NRAbg. Birgit Sandler: 12-Stunden-Arbeitstag bedeutet Eltern ohne Kinderlachen

LEOBEN, WIEN. Die angekündigte Novelle zum Arbeitszeitgesetz, womit ein gesetzlicher 12- Stunden-Arbeitstag und eine 60-Stunden-Woche ermöglicht werden soll, wird heute im Schnelldurchlauf mit den Stimmen der Regierungsparteien ÖVP und FPÖ im Nationalrat beschlossen werden. SPÖ Familiensprecherin Birgit Sandler und die Junge Generation in der SPÖ Steiermark sehen darin einen Anschlag auf ein erfülltes Familienleben.

Undemokratisch und bedenklich

SPÖ-Nationalratsabgeordnete Birgit Sandler: „Ursprünglich sollte das neue Arbeitszeitgesetz, das heute im Nationalrat beschlossen wird, am 1. Jänner 2019 in Kraft treten, nun soll es bereits am 1. September so weit sein. Ein so wichtiges Gesetz, ohne ausreichende Begutachtung und dann auch noch unüblich schnell in Kraft treten zu lassen, ist undemokratisch und nicht nur aus familienpolitischer Sicht äußerst bedenklich.“

Familienfeindliche Maßnahmen

Mustafa Durmus, Landesvorsitzender der JG Steiermark, sieht in dieser Novelle einen Anschlag der Regierung auf ein erfülltes Familienleben und ergänzt: „Eltern dürfen nicht gezwungen werden, sich zwischen Überstunden und Kinderlachen zu entscheiden. Unter dem Motto „Familie darf keine Late-Night-Show werden“, treten wir weiterhin lautstark gegen familienfeindliche Maßnahmen dieser Regierung auf.“
Zusätzlich zu der 60-Stunden-Woche werden Kürzungen in der Kinderbetreuung angekündigt.

Belastung für Familien

„Einzig in Wien haben 94 Prozent der Kindergärten mehr als 9 Stunden geöffnet und sind so an den bisher geltenden 8-Stunden-Tag angepasst. Österreich ist jedoch mehr als nur Wien – in vielen Gemeinden in den Bundesländern gibt es Kinderbetreuung nur bis mittags und viel zu wenige Ganztagsplätze. Zusätzlich geplante Kürzungen im Bereich der Kinderbetreuung treffen unsere Gemeinden hart. Die Pläne mögen eine Entlastung für das Bundesbudget sein, aber sie sind eine echte Belastung für Familien!“, sind sich Sandler und Durmus einig.