Wenn man eine Reise tut, dann kann man etwas erzählen ….. oder Chriss fährt gerne ….



Da bin ich wieder euer Chriss, Mischlingshund und 14 Jahre alt.

Meine Lieblingsbeschäftigung ist wandern, doch da habe ich euch unterschlagen, dass ich unheimlich gerne im Auto mitfahre.

Wenn meine Herrschaften ihre sieben Sachen packen um fort zu düsen, würde ich am liebsten die Stufen in die Garage runter rasen und mich ins Auto setzen um dort zu warten, bis die Fahrt endlich los geht. Aber so ein Hund wie ich hat es schwer, die Leuten hören nämlich nicht auf mich.

An diesem Mittwoch waren meine Herrschaften schon um 5.00 Uhr früh auf den Beinen. Holla ich ahnte heute geht es weiter fort, sonst würden die nicht so früh aus dem Bettchen kriechen.
Ewig diese Einpackerei, hält so ein Hund wie ich sehr schlecht aus, ich würde am liebsten sofort abreisen. Aber man muss halt geduldig sein.

Um 6.30 ging es endlich los. Noch rasch zum Bäcker und Jause kaufen, hoffentlich wird für heute genug eingekauft. Aber egal, mein Hundefuttervorrat ist sicher im Rucksack verstaut.

Noch war es kühl, aber die Fahrt wurde immer länger und die Temperaturen kletterten in die Höhe. Über Waidhofen an der Ybbs gelangten wir nach Steyr, Kirchdorf an der Krems bis nach Liezen. Dort wurde es schwierig, irgendwie hatten meine Herrschaften die Orientierung verloren. Nach einem gewaltigen Umweg waren wir wieder auf der richtigen Fährte. Meine Nase hat den Riecher, aber auf mich hört ja keiner. Super war, dass es wieder einen Halt gab und ich ausgiebig die Umgebung beschnüffeln durfte. Ganz schön laut sind die dicken Brummer, die über die Landstraße rasen, ach stimmt, die Menschen nennen sie Lastkraftwagen.
Meine Leute passen gut auf mich auf und es gibt immer wieder Pausen für mich, wo Halt gemacht wird und ich eine Runde laufen kann.

Und zu guter Letzt sind wir am Grundlsee gelandet, dort wollte meine Frauerl schon ewig hin und ist dem Herrl in den Ohren gelegen. Schön ist es hier, wohin man schaut Wasser. Herrlich kühles Wasser, ich bin sofort bis zum Bauch im kühlen Nass gestanden. Nur dann ist so ein komischer Typ aufgetaucht, weiße Federn, einen dicken Schnabel, kleine Augen, sehr neugierig. Seltsame Geräusche machte der Kerl, erinnerte an schnauben und sein Blick wurde zornig, so ein Grantler, ich zog den Schwanz ein und räumte das Feld, mit dem Kerl ist bestimmt nicht zu Spaßen.

Frauerl hat schon wieder ihr blaues Dingsda gezückt und musste unbedingt fotografieren, sie fand den Typen sehr nett und fotogen, na ja Frauen, man blickt nicht durch. Dann klärte sie mich auf, dies wäre ein Schwan und der verteidigt sein Revier, ich sollte nicht so zimperlich sein. Na gut.

Nachdem wir gut eine Stunde neben dem See gelaufen sind, inzwischen war es schon richtig heiß, ging es zurück zum Parkplatz. Ich durfte natürlich noch einige Male ins Wasser um mich abzukühlen. Weiter ging die Fahrt zum Toplitzsee. Da gefiel es mir schon besser. Ein ruhiger Waldweg, einige Leute mit Hund.
Schön, da waren auch sehr nette darunter, Hunde meinte ich, sie haben mich schwanzwedelnd begrüßt, nur komisch, dass die Hundebesitzer immer meinen, es sind nur bösartige Hunde unterwegs. Sie zerren an ihren Leinen und wir Hunde dürfen nicht mal zueinander. Haben die Angst vor Fremden?

Endlich waren wir beim See angelangt, das Wasser war dunkel und sehr unheimlich. Die Leute erzählten gruselige Geschichten vom „Nazi Gold“ das dort versenkt wurde, von Tauchern die danach suchten, aber nichts fanden und von Männern, die in dem 100 Meter tiefen See umgekommen sind. Mir stellte es die Nackenhaare auf, nicht wirklich mein Ding.
Gut, dass wir wieder zum Grundlsee zurück gingen, wir liefen einen Zeitlang neben dem lustig plätschernden Bach, da bin ich wieder schwimmen gegangen, es war gar nicht unheimlich.

Mein Herrl ging dann im See baden und ich durfte mich mit meinem Frauerl im Auto ausrasten. Dann endlich Mittagessen im gemütlichen Gasthaus zum rostigen Anker. Sehr nette Leute waren dort, sie redeten freundlich mit mir und streichelten mich. Das liebe ich.

Weiter ging es nach Hallstatt. Puh hier waren jede Menge Leute unterwegs, man musste achtgeben wohin man mit seinen Pfoten trat. Meine Herrschaften waren   von den Häusern, die in den Berg gebaut waren, begeistert, auch von der wundervollen Bergwelt, dem glasklaren See und den winzigen Geschäften. Mein Frauerl ist sofort in einem dieser bunten Häuser verschwunden und kam ewig nicht zum Vorschein, was die wohl wieder alles eingekauft hat?

Die Sonne war schon am untergehen als wir heimwärts düsten, ich schlief im Auto, der Tag war schon anstrengend, aber schön. Ich hoffe meine Leute nehmen mich bei der nächsten Ausfahrt wieder mit.

Euer Chriss