Täterarbeit: Was fehlt im Bezirk Liezen

"Runder Tisch" mit Polizei, Bezirkshauptmannschaft und diverse Institutionen.
2Bilder
  • "Runder Tisch" mit Polizei, Bezirkshauptmannschaft und diverse Institutionen.
  • hochgeladen von Tina Tritscher

Im Rahmen der Aktion "16 Tage gegen Gewalt" wurde in Liezen ein runder Tisch mit Vertretern aus Politik, sozia-len Organisationen und Behörden veranstaltet. Vor allem die Täterarbeit als Beitrag zum Opferschutz konnte diskutiert sowie Möglichkeiten aufgezeigt werden. Organisiert wurde die Veranstaltung vom Verein Avalon. Theresia Zottel von der Frauenberatung Liezen konnte hierzu Michaela Posch von den Frauenhäusern Steiermark, Herbert Janusch von "Neustart" sowie Christian Scambor vom Verein für Männer- und Geschlechterthemen Steiermark begrüßen. Sie referierten über ihre Einrichtungen und deren Angebote.

Was im Bezirk fehlt
Als großes Problem wurde von allen Organisationen die fehlende Unterbringung bei Wegweisungen und Betretungsverboten angesprochen. Hier fehle es im Bezirk Liezen vor allem an Krisen- oder Notwohnungen. Vom Verein Avalon gibt es zwar eine Notschlafstelle, diese ist jedoch nur für Personen bis 26 Jahren zugänglich. Berichtet wurde von einem Mann mit Migrationshintergrund, der aufgrund eines Betretungsverbotes, 14 Tage im Auto bei kalten Temperaturen übernachten musste, da kein Geld für eine Unterkunft vorhanden war.
Schwierig sei dies, so waren sich die Diskussionsteilnehmer einig, aufgrund der fehlenden Finanzierung. "Wenn wir genau wissen, was wir brauchen, dann muss die Botschaft in Richtung Landesregierung gehen", so Lambert Schönleitner (Grünen).
Von Seiten der Bezirkshauptmannschaft und des Weißen Ring wurde klar die Problematik der Verschwiegenheitspflicht und Datenschutzes angesprochen. Um Schutz zu gewährleisten oder den Opfern in bestmöglicher Form zu helfen, sollten Daten in Zukunft ausgetauscht werden.
Ein weiterer Wunsch war ein gemeinsamer Infofolder, in dem alle Beratungsstellen mit ihren Funktionen aufgelistet sind. Bis Mitte oder Ende des nächsten Jahres soll dies vom Regionalmanagement Liezen publiziert werden.

Einrichtungen
In der Steiermark gibt es zwei Frauenhäuser, in Kapfenberg und Graz. Dort werden im Schnitt pro Jahr 220 Frauen und ebenso viele Kinder betreut. Gemeinsam mit der Männerberatung wird im kommenden Jahr das Projekt "Paargespräche im Rahmen häuslicher Gewalt" verwirklicht.
"Neustart" bietet spezielle Anti-Gewalt-Trainings, welche 60 Stunden umfassen und auf 8 bis 10 Monate angelegt sind. Das vom Bezirk Liezen nächstgelegene Training findet in Leoben statt. Für Liezen gäbe es kein eigenes, da zu wenig Personen aus dem Bezirk an diesem Programm teilnehmen müssen.
Auch die Polizei nimmt Kontakt mit den Gewalttätern auf und ist Schnittstelle zu den Opferschutzeinrichtungen.

"Runder Tisch" mit Polizei, Bezirkshauptmannschaft und diverse Institutionen.
Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.