Ein Rettungsdienst im Wandel der Zeit

Beim alpinen Rettungsdienst Gesäuse hat sich in den vergangenen Monaten sehr viel getan. | Foto: KK
  • Beim alpinen Rettungsdienst Gesäuse hat sich in den vergangenen Monaten sehr viel getan.
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  • hochgeladen von Markus Weilbuchner

Ein kürzlich aufgenommenes Gruppenfoto zeigt nicht nur bei der Einsatzbekleidung, sondern auch bei den Gesichtern einen stark verjüngten alpinen Rettungsdienst Gesäuse. Dem aktuellen Team gehören zwischenzeitlich auch einige Alpinistinnen an, die sowohl in der Logistik eines Rettungsdienstes als auch im rauen Einsatzalltag im Gebirge voll ihren Mann stellen.
Obmann und Ortsstellenleiter Hans-Peter Scheb, selbst erfahrener Katastrophenschutzfachmann, kann sich nicht erinnern, in einem derart kurzen Zeitraum wie in den letzten Monaten, so eine große Anzahl an Veränderungen in der alpinen Einsatzorganisation mitgemacht zu haben: Seine Truppe wurde mit GPS-Orientierungsgeräten modernster Norm ausgestattet, die gesamte Einsatzlogistik wird nun digital gesteuert, ein vollkommen neues Funksystem wird aufgebaut, die planmäßige Einsatzausrüstung muss weg von Stahlseilen auf hochbruchfeste Dyneemaseile umgestellt werden.

Flächendeckend
Das Einsatzgebiet des Alpinen Rettungsdienstes Gesäuse umfasst neben dem Nationalpark Gesäuse mit rund 11.000 Hektar in etwa das Dreifache dieser Fläche und beinhaltet somit eine der extremsten Gebirgslandschaften der Alpen. Nicht umsonst werden in Insiderkreisen die riesigen und steilen Felswände des Gesäuses als die „Universität des Felskletterns“ bezeichnet.
Obwohl in einer modernen Bergrettung ein Teil der Notfälle mittels Helikoptereinsatz gemanagt wird, verbleiben den Bergrettern viele mühsame und gefährliche Maßnahmen, welche aus der Luft gar nicht gemacht werden können.
Scheb: „Unsere Leute müssen meistens dann ausrücken, wenn das Wetter so schlecht ist, dass man im wahrsten Sinne des Wortes keinen Hund mehr vor die Türe jagt. Während das Schlechtwetter im Tal noch erträglich ist, kämpfen wir im Gebirge mit Sturm, Blitzgefahr und Orkanböen.“

Ein Blick in die Zukunft
Die Beliebtheit der inzwischen schon beinahe nicht mehr überblickbaren Varianten und der Vielfalt des Bergsports lässt ein weiteres sprunghaftes Ansteigen der Zahl der Aktiven erwarten. „Umso mehr werden wir gefordert sein“, sagt Hans-Peter Scheb. „Unsere Mitglieder haben ja nicht nur ihren Job zu erfüllen, sollen sich um Familie, Haus oder Wohnung kümmern, sondern müssen selbst sehr stark im extremen Bergsport tätig sein.“ Wie alle diese Vorgaben vom Zeitmanagement und den nicht in Übermaß zur Verfügung stehenden Finanzmitteln her bewältigbar sein werden? Scheb kennt die Antwort: „Wir sind Idealisten, Positivdenker und außerdem alle sehr bescheiden."

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