Kooperationen mit Unternehmen aus der Region sind ebenfalls im Gespräch. Wie ProjektleiterinJulia Mayerhofer-Lillie von der Montanuniversität Leoben erklärt, sind die Lehr-Lern-Labore im Stationen-Betrieb organisiert und dauern rund zwei Stunden. 

Dass das Konzept funktioniert, zeigt ein kurzer Blick in einen der Workshops: Mädchen und Buben in weißen Labormänteln und mit Laborbrillen stehen in Kleingruppen zu zweit oder dritt zusammen, reden aufgeregt durcheinander und beschäftigen sich intensiv mit Fragen rund um das Thema "Kunststoffe":  "Was ist deine Vermutung, wie könnte das Müll in das Meer kommen?", "Wie viel Zeit muss vergehen, bis sich die Gegenstände im Meer auflösen?", oder, "was passiert mit einem Luftballon, wenn du mit einer Nadel hineinstichst?"

Experimentier-Workshops werden für Volksschulklassen aber auch für die 1. und 2. Klasse Mittelschule und AHS angeboten. | Foto: Freisinger/Armin Russold
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Im Zuge eigens durchgeführter Experimente testen die Schüler:innen ihre zuvor aufgestellten Hypothesen. Dokumentiert wird alles in eigenen Forschungsheften, die von einem Team der PPH Augustinum unter der Leitung von Rosina Haider der Altersgruppe angepasst zusammengestellt wurden und Hintergrundinfos sowie Anleitungen für die Experimente enthalten. Unterstützt werden die jungen Forscher:innen bei ihren Experimenten von gemischten Teams aus Studierenden der Montanuniversität sowie der PPH Augustinum. Eine Hilfestellung gibt es aber auch für das Lehrer:innen, denn diese sind für die Vor- und Nachbereitung mit den Schüler:innen zuständig.

Rund 1.500 Teilnehmer:innen im ersten Schuljahr

Die ersten Lehr-Lern-Labore an der Montanuniversität haben bereits stattgefunden. Neben Schulen aus dem Bezirk Leoben gibt es bereits Anfragen und Buchungen aus dem Murtal, Bruck-Mürzzuschlag bis in den Raum Graz. Noch in diesem Schuljahr werden trotz längerer pandemiebedingter Pause rund 1.500 Schüler:innen am Programm teilnehmen. "Im Rahmen der Lehr-Lern-Labore können die Kinder ihre ersten Schritte als Forscher:innen machen und wir hoffen, dass wir dadurch eine Faszination für MINT-Fächer generieren können", meint Rosina Haider abschließend.

Die Lehr-Lern-Labore werden aufbauend auf dem Projekt "School@MUL" durchgeführt. Weitere Infos dazu findest du hier! 

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