Von 8. bis 14. Mai
Dialogwoche Alkohol soll Jugendliche sensibilisieren
Von 8. bis 14. Mai findet die Dialogwoche Alkohol statt. Diese österreichweite Aktion mit vielen Veranstaltungen möchte sachlich über Alkohol informieren und anregen, den eigenen Alkoholkonsum zu reflektieren und ins Gespräch zu kommen.
STEIERMARK. In Österreich sind etwa fünf Prozent der Bevölkerung alkoholabhängig, die Dunkelziffer dürfte aber deutlich höher sein. Vielen gelingt es noch längere Zeit trotz massivem Alkoholgenusses zu „funktionieren“, sodass sie keine Hilfe in Anspruch nehmen und dadurch in keiner Statistik erfasst werden.
Es wird immer ein Grund gefunden
Fasching, Maibaumaufstellen, Zeltfeste, Vereinsfeste, Christkindlmärkte und so weiter – in Österreich gibt es das ganze Jahr über Feste, die nie „trocken“ gefeiert werden. Dazu kommen Feierabende, Wochenteilung, Wochenenden und viele weitere Gelegenheiten. "Und wer kennt die Sprüche nicht: ‚Zu einem Gulasch gehört ein Bier‘, ‚Ein Achterl in Ehren, kann niemand verwehren‘. Es wird (fast) immer ein Grund gefunden, um zum Alkohol zu greifen", weiß Carina Mayer von der Psychosozialen Beratungsstelle Liezen.
Sehr häufig werden auch Stress, Überlastungssituationen, Konflikte, Sorgen oder Ängste mit Alkoholkonsum versucht zu bewältigen. Egal, um welches Alter es sich handelt, der Alkohol ist in Österreich allgegenwärtig und gesellschaftlich anerkannt.
Weiters hat Alkoholkonsum positive aber auch viele negative Auswirkungen. Man fühlt sich entspannter, ist womöglich geselliger, jedoch sinkt die Hemmschwelle, was zu einem Verlust der Impulskontrolle führen kann. Langfristig können psychische Probleme und Verhaltensänderungen sowie körperliche Beschwerden auftreten.
Wie ist es um die Jugendlichen bestellt?
"Jugendliche greifen aus unterschiedlichen Gründen zur Flasche. Viele möchten Erfahrungen sammeln und experimentieren, andere wiederum möchten Spaß haben oder trinken, weil es auch Freundinnen oder Freunde tun oder um lockerer oder geselliger zu sein", betont die klinische Psychologin und Gesundheitspsychologin Carina Mayer.
Männer stärker betroffen
Alkohol kann sehr schnell von einem Genussmittel zu einem problematischen oder sogar abhängig machenden Suchtmittel werden. Denn 2021 betraf zum Beispiel der problematische Konsum 29 Prozent der Steirer und 20,5 Prozent der Steirerinnen. Alkoholabhängig sind in der der Steiermark sieben Prozent der Männer sowie 2,7 Prozent der Frauen.
Weitere Infos für Beratungen und Aktionen in den steirischen Bezirken unter:
https://www.dialogwoche-alkohol.at/events/?#events
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